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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dead or Alive
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zurückgefahren hatte.
    »Vollkommen«,
sagte der Emir und lehnte sich in die Couch zurück. Sogar mehr als nur zufriedenstellend, dachte er.
»Eine riesige Verbesserung, verglichen mit der Ersten.«
    »Ich bitte
um Nachsicht für meine Ungeschicklichkeit.«
    »Keine
Entschuldigung nötig, mein Freund. Wir sind schließlich in einer
außergewöhnlichen Lage. Du warst vorsichtig - und genau das erwarte ich auch
von dir.« Die andere Frau - Trixie - hatte schlechte Manieren und war im Bett
zu plump und routiniert gewesen. Diese beiden Fehler hätte der Emir noch
nachsehen können. Aber hätte sie nicht so viele Fragen gestellt, wäre sie weniger
neugierig gewesen, dann hätte man sie heil und sicher an ihre Straßenecke
zurückgebracht, und sie hätte ihr armseliges Leben fortsetzen können - ihre
einzige Strafe wäre gewesen, dass sie keine Einladung mehr erhalten hätte. Bedauerlich, aber unvermeidlich, dachte der Emir. Und eine
notwendige Lektion. Trixie direkt zum Haus zu bringen war ein Fehler gewesen,
und um ihn nicht noch einmal zu begehen, hatte er Tariq beauftragt, die Wohnung
anzumieten. Sie würde als neutraler Raum dienen, falls es nötig werden sollte,
eine weitere Schlampe zu entsorgen.
    »Noch
etwas, bevor ich schlafen gehe?«, fragte er. Sie wollten hier übernachten,
bevor sie zum Haus zurückkehrten. Ein- und ausfahrende Autos mitten in der
Nacht könnten die Aufmerksamkeit neugieriger Nachbarn wecken.
    »Ja, vier
Dinge«, antwortete Tariq und setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel.
»Erstens: Hadi ist auf dem Rückweg nach Paris. Er wird sich morgen mit Ibrahim
treffen.«
    »Du hast
Hadis Sendung erhalten?«
    »Ja. Vier
Einrichtungen erscheinen besonders vielversprechend. Unser Agent hat in den
letzten zwei Jahren in allen vier Einrichtungen gearbeitet. Anscheinend hat
sich die Sicherheit nur in einer Einrichtung wirklich dramatisch verändert.«
    »Paulinia?«
    »Richtig.«
    Das ergab
einen Sinn, dachte der Emir. Der Mutterkonzern Petrobras hatte die Einrichtung
beauftragt, den neuen Zustrom an Rohöl aufzunehmen, was wiederum weitere
Baumaßnahmen erforderte — und dem Emir war vollkommen klar, dass dadurch die
Anlage noch verwundbarer wurde. Etwas Ähnliches hatte sich in den Siebziger-
und Achtzigerjahren in der Nähe von Riad ereignet. Auch dort war die Expansion
so schnell verlaufen, dass in den petrochemischen Anlagen ein gravierender
Mangel an ausgebildetem, kompetentem Sicherheitspersonal aufgetreten war. Das
war der Preis der Gier.
    »Es dauert
bestimmt ein Jahr, bevor die Sicherheit der Anlage gewährleistet ist.«
    »Du hast
wahrscheinlich recht, aber so lange wollen wir bestimmt nicht warten.
Rekrutierung?«
    »Ibrahim
hat fast alle Leute beieinander«, antwortete Tariq. »Er meldet, dass er
innerhalb der nächsten vierzehn Tage bereit sein wird. Er schlägt vor, Hadi
für das Team zu rekrutieren.«
    Der Emir
dachte darüber nach. »Was meinst du?«
    »Hadi ist
zuverlässig, und es gibt keinen Zweifel an seiner Loyalität. Er ist für
Feldarbeit gut ausgebildet, hat aber wenig Erfahrung in der wirklichen Welt,
abgesehen von dem, was er in Brasilien macht, wo er wirklich solide Arbeit
leistet. Wenn Ibrahim glaubt, dass Hadi jetzt so weit ist, dann denke ich, wir
können seinem Vorschlag folgen.«
    »Gut. Gib
Ibrahim meinen Segen. Was noch?«
    »Eine
Statusmeldung von der Frau. Ihre Beziehung ist gefestigt, und sie macht
Fortschritte, aber sie glaubt nicht, dass sie jetzt schon alles aus ihm
herausholen kann.«
    »Hat sie
einen Zeitraum genannt?«
    »Drei bis
vier Wochen.«
    Der Emir
versuchte, die Information in seinen geistigen Kalender zu übertragen. Die
Information der Frau war eine entscheidende Marke auf dem Zeitstrahl. Ohne sie
würde er möglicherweise vor dem Problem stehen, die Sache um ein weiteres Jahr
zu verschieben. Ein weiteres Jahr, in dem die Amerikaner versuchen würden, an
seinen Netzwerken herumzuschnippeln und in dem viele Zungen locker werden
konnten. Und ein Jahr, in dem jemand zufällig über einen Faden stolpern konnte
und damit das ganze Wollknäuel aufrollen würde.
    Nein,
beschloss er, es musste noch in diesem Jahr geschehen.
    »Teile ihr
mit, wir erwarten von ihr, dass sie es in maximal drei Wochen schafft.
Nächster Punkt.«
    »Eine
Mitteilung von Nayoan in San Francisco. Seine Leute sind positioniert und
warten auf Befehle.«
    Unter den
unzähligen Teilen und Stücken, aus denen sich Lotus zusammensetzte, hatte sich
Nayoan als einfachster Teil erwiesen,

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