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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M D Lachlan
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geschlungen und trug zerlumpte Hosen und ein zerfetztes graues Wollhemd. Es war fettig, als sei die Wolle frisch vom Schaf geschoren und nicht in heißer Pisse eingeweicht worden, um das Fett und den Talg herauszuwaschen. An der Seite trug er das grausame Krummschwert. Leshii hatte natürlich von solchen Schwertern gehört. Bei den Mauren und den afrikanischen Wüstenbewohnern waren diese Waffen beliebt, doch auf seinen weiten Reisen auf den Kamelpfaden in Särkland hatte er noch nie eine gesehen. Er fragte sich, welcher Schmied die Geschicklichkeit besaß, solche Klingen zu erschaffen.
    »Lasst den Mönch hier«, sagte der Rabe. »Setzt ihn dort am Rand der Lichtung unter den Ast der Eiche.«
    Leshii sah zu, wie sie den Beichtvater vom Rücken des Maultiers hoben. Es brach ihm fast das Herz. Ein Heiliger war ungeheuer viel wert, selbst für die Knochen des Mannes würde man im richtigen Kloster ein Vermögen bezahlen. Vielleicht ergab sich eine Möglichkeit, die Leiche zu stehlen, sobald Hugin mit dem Beichtvater fertig war. Daran, dass der Mönch bald sterben würde, bestand nicht der geringste Zweifel.
    Der Beichtvater klagte nicht, als sie ihn vom Maultier holten. Der Rabe kniete neben ihm nieder und legte ihm die Hände auf die Stirn und die Brust. Für Leshii sah es beinahe so aus, als versorgte der Schamane Verletzungen des Heiligen. Dann aber bemerkte er die Schlinge mit dem raffinierten Knoten, der nicht mehr zu öffnen war, und erkannte, dass die Dinge ganz anders lagen.
    Der Rabe warf das Seil über den Ast und streifte die Schlinge über den Kopf des Mönchs. Er holte das Seil ein und zog den Beichtvater hoch, bis er saß. Das Seil erwürgte den Mönch nicht, schnürte ihm aber die Kehle ein. Der Händler sollte bleiben und dem König zutragen, was der Beichtvater verkündete. Soweit Leshii es sehen konnte, musste sich der Beichtvater sehr anstrengen, um überhaupt zu atmen. Von Prophezeiungen konnte nicht die Rede sein.
    »Kannst du auf diese Weise herausfinden, wohin das Mädchen verschwunden ist?«, fragte Ofaeti.
    »Vielleicht«, erwiderte Hugin.
    Der Mönch stöhnte, dann schwieg er. Leshii bewunderte ihn. Durch Schmerzen ließ sich dieser Mann nicht brechen, so wenig wie durch Argumente oder Bitten. Der Beichtvater war aus dem Holz, aus dem Märtyrer geschnitzt wurden. Leshii dagegen dachte an seinen Profit. Vielleicht konnte er bei den Klöstern ein paar warme Mahlzeiten herausschlagen, wenn er dort die Geschichte über den Tod des Mannes erzählte.
    Hugin öffnete den ersten Beutel. Er enthielt ein weißes Pulver. Davon nahm er eine Handvoll heraus und schmierte es dem Beichtvater auf Gesicht und Hände. Der Zauberer war dabei keineswegs grob, wie Leshii bemerkte. Er arbeitete sogar sehr gewissenhaft, verrieb und verwischte das Pulver mit dem Daumen wie eine Mutter, die das Gesicht ihres Kindes von Schmutz befreit, bevor die Gäste eintreffen. Dann öffnete er den zweiten Beutel und nahm einen sehr seltsamen Gegenstand heraus. Es war ein geschnitztes Holzgerät, das an einen kurzen, doppelseitigen Löffel erinnerte. An beiden Enden hingen Lederriemen. Hrafn hielt dem Mönch das Ding vor das Gesicht. Jetzt erkannte Leshii auch, worum es sich handelte. Es war eine Art Augenschutz, ähnlich den Blenden, welche die Nordmänner manchmal über die Bestattungshelme legten. Im Kampf war so etwas nicht zu gebrauchen. Das Metall lenkte den Stoß einer feindlichen Waffe eher in das Auge, als ihn abzuwehren, doch es sah beeindruckend aus. Dieses Gerät jedoch war nicht mit einem Helm verbunden und besaß auch keine Gucklöcher. Wer es trug, war blind. Hrafn band es dem Mönch nicht um, sondern besann sich offenbar und legte es beiseite. Dann öffnete er den dritten Beutel. Darin befand sich eine menschliche Hand. Um einen Finger war eine Schnur gewunden. Der Schamane hängte sie an den Hals des Mönchs.
    Leshii musterte die Berserker, die miteinander tuschelten. Unverkennbar, dass sie das Ritual sehr beunruhigend fanden.
    Hugin ging zu seiner hinfälligen Schwester, die mitten auf der Lichtung stand. Er fasste sie sanft bei der Hand und führte sie zu dem Mönch, wo sie sich niederließ. Sie nahm den Beichtvater in die Arme und sang.
    Sie hatte eine schöne Stimme und sang in einer Sprache, die Leshii nicht verstand. Die Worte selbst schienen zu klingen und zu klimpern, es machte ihn benommen. Er schwebte innerlich fort, wie es bei einer langweiligen Arbeit im warmen Sonnenschein manchmal geschah. Das Lied

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