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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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entspannte sich, als sie erkannte, dass ich keinen Antrag auf Enthauptung gestellt hatte. In wenigen Sekunden nahm ich wahr, dass sie in guter Verfassung schien. Ihr Körperbau war etwas zierlicher als Garsuns, aber sie sah ebenso zäh und drahtig aus. Sie trug ihr rabenschwarzes Haar in unzähligen, dicken Zöpfen geflochten. Und auch wenn die knappe, billige Kleidung, die man ihr wahrscheinlich aufgezwungen hatte, sie ein wenig verletzlich wirken ließ, sah sie mit den blutigen Klingen in ihren Fäusten wie ein ernstzunehmender Gegner aus. Die Leichen auf dem Treppengang belegten dies eindrucksvoll. Garsun trat hinter sie und berührte sie an der Schulter. Die beiden tauschten einen intensiven Blick und Sieraa nickte ihm wortlos zu. Susannah spähte die Treppe herunter und bedeutete uns, still zu sein.
    »Wir müssen hier sofort raus«, flüsterte ich und hörte von unten viele Füße die Treppe heraufeilen.
    Sieraa deutete nach oben und sprach leise. »Eine Etage höher gibt es einen Ausgang.«
    Wir liefen in unausgesprochener Übereinkunft so still wie möglich los. Was im Falle der beiden Kalimbari äußerst effektiv war und selbst Susannah gut gelang, artete bei mir in deutlich vernehmbares Schuhequietschen und Treppenpoltern aus. Ich war eben einfach kein Schleicher. Eher ein Rammbock. Oder einfach ungeschickt. Wir stürzten durch einen Korridor voran, stolperten durch eine sich plötzlich öffnende Tür in ein dunkles Zimmer, dessen Boden mit mehr als zwanzig in einander verschlungenen Paaren unterschiedlicher Spezies bedeckt war. Die Luft war von vielfältigen Gerüchen erfüllt und mit dickem Rauch durchsetzt, der sich bleiern in die Lunge legte und die Sinne verwirrte. Leise, sphärische Klänge füllten die Atmosphäre zusätzlich mit schwülstiger Präsenz. Wir ernteten Flüche und Geschrei, als wir auf unzählige Gliedmaßen traten und insgesamt eine Menge Unruhe verbreiteten. Es schien tatsächlich etwas in dem Rauch zu sein, sodass die Meute auf dem Boden nicht in eine Panik verfiel, sondern eher phlegmatisch umherkroch und keuchte. Manche ließen sich gar nicht beirren und bei einem dejanischen Trio erkannte ich keinerlei Unterbrechung bei den erotischen Verflechtungen ihrer Ranken. Und nein, ich schaue mir keine dejanischen Pornos an, das ist reine Allgemeinbildung.
    Ernsthaft.
    Es war kein anderer Weg hinaus erkennbar, aber hinter einer Schiebetür lag eine Dachterrasse. Wir schossen schließlich eine der Fensterscheiben ein, weil wir die mit Gittern durchsetzte Schiebetür nicht sofort aufbekamen. Unsere Verfolger stürmten ins Zimmer. Eine wilde Mischung aus Solansch, Sutra und anderen Spezies, die ich nur vom Sehen her kannte, stießen sich durch die verwirrte, zuckende und nackte Meute. Zu unserem Glück wurden sie dabei so sehr bedrängt, dass sie nicht feuern konnten.
    »Sargon?«
    Ich bellte hektisch unsere Position ins Funkgerät, als wir auf die breite Dachterrasse rannten. Ein schmaler Weg mit hohem Geländer führte auf ein anderes Gebäude in ein paar Hundert Metern Entfernung zu.
    »Da lang!«, rief Sieraa und wir folgten ihr.
    Mein Funkgerät knackte. »Hier Sargon. Ich befinde mich bereits in der Luft und kreise um den Gebäudekomplex. Ich peile euer Signal an. Lokalisierung positiv.«
    Die Cheiron schwebte aus dem Himmel herab und die Rampe fuhr aus ihrer Seite aus. Hunderteins und Zweiundvierzig warteten bereits in der sich öffnenden Schleuse.
    Schmerz!
    Ich fühlte ein Brennen in der rechten Wade und stürzte lang hin. Noch während ich herumwirbelte und zu zielen versuchte, hörte ich die Katarama todbringenden Kristallregen versprühen. Von der anderen Seite der Terrasse her ertönten gequälte Schreie und eine Handvoll unserer Verfolger fiel getroffen zu Boden. Ich sah, wie die restlichen Gegner von Panik erfüllt zurück ins Gebäude eilten. Immer noch liegend drehte ich den Kopf, und über mir ragten die Mündungen der Gaußkanonen aus der Flanke der Cheiron. Kein wunder, dass sie es so eilig hatten, in Deckung zu gehen.
    »Weg hier!«, brüllte ich und hievte mich auf meine Beine, wobei mich ein höllischer Schmerz durchzuckte und schwarze Flecken meinen Blick trübten. Mit einem nicht allzu männlichen Schmerzensschrei taumelte ich voran. Susannah und Garsun rissen mich an Bord und ich stürzte erneut. Offenbar war ich auf meinem eigenen Blut ausgerutscht. Bevor sich die Schleuse schloss, sah ich aus dem Augenwinkel zwei Jäger aus dem Himmel herabstürzen.
    »Nichts wie

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