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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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fuhr in zügigem Tempo über das feste Eis. »Hast du eine Ahnung, wovon es Matthew schlecht gewesen sein konnte? Ich weiß, dass er keinen Alkohol trinkt, aber hat er was Falsches gegessen? Hat er dir vielleicht eine Krankheit verheimlicht, weil er unbedingt beim Rennen dabei sein wollte?«
    Betty-Sue drehte sich zu ihr um. »Er war viel zu aufgeregt, um großen Hunger zu haben. Soweit ich weiß, hat er nur was von seinem Proviant gegessen.«
    »Trockenfleisch und Biskuits?«
    »Elchschinken«, verbesserte Betty-Sue. »Aber von dem hab ich auch ein Stück gegessen.« Sie überlegte kurz. »Und das Stück Kuchen, das mir eine junge Indianerin geschenkt hat. Apfelkuchen … den isst er für sein Leben gern. ›Für Matthew‹, sagte sie. ›Ich drücke ihm die Daumen …‹« Sie stutzte und konnte kaum fassen, in welche Richtung ihre Gedanken gingen. »Dann war der Kuchen vergiftet, und einer dieser miesen Schurken hat die Indianerin nur vorgeschickt, um ihn mir anzudrehen! Er wusste wahrscheinlich, dass Matthew bei Apfelkuchen nicht Nein sagen kann, und die Indianerin ist wahrscheinlich seine Geliebte oder ein leichtes Mädchen aus einem der Saloons.«
    »Wir werden sehen, Betty-Sue. Bloß keine falschen Verdächtigungen, bevor du stichhaltige Beweise hast. Sonst sperrt dich der Marshal noch wegen Verleumdung ein. Ich glaube nicht, dass ihn jemand vergiften wollte. Schurken wie Casey und King greifen zu anderen Mitteln, die hätten ihm irgendwo aufgelauert und ihn vom Schlitten geschossen. Aber keine Angst, ich glaube eher, es ist so, wie der Marshal sagt. Matthew wollte dich schützen und einen Tumult in der Stadt vermeiden. Ich nehme an, er hat seine Übelkeit nur vorgetäuscht, um sich ohne viel Aufsehen aus dem Staub machen zu können.«
    »Niemals!«, rief Betty-Sue. »Er wollte das Rennen gewinnen!«
    Clarissa lenkte den Schlitten vom Fluss und folgte den roten Fähnchen, die noch im Schnee steckten und den Trail des Rennens markierten. Eine Zeit lang führte er am steilen Flussufer entlang, bog dann nach Norden ab und schlängelte sich am Waldrand entlang auf die Ausläufer der White Mountains zu. Es hatte etwas aufgeklart, und die ersten Sterne zeigten sich am scheinbar endlosen Himmel. Ihr Blinken spiegelte sich auf dem Eis und dem Schnee und brachte die dunklen Fichten zum Glitzern. Weit in der Ferne, über den Hängen eines Gletschers, schimmerte grünes Nordlicht. Das Land lag einsam und leer vor ihnen, und nur die Markierungen und die Spuren der Musher im Schnee kündeten davon, dass kürzlich noch Menschen hier gewesen waren.
    Als sie den Waldrand verließen und in die schroffen Ausläufer der White Mountains hineinfuhren, drang ein vertrautes Heulen an ihre Ohren. Auch die Huskys schienen es gehört zu haben und bremsten erschrocken ab. Betty-Sue drehte sich zu Clarissa um und befürchtete schon das Schlimmste. »Matthew?«, fragte sie ängstlich. »Er liegt irgendwo tot im Schnee, nicht wahr?«
    Clarissa schüttelte nur den Kopf und starrte auf die klobigen Felsbrocken, die sich rechts vom Trail erhoben. Aus dem Schatten eines dieser Felsen löste sich der Schatten eines Wolfes. Er lief einige Schritte, bis sich seine hagere Gestalt deutlich gegen den hellen Schnee abhob, und blickte sie aus seinen gelben Augen an. Ein leises Knurren verriet ihr, dass sie sich nicht täuschte.
    »Bones!«, flüsterte sie ehrfurchtsvoll. »Wo warst du die ganze Zeit?«
    Sie bildete sich ein, etwas Wehmut in seinen Augen zu erkennen, als wollte er sich bei ihr entschuldigen, und sagte rasch: »Ich weiß, dass du mir nicht immer helfen kannst, Bones. Wenn ich in der Wildnis überleben will, muss ich lernen, auch allein mit den Problemen fertig zu werden. Aber zurzeit stürzt ein bisschen viel auf einmal auf mich ein, dass selbst du Schwierigkeiten hättest, dagegen anzukämpfen. Thomas Whittler will mich zwingen, für seinen Sohn auszusagen, und droht, mein Leben zu zerstören, wenn ich mich weigere. Dezba, die indianische Hexe, stellt mir nach, obwohl ich gar nicht schwanger bin. Alex wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis er wieder der Mann sein wird, den ich einmal kannte. Und jetzt suchen wir Matthew, der auf geheimnisvolle Weise verschwunden ist. Weißt du, wo er ist, Bones?«
    Bones blieb auch diesmal stumm. Doch das Leuchten seiner Augen verstärkte sich, als er sich nach Norden wandte und in ein zerklüftetes Tal hinabstieg. Sie beobachtete, wie er den markierten Trail verließ und zwischen den Bäumen zu

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