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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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packte ihr Handgelenk. »Hast du denn kein Gefühl für mich? Willst du dich immer gegen mich stellen? «
    Sie nahm sein Gesicht behutsam in ihre Hände und suchte mit ihren Augen die seinen. »Ich habe dich von dem Augenblick an geliebt, als ich dich zum erstenmal sah. Selbst dann, als ich mir vornahm, dich zu hassen, fühlte ich mich stets zu dir hingezogen. Ich kämpfte gegen meine Liebe zu dir an; aber als würde eine höhere Macht meinen Willen und meine Gefühle lenken, hatte ich keinen Einfluß auf das, was ich tat. Hast du nicht begriffen, daß ich immer auf deiner Seite stehe? An dem Tag auf dem Jahrmarkt hätte man dich hängen können, wenn du Roger Chatworth umgebracht hättest. Ich tat so, als hätte ich dich mit Jocelin betrogen, um zu verhindern, daß du die Sicherheit des Waldes aufgabst. Was hätte ich mehr tun können, um dir meine Loyalität und Liebe zu beweisen? «
    Er entzog sich ihr. »Vielleicht sind es deine Methoden, die mir nicht gefallen. Warum kannst du mir nicht sagen, was du vorhast? Warum mußt du die ganze Zeit mit mir kämpfen? «
    »Kämpfen ist die einzige Möglichkeit, dich zum Zuhören zu zwingen«, sagte sie gereizt. »Ich sagte dir, du könntest den Wald nicht verlassen, als die Leute mich des Diebstahls beschuldigten; doch du wolltest nicht auf mich hören. Ich sagte dir, daß du Roger Chatworth nicht töten kannst; aber du standst da wie ein Bulle mit hervorquellenden Adern an deinem Hals. « Ihre Stimme nahm an Lautstärke zu.
    »Ich weiß nicht, wer mich am meisten entmündigt — mein Bruder oder du. «
    Er sprach wie ein kleiner Junge, tat sich selbst so sehr leid, daß Clarissa sich das Lachen verbeißen mußte. »Worüber hast du mit Stephen denn gestritten? «
    Raine rieb sich die verletzte Wange. »Stephen schlug vor, ich solle mir überlegen, daß du vielleicht nicht unloyal gehandelt hast, als du diesem erbärmlichen Chatworth das Leben rettetest. «
    Raine bewegte den Kopf und sah sie an. »Habe ich unrecht getan? Habe ich dich sehr schlimm behandelt? Ist denn noch eine Spur von Liebe für mich in deinem Herzen zurückgeblieben? «
    Sie berührte seine Wange. »Ich werde dich immer lieben Zuweilen glaube ich, ich wurde schon mit der Liebe zu dir geboren. «
    Ein Grübchen erschien auf seiner Wange, und sie hielt den Atem an, weil sie glaubte, jetzt würde er sie in seine Arme ziehen. Statt dessen griff er in seinen Wams und kramte in seiner Tasche. »Vielleicht kann ich mir ein Lächeln erkaufen«, sagte er, während er ihr den Löwengürtel vor die Augen hielt.
    »Mein Gürtel! « hauchte sie. »Wie hast du ihn gefunden? Ich dachte, er sei für immer verloren. Oh, Raine! « Sie warf die Arme um seinen Hals und begann, sein Gesicht so begeistert zu küssen, daß sie ihm große Schmerzen zufügte; doch das machte ihm nichts aus.
    »Du bist der beste Ehemann«, flüsterte sie, seinen Hals küssend. »Oh, Raine, wie sehr hab’ ich dich vermißt. «
    Sie sagte nichts mehr, weil seine Hände in ihren Haaren wühlten und ihren Kopf nach hinten zogen, während sein Mund sich auf ihren senkte. Clarissa war sicher, sie würde in kleine Stücke zerspringen. Sie warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihn, und da er nicht fest auf seinen Beinen stand, fiel er auf den Rücken, faßte sich wieder, brachte seinen Mund auf ihren Lippen in eine andere Lage und ließ sich fallen, wobei er Clarissa mit sich zog.
    So rollten sie seitwärts, wechselten die Richtung und landeten nach einer neuen Drehung im eiskalten Flußwasser, Clarissa in der Unterlage.
    »Raine! « schrie Clarissa schmerzhaft auf, als sein schwerer Körper ihren Arm gegen einen scharfen Stein drückte. »Du brichst mich entzwei. « Schon begannen ihre Zähne aufeinanderzuklappern.
    »Das wäre eine kleine Entschädigung für das, was du mir angetan hast«, sagte er und lag im Wasser, als wäre es ein Federbett. »Ehe ich dich traf, war mein Leben friedlich und still. Nun verprügelt mich mein eigener Bruder. «
    »Was du verdient hast! « fauchte sie. »Es ist die einzige Methode, dich zum Zuhören zu bringen. Nun laß mich los, damit ich mich trocknen kann, ehe ich zu Eis erstarre. «
    »Ich kenne eine Methode, wie man dich warmhalten kann. « Er begann, an ihrem Hals zu knabbern.
    »Du großes, dummes Wildschwein«, brüllte sie in sein Ohr, so daß er zurückzuckte und den Kopf schüttelte, damit das Klingeln in seinem Kopf aufhörte. »Ich bin pitschnaß, friere mich zu Tode, und wenn du mich nicht aus dem

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