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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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müssen wir eindringen, um wenigstens die Sonden vergessen zu können? Sargon?«
    »Zumindest knapp dreihundert Kilometer, bis zu dem ersten größeren Schiff. Gegebenenfalls jenes, das aussieht wie ein großer Hammer.«
    Ich konnte das Schiff augenblicklich ausmachen, da es etwas außerhalb des Schlachtfeldes lag und seine charakteristische Form auffiel.
    »Ein Claifex-Schiff? Was ist, wenn es nicht so inaktiv ist, wie es aussieht?«
    »Das ist selbst nach vier Jahrhunderten nicht ausschließbar. Halte Abstand und such ein Wrack heraus, das nicht so weit abseits unseres eingeschlagenen Kurses liegt!«
    Sieraa schlug mir nach einer kurzen Recherche ein Schiff vor, das furchtbar deformiert war, sodass es wie eine krumme Banane im Raum hing. Sargon stimmte zu und ich setzte den Kurs abermals neu. Wir starrten eine Weile schweigend auf die Holoprojektion und nahmen die verwirrenden Details der zahlreichen zerstörten Schiffe wahr, an denen wir vorbeikamen. Zerschundene und zerfetzte Hüllen blitzten hier und da im Sonnenlicht auf. In knapper Entfernung passierten wir ein Schlachtschiff, dessen Rumpf aufgeschlitzt war. Es erinnerte fatal an eine tödliche Wunde, die den Blick auf die Innereien freigab. Ich ließ einen Suchscheinwerfer hinüberschwenken und sah zahllose Gegenstände umherschweben. Es waren Humanoiden in Raumanzügen darunter. Seit Jahrhunderten tiefgefroren, hatten die Bedingungen des Weltraums dafür gesorgt, dass die Anzüge allmählich in ihre Bestandteile zerfielen, während der konservierte Inhalt hier und da zum Vorschein kam. Ich schaltete den Suchscheinwerfer aus, als ich ein Gesicht zu sehen glaubte.
    »Wie viele Lebewesen haben hier einen qualvollen Tod gefunden?«, fragte Sieraa.
    Susannah hielt sich eine metallene Hand vor den Mund. »Wir müssen unbedingt versuchen, einen solchen Irrsinn in Zukunft zu vereiteln.«
    Ich lachte leise. »Das wird niemals gelingen. Solange das Universum von lebenden Wesen bevölkert wird, wird es auch Krieg geben.«
    »Das kann doch nicht deine Überzeugung sein!«
    Ich sah Susannah einen Moment nachdenklich an, bevor ich zu einer Antwort ansetzte, aber Sieraa kam mir zuvor.
    »Die Chronik scheint diese Annahme zu unterstützen. Trotzdem halte ich es für wichtig, dass wir wenigstens versuchen, was in unserer Macht steht, um Kriege in Zukunft zu verhindern.«
    »Das ist alles richtig. Womöglich haben wir sogar für kurze Zeit ein klein wenig Erfolg mit unserem Bemühen um Frieden. Aber irgendwann geht wieder alles von vorne los«, sagte ich beharrlich.
    »Warum es dann erst versuchen?«, fragte Susannah mit einem säuerlichen Unterton.
    »Unter Umständen habe ich einfach schon zu viel Hass, Gier und Neid gesehen, um an das Gute in allen anderen Lebewesen zu glauben. Ich möchte gern, aber dann fallen mir immer wieder diese vielen, vielen netten Begegnungen ein, wo man mir mit Vergnügen für ein paar Credits den Arsch bis zum Scheitel aufreißen wollte.«
    Susannah sah mich noch eine Weile an und wandte sich dann ab. Die Kalimbari lehnten über der Sensorstation und schwiegen. Ich dachte über meine Motivation in dieser Angelegenheit nach. Zumindest schmerzte mich Susannas offenkundige Abneigung gegen meine - zugegeben - zynische Weltsicht. Ich warf ihr einen unauffälligen Blick zu und hatte den Eindruck, dass das zwischen uns nicht ungeklärt bleiben sollte. Bevor ich mit meinen Gedankengängen weit gediehen war, schrillte erneut die Kollisionswarnung und brachte uns kurzzeitig vom Kurs ab.
    »Das sollte zugleich die letzte Sonde gewesen sein«, verkündete Sargon. »Nach meiner Schätzung gelangen wir jetzt in einen Bereich, wo die Sonden nicht aktiv sind.«
    »Gut. Ich werde langsamer und steuere uns dichter an das Wrack heran.«
    Ich ließ die Cheiron mit Manövriergeschwindigkeit vorwärts gleiten und beobachtete die Löcher, Luken und anderen Öffnungen der Schiffe um uns herum. Sie starrten unheilvoll auf uns wie die Augen wütender Zyklopen.
    Ich fluchte leise. »Das sind zum Teil Waffenmündungen. Ich hoffe sehr, hier ballert nicht irgendein halbdurchgeschmorter antiker Bordrechner einfach drauf los, wenn wir an ihm vorbei fliegen.«
    Ich steuerte die Cheiron behutsam durch ein enormes Trümmerfeld und musste danach eine Lücke längsseits zweier Kreuzer passieren, die in ihrer schieren Größe einen Zwerg aus meinem Schiff machten. Es war finster zwischen den Wracks, doch immer wieder blinkte es hier und dort. Positionslichter, die noch Energie

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