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Claudius Bombarnac

Claudius Bombarnac

Titel: Claudius Bombarnac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Sitzkissen, Decken, Stöcke, Regen-und Sonnenschirme. Sie führen Alles mit sich, was man an kleineren Gepäckstücken nur ersinnen kann, die im Dampfer mit den Koffern und Ballen nicht verstaut werden können. Es drängt mich, ihnen meine Hilfe anzubieten. Es ist ja ein glücklicher und obendrein ein seltener Zufall, Franzosen außerhalb Frankreichs zu begegnen.
    Gerade als ich auf das Paar zutreten will, erscheint Fulk Ephrjuell wieder auf der Bildfläche, zieht mich mit fort, und ich lasse die Beiden hinter mir zurück. Die Partie ist deshalb noch nicht aufgegeben. Ich werde das Ehepaar auf dem Dampfer ja wieder treffen, und dann machen wir auf der Ueberfahrt Bekanntschaft miteinander.
    »Na, fragte ich den Yankee, wie steht es denn mit der Einschiffung Ihres Gepäcks? …
    – Eben ist die siebenunddreißigste Kiste auf dem Wege, Herr Bombarnac …
    – Bisher ohne Unfall?
    – Ohne den geringsten.
    – Und bitte, was enthalten denn Ihre vielen Kisten?
    – Was sie enthalten? Ah, da kommt die siebenunddreißigste!« ruft Fulk Ephrjuell und läuft nach einem Karren, der nach dem Quai hinunterrollt.
    Hier herrscht ein tolles Leben, der ganze Wirrwarr der Abfahrt und der Ankunft. Baku ist nicht nur der besuchteste, sondern auch der sicherste Hafenplatz des Caspischen Meeres. Das mehr nördlich gelegene Derbent kann nicht gegen Baku aufkommen, denn letzteres nimmt fast allein den Verkehr des Meeres oder vielmehr des großen Binnensees auf, der mit dem Nachbarmeere ohne jede Verbindung ist. Selbstverständlich hat die Gründung von Uzun-Ada am gegenüberliegenden Ufer den Transit über Baku gegen früher verdoppelt. Die transcaspische Eisenbahn, die jetzt für Reisende und Güterverkehr eröffnet ist, bildet die Haupthandelsstraße von Europa nach Turkestan.
     

    Da entfährt Fulk Ephrjuell ein Schrei grimmigster Entrüstung. (S. 35.)
     
    Schon in naher Zukunft berührt vielleicht eine zweite Linie die persische Grenze als Verbindungsglied der südlichen russischen mit den englisch-ostindischen Eisenbahnen – womit den Reisenden die Fahrt über das Caspische Meer erspart bleibt. Und wenn dies ausgedehnte Bassin durch Verdunstung endlich ganz trocken gelegt ist, warum sollte dann ein auf seinem sandigen Grunde daherziehender Schienenweg nicht auch Bahnzügen gestatten, von Baku nach Uzun-Ada ohne Umladung der Frachten auf Schiffe zu gelangen?
    In Erwartung der einstigen Erfüllung dieses frommen Wunsches, muß man vor der Hand doch ein Packetboot in Anspruch nehmen, und dazu schickte ich mich jetzt in zahlreicher Gesellschaft an.
    Unser der Gesellschaft »Kaukasus und Merkur« gehöriger Dampfer heißt »Astara«. Es ist ein großes Räderschiff, das die Verbindung von einem Ufer zum andern dreimal in der Woche unterhält. Sehr breit gebaut, ist es darauf berechnet, große Waarenmengen aufzunehmen, und die betreffenden Ingenieure sind überhaupt mehr für das bequeme Unterbringen von Frachtstücken, als für das Wohlbefinden der Reisenden besorgt gewesen. Da es sich jedoch nur um eine Ueberfahrt von vierundzwanzig Stunden handelt, ist ja darüber kein Wort zu verlieren.
    Lärmend liefen die Reisenden aus allen Zonen am Rande des Einschiffungsplatzes hin und her, Leute, die eben angekommen, und solche, die im Abfahren begriffen waren, die meisten freilich Einwohner von Baku selbst. Doch unter diesen befanden sich viele Turkmenen, ferner etwa zwanzig Europäer verschiedener Nationen, einige Perser und auch zwei Originaltypen aus dem Himmlischen Reiche. Diese Beiden begaben sich jedenfalls nach China.
    Die »Astara« ist mit Frachtgut buchstäblich vollgepfropft. Der Schiffsraum hat dasselbe nicht ganz aufnehmen können und ein guter Theil ist auf das Deck zurückgeströmt. Dessen Hintertheil ist für Passagiere bestimmt; von der die Radkasten überspannenden Commandobrücke aus bis nach der Gallion am Vordertheil liegt aber eine große Menge von Waarenballen aufgestapelt, die alle mit getheerten Planen überdeckt sind, um sie gegen überschlagende Wogen zu schützen.
    Hier ist auch das Gepäck Fulk Ephrjuell’s mit untergebracht. Er hat dessen Ausschiffung mit der ganzen Energie des Yankee überwacht, immer auf Posten, nichts von seinem kostbaren Material in den gegen zwei Fuß hohen, breiten und tiefen Kisten zu verlieren.
    Diese Kisten sind alle mit gefirnißtem Leder überzogen und sorgfältig umhüllt, und darauf liest man in ausgeschnittenen Buchstaben: Strong Bulbul and Co. von New-York.
    »Sind nun Ihre Waaren

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