Clancy, Tom
durch Sichtkontrolle zu
identifizieren versuchen und beten, dass wir dabei Dusel haben. Aber nehmen wir
doch mal an, wir könnten ihn identifizieren: Was machen wir dann?«
»Verdeckte
Überwachung«, sagte Dominic. »Wir würden ihn beschatten, wo auch immer er
hingeht. Wird nicht leicht sein. Selbst wenn es uns gelingt, dürfen wir ihn
nicht verhaften, können ihn nicht verhören, können überhaupt nicht viel tun,
sofern nicht jemand grünes Licht gibt, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
»Auf
keinen Fall«, sagte Granger. »Er ist die erste und einzige Chance, die wir
bisher bekamen, um in den URC einzudringen. Wir beschatten ihn, markieren ihn
und schnappen ihn - aber in dieser Reihenfolge.«
»Fürs
Erste sammeln wir nur Informationen«, erklärte Bell. »Was immer dabei auch
herauskommt, wird jedenfalls mehr sein als das, was wir jetzt haben. Im Moment
müssen wir eben kleine Brötchen backen, Jungs.«
»Gut,
Leute - gehen wir zum Boss«, sagte Granger.
»w ir haben einen Vogel in der Luft«, sagte Jack ein paar
Minuten später zu Hendley. »Sein Name ist Hadi, er ist auf dem Weg nach
Toronto. Ankunftszeit 15.20 Uhr Eastern Time.«
»Ihr wollt
den Jungen beschatten?«, fragte Hendley.
»Könnte
sich als Glückstreffer erweisen«, meinte Rounds. »Aber unsere Informationen
über ihn sind ziemlich dürftig«, musste er zugeben.
»Was genau
haben wir?«, wollte Hendley wissen. Jack reichte ihm den Ausdruck, und Hendley
begann zu lesen. »Guter Fang«, sagte er, als er wieder aufblickte. »Okay. Wir
schicken alle ...«
»Clark und
Chavez sind praktisch schon unterwegs. Vielleicht können wir sie abfangen.«
»Gut.
Jack, Dom, Brian - lasst euch im zweiten Stock Kreditkarten und Mobiltelefone
aushändigen.«
Sie fuhren gemeinsam in Brians Mercedes C-Klasse zum
BWI-Airport. In 75 Minuten würde eine 737 nach Kanada abheben, berichtete
ihnen Rounds telefonisch. Die Tickets lägen für sie am Check-in bereit. Im
Terminal holten sie ihre Tickets ab, informierten sich auf der Anzeigetafel
über die Ankunft des Flugs, in dem sich Clark und Chavez befanden, und gingen
zum Gate.
Brian
fragte Dominic: »Wie sind die kanadischen Bullen?«
»Britische
Tradition, aber sie haben auch ihre Eigenschaften. Die nationale Polizei nennt
sich RCMP, das heißt Royal Canadian Mounted Police, kurz Mounties genannt. Es
gibt sie schon sehr lange, und sie sind recht gut in der Ermittlungsarbeit, aber
ich hatte noch nie direkt mit ihnen zu tun.«
»Knallrote
Uniformen«, ergänzte Brian. »Damit geben sie auf ihren Pferden wirklich hübsche
Zielscheiben ab.«
»Das sind
zähe Kerle«, ermahnte Dominic seinen Bruder streng.
Brian
lachte. »War ja nur ein Scherz.«
Clark und
Chavez kamen den Flugsteig herunter, wo Jack und die anderen bereits auf sie
warteten. »Empfangskomitee?«, fragte Clark.
»Wir haben
da etwas am Kochen. Seid ihr bereit für ein wenig Ermittlungsarbeit?«
Chavez
grinste. »Aber erst, nachdem ihr mich zum nächsten Starbucks gebracht habt.«
Jack
erklärte die Lage, während sie durch die Sicherheitskontrollen hinaus und zum
Ticketschalter gingen, um die Bordkarten für Clark und Chavez abzuholen. »Wie
ziehen wir die Sache durch?«, fragte Jack Clark, während sie wieder durch die
Sicherheitskontrollen zurückgingen.
»Wir
halten nach einem Burschen Ausschau, der irgendwie fehl am Platz wirkt. Er ist
gewissermaßen ein gut ausgebildeter Schlapphut. Er weiß vermutlich, wie er sich
unsichtbar machen kann. Danach müsst ihr Ausschau halten. Er wird nicht
ständig umherschauen wie normale Touristen und wird alles vermeiden, was die
Aufmerksamkeit auf ihn lenken könnte. Er wird mit der Örtlichkeit nicht sehr
gut vertraut sein, wie ein Geschäftsreisender, der sich nicht auskennt. Wenn
er sich umschaut, wird er es sehr vorsichtig tun. Überhaupt wird er sehr
vorsichtig sein, wird sich nach Beschattern umblicken. Wie man das macht, ist
euch beigebracht worden. Sucht also nach jemandem, der das macht, was man euch
beigebracht hat. Das hat mehr mit Kunst als mit Wissenschaft zu tun.«
»Also, wie
zum Teufel sollen wir uns verhalten?«, wollte Brian wissen.
»Benehmt
euch einfach wie amerikanische Touristen. Vergesst alles andere, eure ganze
Ausbildung. Seid einfach ganz normale Trottel. Niemand achtet auf solche
Leute. Es sei denn, ihr lauft irgendwo in einer Diktatur herum, im Rotland,
also in der alten Sowjetunion zum Beispiel. Dort durftest du auf keinen Fall
lächeln. Die Russen lächeln
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