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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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seine andere Seite, Clarissa«, rief sie. »Er kann uns dann nicht gleichzeitig angreifen. «
    Clarissa befolgte prompt die Anweisung, und der Mann bewegte den Kopf hin und her wie ein gereizter Bulle, um die Frauen im Auge behalten zu können. Ein Stöhnen auf dem Boden zwang ihn, zu seinem Freund zu sehen. Im selben Augenblick lief Clarissa nach vorn, und der Mann wich bis zum Eingang der Kellertreppe zurück, um ihnen den Fluchtweg zu versperren.
    »Gottverflucht! « fluchte Pagnell und versuchte, seine Benommenheit zu überwinden.
    »Dafür wirst du mir büßen, Fiona«, stöhnte er. »Halt sie dort fest, John. Laß sie nicht näher an dich herankommen. Sie sind beide unmenschliche Wesen. Der Tag, an dem die Frau erschaffen wurde, war ein Unglück für die Männer. «
    »Du hast keine Ahnung, was eine Frau ist«, zischte ihn Fiona an. »Kein weibliches Wesen, das etwas wert ist, würde dich in seine Nähe lassen. «
    Torkelnd erhob sich Pagnell vom Boden und betrachtete mißmutig seinen weinbekleckerten Wams. Plötzlich ruckte sein Kopf hoch, und er begann Fiona mit einem heimtückischen Lächeln zu mustern. »Gestern nacht, als ich hierher ritt, kam ich am Feldlager von Miles Montgomery vorbei. « Er grinste noch tückischer, als er merkte, wie Fiona bei diesem Namen erstarrte. »Ich frage mich, ob Miles nicht gern einen Gast bei sich sähe? Ich hörte, er war so wütend über den Tod seiner Schwester, daß sein Bruder ihn auf die Insel Wight schickte, um ihn daran zu hindern, der Familie Chatworth den Krieg zu erklären. «
    »Mein Bruder würde ihn zertreten«, sagte Fiona. »Kein Montgomery… «
    »Verschone mich damit, Fiona, zumal mir berichtet wurde, daß Roger Stephen Montgomery von hinten angriff. «
    Fiona sprang auf ihn zu, die Finger zu Klauen gespreizt, und Pagnell riß sie wieder an sich.
    »Wie ich hörte, ist Miles ein großer Liebhaber von Frauen und hat viele uneheliche Kinder in die Welt gesetzt. Wie würde es dir gefallen, meine kleine jungfräuliche Prinzessin, dich in die Schar der Frauen einzureihen, die ihm einen Bastard schenkten? «
    »Ich würde eher sterben«, sagte sie empörter Stimme.
    »Vielleicht. Das werde ich Miles überlassen. Ich werde mich selbst darum kümmern, doch zunächst habe ich mit der dort noch ein Hühnchen zu rupfen. « Er deutete mit dem Kopf auf Clarissa, die still dastand, Johns Schwertspitze im Rücken.
    »Und wie willst du mich aus dem Schloß hinausschaffen? « fragte Fiona lächelnd. »Glaubst du, du könntest mich durch die Halle zerren, ohne daß sich Widerspruch erhebt? «
    Pagnell schien einen Moment darüber nachzudenken, während er sich im dunklen Keller umschaute. Mit einem Lächeln sah er auf sie zurück. »Ob es Miles wohl gefallen wird, die Rolle von Cäsar zu spielen? «
    Fiona wußte nichts darauf zu sagen, sah ihn verständnislos an.
    Pagnell riß ihr den Arm auf den Rücken. »John, paß auf die andere auf, während ich Fiona versorge. Mein Kopf schmerzt so sehr, daß ich mich nicht noch einmal mit beiden befassen kann. «
    »Dir wird nicht nur der Kopf weh tun, wenn du mir ein Leid antust«, warnte ihn Fiona.
    »Diese Sorge werde ich Miles überlassen. Die Montgomerys sind schon viel zu hoch gestiegen, als es ihnen zusteht. Es wäre mir ein Vergnügen, sie von ihrem hohen Roß herunterzuholen und ihre Länder verteilt zu sehen. «
    »Niemals! « rief Clarissa. »Kein schleimiger Madensack, wie Ihr es seid, wird es jemals fertigbringen, einen Montgomery zu vernichten. «
    Die Gewalt von Clarissas Stimme ließ sie alle zusammenzucken und sie anstarren. Fiona hörte auf, sich gegen Pagnells Griff zu wehren, und musterte Clarissa mit nachdenklichen Augen. Pagnells Blick wirkte berechnend.
    John gab Clarissa einen Stups mit der Schwertspitze. »Raine Montgomery soll sich irgendwo in den Wäldern verstecken als Anführer einer Verbrecherbande. «
    »Das wäre eine Nachprüfung wert«, sagte Pagnell und drehte Fionas Arm wieder auf den Rücken. »Doch zuerst müssen wir uns mit dieser befassen. « Er zog sie mit sich, nahm einen Hanfstrick, der auf einem Stapel von Fässern lag, und begann damit Fionas Hände auf ihrem Rücken zu fesseln.
    »Überleg dir gut, was du tust«, sagte Fiona. »Ich bin nicht irgendeine… «
    »Halt den Mund! « herrschte Pagnell sie an und schlug ihr mit der Faust auf die Schulter. Als ihre Hände gefesselt waren, warf er sie auf Getreidesäcke und band ihre Fußknöchel zusammen. Mit seinem Messer schnitt er ein Stück

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