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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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Recht bekommen, Kylfa – Holmgang – , aber erst morgen, kurz bevor wir aufbrechen. Ich will nicht, dass du verletzt wirst, solange wir noch angegriffen werden können.«
    »Was ist Holmgang ?«, fragte Aelis. Ihr war nicht entgangen, dass Giuki das Wort besonders betont hatte.
    Leshii schlug die Fäuste auf den Boden und stand händewedelnd wieder auf. »Wenn der Knabe getötet wird, wo ist dann die Belohnung von Helgi? Wo ist deine Ehre?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Giuki. »Mönche kommen hier zehn Stück auf einen Dirham. Wenn er getötet wird, schnappen wir uns auf dem Rückweg einfach ein paar andere. Das erfordert höchstens einen Spaziergang ins Landesinnere, und die Beute können wir so oder so gebrauchen.«
    »Er verlangt diesen Mönch. Dies ist der Mönch, den er haben will. Diesen und keinen anderen.«
    »Die sind doch alle gleich«, widersprach Giuki. »Ich könnte einen nicht von dem anderen unterscheiden, und du willst mir hoffentlich nicht erzählen, Helgi sei darin besser als ich. Ein Mönch ist ein Mönch. Er wird für ihn schreiben, ihm auf die Nerven gehen, und schließlich wird Helgi seiner überdrüssig werden und ihn töten. Dem König ist völlig egal, welchen Mönch er bekommt. Er will nur jemanden haben, der Gesetze aufschreibt und seine Abmachungen notiert. So ist es eben mit den Mönchen. Es gibt alte, junge und die dazwischen. Wir geben ihm einen Mönch, und du kannst ihm sagen, es sei derjenige, den er haben wollte. Ich weiß, dass du es tun wirst. Du bist nicht dumm.«
    »Was ist Holmgang ?«, fragte Aelis.
    »Ein rituelles Duell, das darüber entscheidet, wer das Recht auf seiner Seite hat«, erklärte Leshii. »Du hast bisher großes Glück gehabt, Edelfrau, und das wirst du auch brauchen, wenn du dies überleben willst.«
    »So«, sagte Giuki. »Nun wollen wir uns ans Feuer setzen und ein paar Möwen und Fisch essen, und der Händler kann uns Geschichten aus dem Osten erzählen. Dann wird es für alle ein schöner Abend.« Er wandte sich an Aelis. »Ich an deiner Stelle würde ihn genießen, solange es noch geht, Junge. Kylfa hat beim Holmgang fünf Männer getötet, und ich sage dir, sie alle hätten dich erledigt, ohne auch nur in Schweiß auszubrechen.«
    Kylfa deutete auf Aelis.
    »Heute Abend bleibst du an meiner Seite. Ich sitze neben dir, und wenn ich schlafe, wird dich mein Bruder bewachen. Die Mönche hier sind weggelaufen. Das wirst du nicht tun.«
    »Irgendwo muss ich sowieso sterben«, sagte Aelis zu Leshii. »Meinetwegen soll es hier sein.«
    Leshii neigte den Kopf. Einen Moment lang kam ihm der wahnwitzige Gedanke, er könne Aelis’ Leichnam zu Helgi bringen. Doch Bräute waren keine christlichen Heiligen. Niemand bezahlte für sie, wenn sie tot waren. Er blickte zum Himmel und fragte sich, welchen Gott er beleidigt hatte, da dieses Mädchen nun seine einzige Möglichkeit war, ein behagliches Leben zu führen. Er musste sich etwas einfallen lassen, um sie zu retten – schon wieder.

46
    Festmahl für einen Wolf
    D ank der Pferde erreichten sie bald den Fluss. Diesen Weg nach Norden kannten die Wikinger nicht, doch Jehan führte sie und wurde seinerseits von dem bleichen Mädchen an seiner Seite geführt. Er wandte sich dem Kreuz zu und hoffte, die Kontemplation werde seine rasenden Gedanken beruhigen. Es half nicht, aber als er eine Weile gewandert war, regte er sich allmählich ab. In einem weiten Hochtal in den Bergen sahen sie schließlich unter sich eine große Stadt.
    »Wir haben Pferde«, schlug Astarth vor. »Wir könnten sie gegen ein Boot eintauschen und auf dem Fluss fahren.«
    Ofaeti schüttelte den Kopf. »Dies ist Feindesland. Mönch – Herr – , weißt du, wem die Stadt gehört?«
    Jehan hatte keine Ahnung, welche Stadt es war, doch er hatte gehört, diese Gegend unterstehe Karl dem Dicken und sei deshalb mit Paris und dessen Herrscher Graf Odo verbündet. Das schien jetzt aber keine Rolle mehr zu spielen. Er konzentrierte sich einzig und allein darauf, die seltsamen Gedanken in sich niederzukämpfen und zu beten. Das Mädchen machte die Sache einfacher. Sie würde ihn zu Aelis bringen, damit er sie gegen die höllischen Kräfte verteidigen konnte, die es auf sie abgesehen hatten.
    »Der Fluss ist hier oben sowieso nicht größer als ein Strahl Ziegenpisse«, sagte Ofaeti. »Da kann man nicht mit dem Boot fahren. Wir gehen noch zwei Tage stromabwärts und sehen, ob wir ein Floß bauen oder stehlen können, sobald er breiter wird.«
    Ofaeti hatte

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