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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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vor die Brust. Er war überrascht und stolperte über eine Baumwurzel. Allerdings brauchte er nicht lange, um sich zu erholen. Noch im Fallen zog er das Messer, fing sich ab, bevor er stürzte, und sprang vor, um Aelis niederzustechen. Vier Schritte musste er überwinden, um sie zu erreichen. Zwei konnte er machen, ehe Ofaeti mit überraschender Gewandtheit einschritt, den schmächtigen Mann anrempelte und gegen einen Baum schleuderte. Der Aufprall gegen den Stamm raubte Saerda den Atem, er sackte auf den Boden und blieb keuchend liegen.
    Ofaeti deutete auf den Mönch. »Dieser Mann hat heute Abend meine Achtung gewonnen. Der Sklavenjunge soll sich um ihn kümmern, wenn es ihm beliebt. Falls du auf einen Kampf aus bist, Saerda, dann sollst du nicht enttäuscht werden. Ich stehe dir gern zur Verfügung.« Abermals konnte Aelis nicht genau verstehen, was er sagte, wenngleich die Bedeutung unverkennbar war.
    Saerda stand auf und klopfte sich ab. Er war immer noch etwas außer Atem. Dann warf er Aelis einen Blick zu, der keine Übersetzung brauchte, lächelte und zog sich in Richtung des Lagers zurück.
    Inzwischen war die Nacht angebrochen, und der große Mond malte die Lichtung wie einen silbernen Kreis aus. Hugin sagte etwas auf Norwegisch zu dem Händler.
    Leshii schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass er von unserer Anwesenheit hier weiß.«
    Nun heftete der Rabe zum ersten Mal den Blick auf Aelis. »Halte ihn über Nacht warm und gib ihm Wasser, wenn er danach verlangt. Er wird frühestens morgen sterben.« Dann wandte er sich wieder an Leshii. »Berichte dem König, was der Mönch gesagt hat, und dass er uns bis morgen um diese Zeit auf die eine oder andere Weise alles verraten wird, was er uns nur verraten kann. Ich muss jetzt nachdenken.«
    Er wanderte über die Lichtung davon, fasste seine Schwester am Arm und führte sie in den Wald.
    Es war bald klar, dass Jehan sterben würde. Ihm war sehr kalt, und er zitterte. Die Wunden waren schrecklich, auf allen sichtbaren Körperteilen klafften nässende Risse. Seltsamerweise hatten die Vögel nicht die Kleider zerrissen. Die Kutte und das Unterhemd hatten die Schnabelhiebe abgehalten, und die Tiere hatten sich auf die entblößte Haut beschränkt.
    Jehan fieberte, er hielt Aelis’ Hand fest, gurgelte und stieß unverständliche Worte hervor. Die Zunge war geschwollen wie eine dicke Wurst, er vermochte kaum den Mund zu schließen. Aelis versorgte ihn, betupfte den Mund mit einem feuchten Tuch, damit er nicht austrocknete, und presste für ihn ein paar Tropfen heraus. In der Ferne, irgendwo im Wald, sang der Rabe, leise wie eine schwache Brise, unverständliche Worte in seinem Unterschlupf.
    Leshii setzte sich zu ihr. Er war ein harter Mann, der die Welt nach Gewinn und Verlust beurteilte, doch sogar ihn hatte das Leiden des Mönchs erschüttert, das konnte sie erkennen. Auf einmal kam ein Laufbursche über die Lichtung gerannt und sprach mit den Wikingern. Derjenige, der Fastarr hieß, nickte und deutete auf sie. Der große dicke Norweger kam herüber und sagte etwas zu dem Händler. Leshii antwortete, und der Mann ging wieder weg.
    Leshii erklärte es ihr anschließend. »Ich muss dem König Bericht erstatten. Er hat nach mir geschickt.«
    »Worüber denn?« Sie sprach leise und achtete darauf, dass niemand sie beobachtete.
    »Über das, was der Mönch unter Folter gesagt hat.« Leshii ließ sich nicht dazu herab, die Ereignisse als Magie zu bezeichnen. Sie hatten den Mann halb umgebracht, und er hätte beinahe enthüllt, was er vermutete – dass die Edelfrau sich in der Nähe aufhielt. So etwas war nach Leshiis Ansicht gewiss keine Prophezeiung. »Du musst mitkommen, darauf haben sie bestanden. Anscheinend hast du da unten noch mehr Sklavenarbeit zu verrichten.«
    Sie berührte ihn am Arm. »Aber der Beichtvater stirbt«, wandte sie ein.
    »Ja.«
    »Ich muss hier bei ihm wachen. Lass mich bleiben.«
    Leshii zuckte mit den Achseln, wandte sich an die Nordmänner und rief etwas, das Aelis nicht verstand. Der Dicke antwortete und schüttelte dabei den Kopf.
    »Nein, du musst mitkommen«, erklärte Leshii.
    »Ich lasse ihn nicht allein.« Aelis wandte sich ab.
    Wieder sprach der Händler mit den Berserkern. Eine kurze Debatte entbrannte. Schließlich schüttelte der Dicke den Kopf und machte eine seltsame Geste. Sie hörte, wie er den Namen des Königs nannte.
    Leshii übersetzte für Aelis. »Ofaeti meint, Siegfried könne sich heute Abend auch selbst

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