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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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vom Saum ihres roten Seidenkleides ab.
    »Ein Kuß, Fiona? « neckte er sie, indem er den Knebel dicht vor ihre Lippen hielt. »Nur einen, ehe Miles Montgomery sie alle für sich beansprucht? «
    »Eher schickte ich dich in die Hölle. «
    »Ich bin sicher, du wirst dich dort mit mir treffen, wenn es nicht einem Mann gelingt, die scharfen Ränder deiner Zunge abzuschleifen. «
    Ehe sie noch etwas erwidern konnte, stopfte er ihr das Tuch in den Mund. »Nun gefällst du mir schon eher. «
    »Was hast du jetzt mit ihr vor? « fragte John. »Wir können sie nicht gefesselt und geknebelt durch die Halle tragen. «
    In einer entfernten Ecke des Kellers hob Pagnell eine schmutzige, mottenzerfressene Plane auf, und nachdem er sie ein paarmal geschüttelt und Staubwolken verbreitet hatte, legte er sie vor Fionas Füße. »Wir rollen sie in diese Plane und tragen sie wie ein Paket zum Schloß hinaus. «
    Clarissa beobachtete Fiona, deren Augen sich nun vor Angst weiteten; doch Clarissa war ganz dem Gedanken hingegeben, daß Fiona bei Miles viel besser aufgehoben sei als irgend jemand sonst. »Du wirst sicher sein bei Miles«, sagte sie in dem Versuch, Fiona zu beruhigen.
    Abermals starrten sie alle auf Clarissa, doch sie achtete ihrer Blicke nicht. Fiona brauchte nun ihre Hilfe.
    Pagnell schob Fiona auf die schmutzige Plane und rollte sie darin ein, so daß nichts mehr von ihr zu sehen war.
    »Kann sie atmen? « fragte Clarissa.
    »Wen interessiert das? « erwiderte Pagnell. »Wenn sie stirbt, kann sie keine Geschichten erzählen. Wenn Miles mit ihr fertig ist, bin ich sicher, daß sie sich nicht einmal mehr an meinen Namen erinnern wird. «
    »Miles wird ihr nichts tun«, sagte Clarissa leidenschaftlich. »Er ist so gut und sanftmütig wie sein Bruder. «
    Pagnell lachte laut darüber. »Ich habe noch nie jemand gesehen, der sich mit Miles’ Jähzorn messen könnte. Sobald er entdeckt, daß sie eine Chatworth ist… oh, ich beneide ihn fast, aber ich bin nicht so dumm wie Miles. Miles wird auf Roger Chatworth keine Rücksicht nehmen, und wenn Roger erfährt, was Miles seiner geliebten kleinen Schwester angetan hat… Der König wird alle Ländereien der Montgomerys einziehen und sie jenem zur Belohnung geben, der dem König einen Gefallen tut. Und ich werde zur Stelle sein, um das Land zu kassieren. «
    »Ihr seid schmutzig und gemein, ein niederträchtiges Scheusal. «
    Mit dem Handrücken schlug Pagnell Clarissa ins Gesicht, daß sie gegen die Wand taumelte. »Ich werde mir die Meinung eines Untergebenen, wie du es bist, anhören, wenn ich sie verlange. Oder ist es Raine Montgomery gewesen, der dir solche Flausen in den Kopf gesetzt hat? Der Mann glaubt, er könne ganz England reformieren. Er versteckt sich im Wald, verachtet Besitz und hängt den verblichenen Idealen ritterlicher Ehre und Edelmütigkeit nach, während Leute deines Standes reich und fett werden. «
    Clarissa wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel. »Raine ist mehr wert als hundert Männer wie Ihr«, sagte sie.
    »Raine nennst du ihn? Nicht >Lord Raine    John warf ihm einen unverschämten Blick zu, während er die Plane, in die Fiona eingerollt war, auf seine Schultern lud. »Montgomery wird sie in bestmöglichem Zustand erhalten. «
    »Aber sorge dafür, daß er geneigt ist, die hohe Geburt dieser Lady zu vergessen. Sieh zu, ob du ihre Kleider so arrangieren kannst, daß sein Blut in Wallung gerät. «
    Mit einem breiten Grinsen nahm John von seinem Freund Abschied und verließ den Keller.
    »Was verlangt Ihr von mir? « fragte Clarissa und wich vor Pagnell zurück, als er näher kam. »Ich habe Euch nichts zuleide getan. «
    Er betrachtete mit funkelnden Augen ihren schwangeren Leib.
    »Du hast einem anderen Mann gegeben, was eigentlich mir gehören sollte. « Er packte sie am Arm und

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