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Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis

Titel: Clarissa Alaska-Saga 04 - Allein durch die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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noch. Hat anscheinend einen schlechten Tag erwischt. Einen noch schlechteren als ich.«
    »Alex!«, rief sie noch einmal.
    »Was?«
    »Lass die Sauferei … Die bringt doch nichts!«
    Alex schnaubte missgelaunt und ging weiter. Er stieß die Tür zum Saloon so heftig auf, dass die Scheiben in der Fassung zitterten, und seine Stimme übertönte sogar das Walzenklavier: »Whiskey, verdammt … aber schnell!«
    Clarissa wusste, dass sie sich nur lächerlich machen würde, wenn sie ihm nachlief, und versuchte, seinen Rückfall mit Humor zu nehmen. »Verlieren war noch nie seine Stärke«, sagte sie zu Betty-Sue. »Vielleicht sollte er sich tatsächlich mal einen Rausch antrinken, dann wird vieles für ihn erträglicher.«
    »Matthew trinkt überhaupt keinen Alkohol«, erwiderte Betty-Sue. Es klang eher beiläufig. »Mit dem Feuerwasser hat der Ärger zwischen Indianern und Weißen überhaupt erst angefangen.« Ihr Blick blieb in die Ferne gerichtet, wanderte die Hauptstraße hinab und suchte vergeblich nach Matthew. »Wo bleibt er bloß? Er kann besser mit einem Hundegespann umgehen als die meisten anderen Musher. Er müsste doch längst hier sein. Vierter oder Fünfter hätte er mindestens werden müssen.« Sie hielt sich mit beiden Händen an Clarissas Schulter fest und blickte sie beinahe flehentlich an. »Es muss irgendwas passiert sein, Clarissa! Er war nicht müde. Matthew war hellwach.«
    Auch Clarissa plagten bereits Zweifel, vor allem, als der letzte Musher die Ziellinie überfuhr, ein Goldsucher, der erst seit ein paar Wochen mit einem Hundeschlitten vertraut war und auf Drängen seiner Freunde mitgemacht hatte. »Haben Sie Matthew gesehen, den Indianer?«, fragte sie ihn, als er erschöpft von den Kufen stieg. »Sie hatten doch die Startnummer hinter ihm …«
    »Die Rothaut? Die hab ich schon nach zwei Meilen überholt. Hab mich schon gewundert, warum er so langsam war. Ich glaube, dem war hundeelend.« Er überließ seinen Schlitten einem Freund. »Wieso? Ist was mit ihm?«
    Clarissa ignorierte ihn und kehrte kopfschüttelnd zu Betty-Sue zurück. Sie dachte an Lew Casey und Jayden King, die Goldsucher, die Matthew beinahe gelyncht hätten. »Jetzt mache ich mir auch langsam Sorgen.«

16
    Irgendwann hielt es Betty-Sue nicht länger aus. Sie überquerte die Hauptstraße und betrat den Handelsposten, dicht gefolgt von Clarissa, die gerade noch hörte, wie ihre Freundin zu dem Händler sagte: »Matthew ist nicht hier. Ihm muss was passiert sein. Die anderen Musher sagen, ihm wäre übel gewesen. Sie müssen ihn suchen lassen, Mister Barnette!«
    Der Händler hatte sich den Siegerpokal wiedergeholt und hielt ihn in beiden Händen. »Wie stellen Sie sich das vor, Schwester?« Obwohl sich ihre Kündigung bereits in der halben Stadt herumgesprochen hatte, redete sie fast jeder noch mit ihrer Berufsbezeichnung an. »Ich hab alle Händevoll mit der offiziellen Siegerehrung zu tun. Ich hab keine Zeit, Ihren Indianer zu suchen.«
    »Aber Sie sind der Bürgermeister!« Sie flehte ihn beinahe an.
    »Und einer der Organisatoren dieses Rennens. Die Sieger­ehrung beginnt in zehn Minuten, und ich muss mir noch Notizen für meine Rede machen. Gehen Sie zum Marshal, dafür haben wir ihn ja. Vielleicht hat er mehr Zeit.« Er stellte den Pokal auf einen Verkaufstisch. »Oder noch besser: Warten Sie, bis Matthew wieder auftaucht. Wenn ihm übel war, ruht er sich irgendwo aus, kein Grund zur Sorge. Vielleicht hat er einen Whiskey zu viel ge­trunken.«
    »Matthew trinkt keinen Alkohol!«, rief sie empört.
    »Gehen Sie zum Marshal, Schwester.«
    Clarissa legte ihrer Freundin einen Arm um die Schultern und führte sie aus dem Laden. »Beruhige dich, Betty-Sue! Barnette ist nervös und hat es sicher nicht so gemeint. Vielleicht kann dir der Marshal weiterhelfen.«
    Deputy U.S. Marshal Novak stand vor seinem Büro, beide Hände hinter den Kragen seiner Pelzjacke gehakt, und ahnte wohl schon, was auf ihn zukam. Sein Lächeln wirkte gezwungen, als er sagte: »Wollen die Damen zu mir?«
    Betty-Sue trug ihr Anliegen vor, diesmal mit etwas ruhigerer Stimme, erhielt aber wieder eine abschlägige Antwort. »Ich hab leider keine Zeit, Schwester. Sie sehen doch, was hier los ist.« Er blickte auf das Podium unter dem Start-und-Ziel-Banner, vor dem sich bereits die Zuschauer drängten. Die offizielle Siegerehrung wollte keiner verpassen, vor allem, weil danach die Chance auf Freibier bestand. »Außerdem glaube ich nicht, dass ihm etwas

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