Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
etwas Überraschendes und ich erkannte, wie Garsun sich einen Wimpernschlag später fast genauso schnell bewegte wie wir. Als unsere Kristall- und Nadelgeschosse Blut, Knochen und Gedärme über Wände und Toaster verteilten, ließen Garsuns blitzende Klingen Köpfe mit erstarrten Gesichtern, Hände mit immer noch feuernden Waffen und zuckende Beine durch die Luft rotieren. Innerhalb von Sekunden gerieten wir in einen Wirbelsturm aus spritzendem Blut und Gewebe, Geschossen und dumpfem Geschrei. Seltsam, aber in solchen Momenten habe ich immer den gleichen Ohrwurm, ein Lied, das man gut vor dem Schlafengehen hören könnte. Ruhig und ein bisschen fröhlich. Das sagte eine Menge über meinen Lebensstil aus. Ich wich ein paar Schüssen in meine Richtung aus, aber nur knapp. Die Scheiben hinter uns barsten, die Splitter fielen wie Schneeflocken herab. Mein Fausthieb ließ den Solansch, der auf mich gefeuert hatte, Blut spuckend durch den Raum fliegen, bis er eine Delle in die Wand zehn Meter hinter sich schlug und schlapp zu Boden polterte. Ich setzte einen wohlgezielten Schuss in ein weiteres Gesicht und wirbelte herum, nur um zu sehen, dass keiner unserer Gegner noch stand.
    Es war vorbei.
    Ich fiel zitternd und außer Atem auf ein Knie, die Welt war wieder im Takt, der ruhige Song vorbei. Susannah stürmte noch einen Lidschlag lang vorwärts und taumelte dann zu Boden, wo sie schwer atmend liegen blieb, bis sie sich auf den Rücken wälzte. Garsun rannte zur Tür der VIP-Lounge und spähte nach draußen. Der Geruch von verbranntem Fleisch und Plastik, Blut und Angst war betäubend.
    »Sie räumen das Kasino, einige rennen davon. Es wird hier gleich sehr unangenehm werden. Hoch mit euch!«, sagte er und zehrte Susannah auf die Beine.
    Ich war inzwischen wieder klar und Susannah schien weit genug beieinander, dass sie laufen konnte.
    »Ich komme mir vor, als wäre ich zurück auf Zeux. Ich hasse es«, sagte sie und wischte sich das schwarzbraune Blut der Solansch aus dem Gesicht.
    »Wir müssen Sieraa finden!«, rief Garsun und trat die Hintertür ein. Ein Solansch kam erschrocken hervor und Garsun nagelte ihn mit einer Klinge an die Wand.
    »Wo ist Herasai?«, fragte er in aller Ruhe und drehte dabei das Messer knirschend um. Die Schreie des Solansch waren abscheulich und ich bat ihn, damit aufzuhören. Also Garsun natürlich, nicht den Solansch, obwohl mein Mitleid für diesen kriminellen Abschaum für heute aufgebraucht war.
    »Wo ist Herasai?«
    »Nebenan im Club Gusa«, brachte der Solansch stöhnend hervor, bevor ihm Garsuns Klinge den Garaus machte.
    Ich packte ihn vorsichtig bei der Schulter.
    »Wir müssen einen klaren Kopf bewahren.«
    »Sie ist seine Frau«, sagte Susannah.
    »Sie? Seine Frau? Schön, dass ich das auch mal erfahre.«
    »Ich muss sie da raus holen!«, sagte Garsun unbeherrscht.
    »Immer mit der Ruhe. Tot schaffst du das bestimmt nicht. Wo geht es zu dem Club? Verdammt! Benutze bloß dein Deo, ich werd schon wieder wütend!«
    Er sah mich verwirrt an und wühlte dann einen Miniaturzerstäuber aus einer Gürteltasche hervor, mit dem er sich von oben bis unten einparfümierte. Eigentlich wurde ich gar nicht wütend, aber ich musste ihn ablenken, damit er sich beruhigte. Tatsächlich schien er wieder etwas besonnener zu werden, als er die Flasche wegsteckte.
    »Besser so?«
    »Ja.«
    »Dann los!«
    Sargon meldete sich über Funk. »Es sind Sicherheitskräfte eingetroffen und die Bewaffneten ziehen sich zurück. Ich höre Meldungen von einer Schießerei aus ihrem Funkverkehr und dem der Sicherheitskräfte ab. Ist alles in Ordnung?«
    »Wir haben gerade neun, nein, zehn Solansch umgelegt, die uns wegen der Cheiron an den Kragen wollten. Wir müssen jetzt Sieraa aus deren Händen befreien.«
    »Braucht ihr meine Hilfe?«
    Ich überlegte fieberhaft. Noch konnte der Vorfall als Schießerei zwischen Kriminellen durchgehen, das interessierte niemanden oder zumindest nur die lokalen Sicherheitsdienste. Aber wenn ein dreieinhalb Meter großer und knapp zwei Tonnen schwerer Kampfkoloss mit Metallflügeln und dem Waffenarsenal einer kleinen Raumflotte seinen Weg durch die Mauern trat, schoss und sprengte, würde das unweigerlich auffallen und der Schaden ins Unermessliche steigen. Das war zwar eine amüsante Vorstellung, aber die Augen der Claifex würden auf uns gelenkt werden, was wir auf jeden Fall vermeiden mussten.
    »Bleib, wo du bist, aber halte dich bereit!«
    »Gut.«
    Wir stürmten durch Türen und

Weitere Kostenlose Bücher