Clancy, Tom
stürzte zu Boden und rührte sich nicht
mehr.
»Ich zähle
noch vier weitere«, sagte Dominic. »Von ihnen bewegt sich keiner mehr, soweit
ich das sehe. Oder seht ihr was anderes?« Keiner gab eine Antwort.
Sie
rannten den Abhang hinunter bis zur Betoneinfassung, die den ganzen Vorplatz
umgrenzte. Dieser folgten sie bis zum gegenüberliegenden Abhang, von dem aus
man die gesamte Einbuchtung überblicken konnte. Sie stiegen ihn vorsichtig auf
allen vieren hoch. Oben angekommen, hörten sie plötzlich das kreischende Geräusch
von Stahl, der an Felsen scheuert. Als sie hinunterspähten, war das Führerhaus
des Lastwagens bereits im Tunnel verschwunden. Gerade glitt der Behälter auf
dem Auflieger in den Eingang hinein und schrammte dabei am oberen Tunnelrand
entlang. Der Sattelschlepper kam zum Stillstand, ruckte dann noch ein paar
Meter vorwärts, bevor er endgültig stehen blieb. Der Motor starb ab.
Hinter dem
Auflieger kam ein Mann mit einer AK 47 im Anschlag hervor. Direkt vor ihnen
schlugen Kugeln ein. Sie zogen sich sofort ein Stück zurück und warfen sich zu
Boden. Chavez kroch nach vorn, lugte hinunter, gab drei Schüsse ab und zog sich
wieder zurück. »Einen habe ich erwischt«, sagte er.
»Wissen
wir denn, wie groß dieses Ding ist?«, fragte Jack.
»Ich nehme
an, nicht größer als eine gewöhnliche Truhe«, erwiderte Clark. »Zwei Mann
können es ganz bestimmt tragen. Also los, packen wir's an.«
Sie
stiegen wieder den Abhang hinunter, bis sie zur Betoneinfassung kamen. Einer
nach dem anderen rollten sie über deren Rand und ließen sich fallen. Vor ihnen
waren entlang einer Betonwand Kisten, Drahtrollen, mobile Werkzeugkästen,
Schneidbrenner, Acetylenflaschen und Schweißgeräte aufgestapelt. Dahinter lag
eine Ecke der Einbuchtung.
Sie
bewegten sich vorsichtig zwei und zwei zu dieser hinüber und gaben sich dabei
abwechselnd Deckung, bis Clark um die Ecke schauen konnte. Danach wandte er
sich um, gab zuerst Jack, dann Dominic und zum Schluss Chavez das Zeichen, zu
ihm aufzuschließen. Am Tunnelportal bewegte sich nichts. Der Tieflader saß
fest. Beide Seiten berührten die Tunnelwand und der Behälter die Tunneldecke.
Aus dem
Tunnel hörte man das immer schwächer werdende Summen eines kleinen Motors.
»Das
klingt wie ein Golfwagen«, meinte Dominic.
»Das ist
ein >Cushman Utility Vehicle<, dieselbe Sorte von Wägelchen, nur
schneller.«
»Was weißt
du über den Grundriss der Anlage?«, fragte Clark.
»Ich habe
ein paar Zeichnungen im Internet gesehen, aber da es ja noch nicht fertig ist,
weiß ich nicht ...«
»Es langt,
wenn wir eine ungefähre Vorstellung haben.«
»Dieser
Haupttunnel erstreckt sich wahrscheinlich bis hinüber zum Nordausgang. In
regelmäßigen Abständen führen vom Tunnel Rampen nach unten.«
»Gerade
oder in Kurven?«
»Gerade.«
»Wie
tief?«
»Fast
dreihundert Meter. Ganz unten enden die Rampen in einem Hauptstollen. Wie groß
dieser ist, weiß ich nicht. Von diesem gehen dann die Lagerstollen ab, in denen
die Behälter mit den verbrauchten Brennstäben abgestellt werden sollen. Die
gute Nachricht ist, dass sie dieses Ding wahrscheinlich so tief wie möglich
hochgehen lassen wollen, also müssen sie es eine Rampe hinunterbringen. Vom
Haupttunnel bis ganz unten brauchen sie vermutlich zehn Minuten.«
Auf Clarks Zeichen rannten Jack und Chavez zum Auf lieger des Sattelschleppers hinüber, kletterten hinauf und begannen, sich an dem Behälter
vorbei nach vorn zu bewegen. Als sie das Fahrerhaus fast erreicht hatten, kamen Clark und
Dominic um die Ecke und arbeiteten sich, jeder an einer Tunnelseite, zwischen
dem Auflieger und der Tunnelwand fast bis zum vorderen Ende des Sattelschleppers vor. Clark
kniete sich hin und schaute unter dem Lastwagenchassis hindurch in den Tunnel
hinein. Dann richtete er sich wieder auf und teilte Jack durch Zeichensprache mit: Vor dem Lastwagen stehen zwei Männer. Jack
nickte, berichtete es Ding,
der die Nachricht seinerseits an Dominic auf der anderen Seite weitergab.
Langsam
und vorsichtig schob Jack das Rückfenster des Führerhauses auf. Danach gab ihm
Chavez einen kleinen Stoß, der ihn vollends in die Schlafkoje hineinbugsierte.
Er ließ sich in die Fahrerkabine hineinfallen und kroch vor bis zum
Armaturenbrett. Aus den Seitenfenstern konnte er sehen, dass die Tunnelwände
auf beiden Seiten nur dreißig Zentimeter entfernt waren.
Er hob
vorsichtig den Kopf, bis er durch die Windschutzscheibe spähen konnte. Der
Tunnel
Weitere Kostenlose Bücher