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Clarissa - Wo der Himmel brennt

Clarissa - Wo der Himmel brennt

Titel: Clarissa - Wo der Himmel brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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stützte sich mit beiden Händen am Tisch ab.
    »Fitz! Du hast dich doch nicht geprügelt?«
    »Typisch«, brachte der Goldgräber mühsam hervor. Clarissa glaubte sogar, ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht zu erkennen. »Ich werde von den Handlangern dieses verdammten Mistkerls fast halb totgeschlagen, und du fragst mich, ob ich mich geprügelt habe. Hast du keinen Verband im Haus?«
    »Ein Verband wird nicht reichen. Ich hole den Doc.«
    Clarissa zog inzwischen einen sauberen Lappen von dem Trockengestell über dem Herd, tauchte ihn in frisches Wasser und begann die Wunde und das Gesicht des Goldgräbers zu säubern. »Zwei, drei Nadelstiche, und Sie sind wieder wie neu«, machte sie ihm Mut. Und nachdem sein Gesicht wieder einigermaßen sauber war: »Was ist passiert? Wo sind Luther und Dolly?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte der Goldgräber. Er griff sich an den Kopf und schnitt eine Grimasse. »Ich hab gerade noch gesehen, wie sie mit dem jungen Bengel im Skaguay Hotel verschwanden, und als ich nach ihnen rief, zog mir ein Mann irgendwas Hartes über den Kopf, und ich sank bewusstlos zu Boden.« Er stöhnte unterdrückt. »Als ich wieder aufwachte, lag ich in einer dunklen Gasse. Den Mann, der mich zusammengeschlagen hat, würde ich jederzeit wiedererkennen, aber das …« Er fluchte leise. »… aber das würde mir wohl wenig nützen. Soapy Smith würde ihm ein todsicheres Alibi verschaffen, und ich könnte wahrscheinlich froh sein, wenn man mich nicht wegen Verleumdung einsperrt.« Er griff sich erneut an den Kopf. »Verflucht, tut das weh! Wo bleibt sie nur? Die paar Stiche hätte sie doch selbst nähen können!«
    Wenige Augenblicke später tauchte Mrs Buchanan mit dem Doc auf. Der Arzt, ein dünner Mann mit Nickelbrille, betrachtete die Wunde und öffnete seine Tasche. »Das haben wir gleich, Mister«, sagte er und kramte Nadel und Faden hervor. »Für die paar Stiche brauchen wir nicht mal eine Betäubung …«

15
    Wo ist das Hotel, in dem Luther und Dolly wohnen?«, fragte Clarissa, als der Arzt das frische Blut von der Wunde tupfte und sich an die Arbeit machte. »Das Skaguay Hotel, nicht wahr? Ich muss sie dort rausholen, sonst war Ihre ganze Anstrengung umsonst.« Sie griff nach ihrem Mantel und blickte die Wirtin fragend an. »Sie haben doch ein Zimmer für die beiden frei?«
    »Natürlich«, antwortete Mrs Buchanan, »aber die Leute im Skaguay stehen alle auf Soapy Smith’ Lohnliste, und wie ich ihn kenne, lungern einige seiner Schläger vor dem Hotel herum. Sie können dort nicht hin, Ma’am, das ist viel zu gefährlich. Gegen Soapy Smith und seine Leute kommt keiner an.«
    »Clarissa«, verbesserte sie, »ich bin keine Ma’am. Und ich lasse nicht zu, dass rechtschaffene Leute wie Luther und Dolly übers Ohr gehauen werden!«
    »Wollen Sie sich auch so eine Beule einfangen?« Fitz zuckte zusammen, als sich die Nadel in seine Kopfhaut bohrte. »Soapy und seine Handlanger sind nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, unerwünschte Störenfriede mundtot zu machen oder aus der Stadt zu vertreiben.« Die Nadel stach ein zweites Mal in seine Haut und ließ ihn laut fluchen. »Passen Sie doch auf«, fuhr er den Arzt an, »sonst reißen Sie mir noch den Skalp vom Kopf!«
    Clarissa verzichtete auf Hut und Handschuhe, sie war viel zu aufgeregt, um auf angemessene Kleidung zu achten, schon gar nicht in einer Stadt wie Skaguay, in der sich überhaupt niemand an Vorschriften zu halten schien. In der Tür drehte sie sich noch einmal zur Wirtin um. »Haben Sie nicht gesagt, einer Frau würden Soapy Smith und seine Männer nichts tun? So gesetzlos kann eine Stadt doch gar nicht sein, dass sich eine Frau nicht mehr auf die Straße wagen darf.«
    »Ich hab gesagt, dass er eine Frau nicht erschießen würde«, widersprach Mrs Buchanan, »aber meines Wissens gibt es noch viel schlimmere Dinge, die man einer Frau antun kann, und dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Fragen Sie Fitz, der weiß, was sich hier nachts alles abspielt.«
    »Aber doch nicht am helllichten Tag!« Clarissa wollte sich nicht belehren lassen und öffnete die Tür. Während der Arzt den Goldsucher mit einem weiteren Stich quälte und erneut dazu brachte, in Gegenwart von anständigen Damen lauthals zu fluchen, verabschiedete sie sich mit einem bekümmerten Lächeln. »Ich kann nicht anders«, entschuldigte sie sich bei Mrs Buchanan.
    Sie trat auf die Straße hinaus und kniff die Augen gegen den kühlen Wind zusammen, der von

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