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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ehemaligen Soldaten in seiner Nähe zu. »Stell fest, was das Signal bedeutet. «
    Binnen Sekunden saß der Mann auf seinem Pferd und ritt in den Wald hinein. Minuten später kam er zurück. »Roger Chatworth nimmt die Herausforderung an, Mylord. «
    »Raine! « brüllte Clarissa.
    Nach einem strafenden Blick ignorierte er sie. »Ich hab keine Herausforderung ausgesprochen. Vielleicht will Chatworth den ersten Zug machen. «
    »Nein, Mylord. Er… «
    »Ich habe ihn herausgefordert«, sagte Brian Chatworth hinter ihnen, und sie drehten sich alle zu ihm um. »Ich wußte, daß mein Bruder eine Herausforderung von mir nicht akzeptieren würde, also schickte ich sie ihm im Namen von Raine Montgomery. «
    »Du brauchst nur zu ihm zu gehen und zu sagen, was du getan hast«, sagte Clarissa, als spräche sie mit einem Kind.
    In der Entfernung bliesen wieder die Trompeten.
    »Geh jetzt«, sagte Clarissa, »und erkläre es. «
    »Clarissa«, sagte Raine leise, »geh ins Zelt. Das ist keine Angelegenheit für Frauen. «
    Sie sah zu ihm hoch. Sein Gesicht war immer noch von Stephens Boxhieben gezeichnet, und was sie dort sah, entsetzte sie. »Raine, du kannst doch nicht daran denken, diese Herausforderung anzunehmen? Sie stammt nicht von dir. Du hast doch genügend Verstand, daß du… «
    »Jocelin«, befahl Raine, »führe Clarissa fort. «
    Clarissa wartete im Zelt auf ihren Mann, lief ungeduldig auf und ab, fuhr Joan so lange an, bis die Magd sie allein ließ.
    Als Raine endlich erschien, kreuzten sich ihre Blicke, und Clarissa keuchte: »Nein, Raine! « Sie schlang die Arme um seine Taille. »Du hast ihn doch nicht herausgefordert. «
    Er entzog sich ihr, legte die Hände auf ihre Arme. »Clarissa, diesmal mußt du begreifen, daß das eine Ehrensache ist, auf die die Entwicklung schon lange zusteuert. Wenn Chatworth tot ist, kann vielleicht meine Familie wieder in Frieden leben. Wenn ich ihn jetzt nicht töte, wird er Miles zur Rechenschaft ziehen, weil er seine Schwester schwängerte. Er schwört, Miles habe sie mit Gewalt genommen. «
    »Dann laß Miles gegen Chatworth kämpfen«, schrie Clarissa. »Mir ist das egal. Laß alle deine Brüder kämpfen, aber nicht du! «
    »Clarissa«, sagte Raine sanft, »ich begreife, daß du eine Frau bist, und mehr noch, nicht mit unseren Ehrbegriffen aufgewachsen. Doch nun muß ich dich bitten, mich nicht weiter zu beleidigen. Hilf mir beim Rüsten. «
    »Dir helfen! Ehre! Wie kannst du nur von solchen Sachen reden! Was geht mich deine Ehre an, wenn der Mann, den ich liebe, umkommen könnte? Ich habe lange und hart gekämpft, um dein Leben zu retten; doch nun sollst du den Preis für ein törichtes Spiel eines Jungen bezahlen. Laß doch Brian mit seinem Bruder kämpfen. «
    Raines Hals verfärbte sich hochrot. »Brian ist Roger Chatworth niemals gewachsen. Und es ist die Familie Montgomery, die beleidigt worden ist. Hast du vergessen, was Chatworth meiner Schwester antat? Daß er sie in den Tod trieb? Ich kämpfe nicht für Brian, sondern für Mary und Miles und den zukünftigen Frieden der Familie. «
    Sie fiel vor Raine auf die Knie, als er sich auf den Bettrand setzte. »Bitte, geh nicht. Wenn er dich auch nicht tötet, wird er dich schwer verwunden. «
    »Clarissa. « Er lächelte fast, als er ihr Haar berührte. »Vielleicht weißt du es nicht; doch alle Ländereien, die ich besitze, kaufte ich mit dem Geld, das ich in jahrelangen Turnieren erworben habe. Ich habe Hunderte von diesen Herausforderungen überstanden. «
    »Nein«, sagte sie mit Gefühl. »Nicht Herausforderungen wie diese. Der Haß, den du und Chatworth aufeinander habt, fehlte bei diesen Turnieren. Bitte, Raine. «
    Er stand auf. »Ich werde dir nicht mehr zuhören. Willst du mir nun beim Rüsten helfen, oder muß ich Jocelin rufen lassen? «
    Sie stand ebenfalls auf. »Du bittest mich, dir bei der Vorbereitung auf deinen eigenen Tod zu helfen? Soll ich nun die pflichtbewußte Frau spielen und dich mit süßen Worten von Ehre ermuntern? Oder soll ich lieber von Mary reden, wie sie starb und noch mehr Öl in das Feuer des Hasses goß? Wenn Mary noch am Leben wäre, würde sie verlangen, daß du ihretwegen mit ihrem Verführer kämpfst? War nicht ihr ganzes Leben ein Versuch, Frieden zu stiften? «
    »Ich möchte nicht, daß wir mit bösen Worten scheiden. Das ist etwas, was ich tun muß. «
    Sie war so wütend, daß sie am ganzen Leib zitterte. »Wenn wir jetzt scheiden und du fortgehst, um eine Herausforderung

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