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Clarissa

Clarissa

Titel: Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dieser Frau liegt schwer auf meiner Seele, und ich habe dafür mit dem Verlust meines Bruders bezahlt. Ich möchte nicht auch noch meine Schwester verlieren. «
    Clarissa hatte keine Ahnung, wovon er redete. Was hatte Rogers Bruder mit dem Tod von Mary zu tun? »Ich weiß nicht, wo Miles und Fiona sich aufhalten. Mir war nicht wohl. Vielleicht hat Raine etwas über Miles herausgefunden, während ich mich ausruhte. Doch ich habe keine Ahnung. «
    »Und wie steht es mit Lady Judith? Ich glaube nicht, daß im Hause etwas vorgeht, ohne daß sie darüber Bescheid weiß. Hat sie Euch etwas erzählt? «
    »Nein, nichts. Warum seid ihr frei, während mein Mann sich verstecken muß, obwohl Ihr es wart, die Mary tötete? «
    »Ich tötete sie nicht! « sagte er heftig. »Ich — nein! Ich möchte nicht darüber sprechen, und was meine Freiheit betrifft, so hat der König alle meine Einkünfte für die nächsten drei Jahre konfisziert. Die meisten meiner Männer haben mich verlassen, weil ich sie nicht bezahlen kann. Mir ist nur ein kleines Besitztum geblieben, in dem der Rest meiner Familie Zuflucht fand, die nur noch aus einer bösartigen Schwägerin besteht. Mein Bruder haßt mich und ist wie vom Erdboden verschwunden, und nun ist meine liebliche süße Schwester die Gefangene eines Jungen, der berüchtigt ist für das Deflorieren von Jungfrauen. Und ich bin nicht bestraft? Euer Mann ist noch Besitzer seiner Ländereien, seine Hofmeister verwalten sie, während ein Beauftragter des Königs meinen Besitz in Beschlag genommen hat. Wißt Ihr, was in drei Jahren von meinem Besitz übriggeblieben sein wird? Euer Mann hat noch seine ganze Familie. Ihm blieb sogar so viel Muße, sich zu verlieben und zu heiraten, während mir nichts geblieben ist — ein Bruder ermordet, der andere nun mein Feind, meine Schwester eine Gefangene. Und Ihr sagt, ich sei nicht bestraft? Daß ich ein freier Mann sei? «
    Er hielt nach dieser Rede inne und sah mit verlorenem Blick in die Ferne.
    »Ich weiß nicht, was mit Eurer Schwester Fiona geschehen ist. Gavin suchte nach Miles, kehrte jedoch sofort wieder zurück. Ich habe seither noch nicht mit ihm gesprochen. «
    »Ich werde ihn töten, wenn er ihr ein Leid antut. «
    »Und was werdet Ihr damit gewinnen? « schrie sie, obwohl sie damit ihrem wunden Hals schadete. Wenigstens brachte sie ihn mit ihrer Stimme dazu, sie erschrocken anzusehen. »Werdet ihr alle erst Ruhe geben, wenn jeder tot ist? Miles hat sich Fiona nicht genommen; sie wurde ihm überreicht. Er ist unschuldig an dieser Sache. Pagnell ist derjenige, auf den sich Euer Zorn richten sollte. Aber Ihr seid zu sehr daran gewöhnt, die Montgomerys zu hassen und ihnen die Schuld für alle Eure Probleme zu geben. «
    »Was könnte ich sonst von einem Montgomery erwarten? « fragte er mürrisch. »Schon glaubt Ihr selbst, sie wären die Götter auf Erden. «
    »Dummkopf! « fauchte sie. »Ich möchte nur, daß Eure Fehde ein Ende hat. Raine muß im Wald leben, umgeben von Verbrechern, und das alles nur Euretwegen. «
    »Gavin fing damit an, indem er mit meiner Schwägerin tändelte. Eine Frau genügte ihm ja nicht. Er wollte auch Lilian haben. «
    Clarissa legte die Hände an ihren Kopf. »Davon weiß ich nichts. Ihr müßt jetzt gehen. Raine wird nach mir suchen. «
    »Habt Ihr vor, mich zu beschützen? «
    »Ich habe vor, meinen Mann vor einem Kampf zu bewahren und mich vor seinem Zorn. «
    »Ich kann nicht gehen, ehe ich nicht weiß, was aus Fiona geworden ist. «
    Clarissa knirschte mit den Zähnen. »Ich weiß nicht, wo Fiona steckt. «
    »Werdet Ihr das für mich herausfinden? «
    »Keineswegs! « Sie war erstaunt, daß er dieses Ersuchen an sie richtete. »Miles ist bei ihr, und ich werde nichts tun, was ihn in Gefahr bringt. «
    Rogers Mund wurde zu einer grimmigen Linie. »Ihr seid eine Törin, daß Ihr mir hierher gefolgt sei. Ich könnte Euch mitnehmen und festhalten, bis man mir Fiona zurückgibt. «
    Clarissa schluckte. Sie wußte, daß sie ihm nicht ihre Furcht zeigen durfte, sondern das tapfer durchstehen mußte. »Ihr habt keine Wächter in Eurer Nähe. Wollt Ihr eine schwangere Frau schlagen? Wie weit würdet Ihr allein mit mir kommen? Fiona glaubt immer noch, daß Ihr ein guter Mann seid. Würde sie bei diesem Glauben bleiben, wenn Ihr noch eine Montgomery in Eure Gewalt bringt? « Clarissa konnte seinem Gesicht ansehen, daß sie einen Nerv getroffen hatte. »Wie habt Ihr Eurer Schwester Marys Tod erklärt? «
    Sie betrachtete

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