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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Hand.
    »Bei dieser Leistungsabgabe hält der Energiespeicher nicht durch.«
    »Wir können die Speicher aus den Waffen benutzen«, meinte Susannah.
    »Die dürften kompatibel sein.«
    Nach einer Stunde wechselten wir uns ab und arbeiteten dann abwechselnd über einen Zeitraum von fünf Stunden, wobei wir noch den Energiespeicher aus einer Waffe verwenden mussten, um das Loch groß genug zu bekommen. Die Anstrengung wurde zu einer zermürbenden Prüfung des Durchhaltevermögens. Zum Glück hatte ich etwas Musik mitgebracht und ließ sie über Funk in unseren Helmen resonieren, bis uns die Ohren juckten.
    »Wenn ich wieder an Bord der Cheiron bin und einschlafe, dann träume ich bestimmt noch von dem verdammten Lichtbogen und dem verdammten Schlitz in dem verdammten Metall.« Ich erhob mich stöhnend und versetzte dem herausgetrennten Stück einen kräftigen Tritt, sodass es ins unbekannte Innere davonsegelte.
    Ich warf einen kurzen Blick hinein. »Kommandozentrale. Wir hatten recht.«
    »Packen wir die Sachen zusammen! Wir können die Energie aus der noch vollen Waffe nehmen, um die andere wenigstens etwas aufzuladen«, sagte Susannah müde.
    Wir fummelten die Waffen zurecht und sahen dabei neugierig auf das mühevoll geschaffene Loch.
    »Wenn wir da nicht etwas finden, dann müssen wir zurückgehen. Dieses komische Nahrungssuggerat aus dem Anzug schmeckt wie schon mal gegessen, und wenn wir noch ein paar Stunden für den Rückweg brauchen, dann muss ich mal eine Weile einfach nur sitzen«, sagte Susannah.
    Ich streckte mich ächzend. »Geht mir ähnlich. Andererseits sitzt uns die Claifex im Nacken und ich möchte nicht auf die Cheiron zurückkehren, ohne etwas in den Händen zu halten.«
    »Eigentlich geht mir die bedrückende Atmosphäre dieser Station auch mehr auf die Nerven, als das Jucken auf meinem Rücken, der schlecht schmeckende Pseudofraß, das Urinaufbereitungssystem zwischen meinen Beinen, das ständige Übelkeitsgefühl wegen der fehlenden Anziehungskraft, die verdammte Lichtbogentrennerei oder die Kälte an bestimmten Stellen im Anzug.«
    Wir mussten lachen.
    »Mir geht‘s auch so. Ich könnte das alles noch ein paar Stunden aushalten, aber langsam reicht es mir einfach, hier herumzukriechen.«
    »Der Ladevorgang ist fertig. Ein kleiner Rest Ladung für jeden«, sagte Susannah und übergab mir den Null-G-Strahler.
    Wir sahen durch das Loch, die Waffen im Anschlag.
    Sie zielte auf eine Stelle im Raum dahinter. »Da hinten sind Schaltpulte, sieht wie Kommunikationsgeräte aus.«
    Ich wies in die andere Richtung. »Und taktische Holoprojektoren dort drüben«
    »Lass uns reingehen!«
    Wir deaktivierten vorübergehend die Magnetstiefel und zogen uns durch das Loch hindurch. Ein großer, achteckiger Raum mit zwei Ebenen und einer umlaufenden Galerie enthielt einen Haufen Gerätschaften und Sitzgelegenheiten für die bedienende Mannschaft, die zum Teil ringförmig in Dreiergruppen angelegt waren. Ein auffälliger Kommandosessel in der Raummitte zeigte uns seine Lehne und plötzlich ergriff Susannah meine Schulter. Sie deutete auf den Sessel. Er war besetzt.
    »Einer bleibt immer bis zuletzt, was?«
    »Lass uns nachsehen!«, meinte sie mit belegter Stimme und wir gingen zur Vorderseite des Kommandosessels.
    Ein bequemer Stuhl mit auffälligen Armlehnen voller Bedienelemente ruhte wie ein Thron auf dem Podest. Der Sitz des Kommandanten musste außerordentlich bequem gewesen sein, denn er hatte sich geweigert, ihn zu verlassen.
    Ich musterte die mumifizierte Leiche. »Muss vertrocknet sein, bevor die Atmosphäre entwichen ist, sonst wäre er wohl besser erhalten.«
    Susannah begutachtete die Uniform mit terranischen Symbolen darauf. »Wer war er?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls hält er etwas in der Hand.«
    »Wo?«
    »Dort in seinem Schoß. Ein Speichermedium? Ich werde es holen«, sagte ich und bestieg die Plattform, auf der der Kommandosessel ruhte.
    »Hier liegt etwas auf dem Boden. Eine Medikamentenpackung.«
    Susannah hob eine weiße Dose von den Stufen auf, die dort aufgrund ihrer magnetischen Hülle haften geblieben war. Ich hörte sie leise vor sich hinflüstern. Sie übersetzte den Text auf der Packung oder versuchte es zumindest. Ich trat an den Leichnam heran und sah unter der vertrockneten Pergamenthaut mit ihren Falten und Rissen den Schädelknochen und die Zähne braun und schwarz hervorschauen. Die Augen waren geschlossen und weit eingefallen, das Haar kurz und am Schädel angeklebt. Die Uniform

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