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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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meinte ein anderer.
    »Brodir hat den Jungen angegriffen, und der Bursche durfte sich verteidigen«, sagte der Erste.
    Leshii verdrehte die Augen und sagte zu Aelis: »Ich glaube, du hast eine Blutfehde angezettelt.«
    »Ich stamme von Robert dem Tapferen ab und beuge nicht länger vor diesen Heiden das Haupt«, erwiderte Aelis.
    »Ich wünschte, du würdest es tun«, gab Leshii zu bedenken. »Das würde unser Leben sehr erleichtern. Ich tue es. Schau her.« Er verneigte sich tief vor den Wikingern.
    Aelis stand auf und klopfte den Sand ab. »Du kannst tun, was du willst, aber ich werde das Schwert behalten. Sie können mich vergewaltigen und töten, aber einer oder vielleicht noch mehr werden sterben, ehe es ihnen gelingt.«
    »Edelfrau«, sagte Leshii, »wenn du Helgis Braut bist und in aller Pracht neben dem Prinzen in der Halle von Ladoga sitzt, umgeben von den Früchten vieler Länder, von Seide und Gold und Wein und Perlen, dann wirst du dich daran erinnern, wie ich hier für dich gewirkt, wie ich dich gerettet und für dich gesorgt habe.«
    »Demnach willst du mich verschachern, damit ich seine Frau werde?«
    Der Händler lächelte. »Das ist deine Bestimmung, nur das bietet dir Sicherheit. Ist es nicht auch das, was dein Wolfsmann sagte?«
    Aelis steckte das Schwert in die Scheide. »Ich begleite dich zum Wikingerkönig. Wir werden ihm die Wahrheit sagen. Ich bin wertvoll, für mich kann er Lösegeld verlangen, und wenn er nur etwas Vernunft im Leibe hat, wird er mir seinen Schutz gewähren. Du wirst für mich übersetzen. Ich habe genug von deiner Obhut.«
    »Ich denke, das ist eine ganz schlechte Idee«, sagte Leshii.
    Aelis starrte ihn an. »Du bist Händler, du kaufst und verkaufst. Überlasse das Denken denen, die es besser können.«
    Leshii sah ein, dass er mit ihr nicht streiten konnte, winkte ab und verfluchte sein Pech. Er fragte sich, ob er überhaupt noch einen Dirham für sie bekäme, wenn sie endlich Ladoga erreichten. Trotzdem, er musste eben das Beste aus der Lage machen.
    Er wandte sich an den dunkelhaarigen Wikinger. »Bringst du uns zu Giuki?«
    »Wenn du willst. Dann komme ich wenigstens von diesem kalten Strand weg.«
    Sie liefen die Böschung hinauf zu einem Sandweg und folgten ihm zum Kloster. Bratengeruch hing in der Luft. Aelis war beinahe zum Weinen zumute. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit, als sie manchmal nach Tagen am Fluss oder in den Feldern nach Hause zurückgekehrt war und der Geruch von backendem Brot aus der Festung geweht war. Sie schien sich immer stärker in der Vergangenheit zu verlieren, ihr Denken kreiste um Erinnerungen, und seltsame Gefühle durchfluteten sie, während ihr ein eigenartiges Wissen zuflog. Woher wusste sie, dass man den braunen Tang unter ihren Füßen kochen und den Saft benutzen konnte, um steife Gelenke zu behandeln? Wie kam es, dass sie das Gesicht dieses Ungeheuers, des Raben, verfolgte, aber nicht mehr entstellt und pockennarbig, wie sie es zuerst wahrgenommen hatte, sondern heil und hübsch? Aelis’ Mutter lebte noch, doch sie dachte an eine andere Frau, die sie vor einem seltsamen niedrigen Haus mit Grassoden auf dem Dach stehen sah, wo Kräuter in der Sonne trockneten. Diese Frau nannte sie im Tagtraum »Mutter«.
    Der Sandweg ging in einen Pfad aus Stein über, und bald darauf erreichten sie das Kloster. An der Tür waren zahlreiche Bücher aufgestapelt. Die Dänen – oder jedenfalls hielt sie die Krieger für Dänen – hatten das Leder abgerissen und die Seiten nach draußen geworfen, wo sie Wind und Wetter ausgesetzt waren.
    Es gab nicht viele Anzeichen von Angriff und Gemetzel, keine Toten und keine verbrannten Dächer. Es war ein angenehmer Tag.
    »Freund«, sagte Leshii, »erlaubst du mir, Giuki zu berichten, dass einer seiner Krieger tot ist?«
    »Das kann ich nicht«, sagte der Wikinger. »Wenn ich zögere, könnten seine Brüder denken, ich hätte das Wissen zurückgehalten.« Er betrachtete Aelis. »Ich an deiner Stelle würde weglaufen.«
    »Er meint, wir sollen fliehen«, übersetzte Leshii.
    »Wohin?«, gab Aelis zurück. »Ich werde mich hier meinem Schicksal stellen, ob es gut oder schlecht ausgeht.«
    »Du sprichst wie ein Waräger«, meinte Leshii.
    »Wenn ich dich gewähren lasse, werde ich tatsächlich einer«, antwortete sie.
    »Ja, aber als Dame bei Hofe, nicht als Kriegerin. Du tötest wie ein Waräger. Wir wollen hoffen, dass dir nicht auch noch der zugehörige Bart wächst.«
    Durch die offene Tür betraten sie

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