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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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wandte sich an Soledad und mich.
     
    - Ihr beide?
     
    Wir nickten.
    Er deutete auf die Tür.
     
    - Okay, dann raus hier.

    Harris bäumte sich auf, um Gabe die Knie in den Rücken zu rammen. Po Sin griff sich ein Kissen vom Bett, warf es Gabe zu, und der drückte es auf Harris’ Gesicht. Dann trat Po Sin auf die zerschmetterte Revolverhand des Cowboys. Unter dem Kissen drang ein dumpfes Stöhnen hervor.
    Jaime hastete zur Tür. Ich schubste Soledad vor mir her und eilte dann noch einmal zurück zu einer der Sporttaschen, aus der ich ein dünnes Harbor Inn Handtuch kramte. Jaime und Soledad waren bereits draußen auf dem Flur. Ich blieb im Raum stehen und schloss die Tür bis auf einen schmalen Spalt.
     
    - Po Sin.
     
    Er blickte auf.
     
    - Was gibt’s?
    - Was habt ihr vor?
    - Wir finden raus, wo mein Lieferwagen steckt. Wird wohl nicht lange dauern. Aber ich glaub kaum, dass du dabei sein willst.
    - Und das ist …?
    - Was?
    - Und das ist alles? Nur rausfinden, wo der Wagen ist?
     
    Po Sin schlenderte quer durch den Raum auf mich zu.
     
    - Geh nach Hause, Web. Hier gibt’s nichts Interessantes mehr zu sehen.
     
    Er öffnete die Tür und drängte mich hinaus.
    Ich schob den Fuß in die Tür.
    - Hey, Mann, aber du weißt schon. Nicht zu viel. Ich meine, ich hab euch um Hilfe gebeten, aber …
    - Richtig, du hast um Hilfe gebeten. Und die Hilfskräfte sind eingetroffen. Wir räumen jetzt einfach noch ein bisschen auf hier.
     
    Er schlug mir die Tür vor der Nase zu, gerade als einer von Harris’ wild zuckenden Armen Gabes Sonnenbrille herunterschlug. Und für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich die tätowierte Träne erkennen, dunkel, unter einem zornigen Auge.

WIE SIE DARÜBER DACHTE
     
     
     
     
    - Verhalten sich so vielleicht echte Partner, Arschloch?
     
    Ich setzte den Blinker und wechselte auf die Spur zur Abfahrtsrampe.
     
    - Wir sind keine Partner.
     
    Jaime verschränkte die Arme noch fester vor der Brust.
     
    - Ganz offensichtlich nicht. Denn Partner weihen sich in ihre Pläne ein. Zwischen Partnern herrscht so was wie Vertrauen. Meinst du, ich könnte in der Filmindustrie was bewegen, wenn ich Geschäfte so abwickeln würde wie du? Leuten nur die halbe Wahrheit verrate und die Handlung vom dritten Akt komplett verschweige? Nie und nimmer.
     
    Am unteren Ende der Rampe bog ich nach rechts ab.
     
    - Da ich dich als hochgradig unzurechnungsfähig einschätze, Jaime, hab ich dir vorsorglich lieber nicht mitgeteilt, dass du beim Herumschnüffeln erwischt werden solltest. Ich wollte sie nämlich glauben machen, sie hätten uns bei einem Hinterhalt ertappt, damit sie sich von da ab in Sicherheit wiegen. Und angesichts deines unfassbaren Talents, genau das Falsche zu tun, hätte die Anweisung,
dich beim Herumspionieren erwischen zu lassen, wohl lediglich dafür gesorgt, dass du dich im sichersten Versteck der Welt verkriechst und jetzt vermutlich im mer noch unter irgendeinem Kanaldeckel hocken würdest.
    - Womit du verdammt richtig liegst. Welches Arschloch lässt sich schon freiwillig schnappen?
     
    Ich fuhr auf den Parkplatz und bremste.
     
    - Womit all meine Vermutungen bestätigt wären.
     
    Er musterte die Umgebung.
     
    - Was soll das werden?
    - Das ist dein Motel.
     
    Er rührte sich nicht vom Fleck.
     
    - Ich dachte, wir gehen noch was trinken. Kleine Feier zum Drehschluss. Alles noch mal Revue passieren lassen, Bilanz ziehen und so.
     
    Soledad öffnete die Tür und stieg aus.
     
    - Komm schon, Jaime.
    - Ja, aber …
     
    Er blickte zwischen uns hin und her.
     
    - Dann lasst uns wenigstens alle zusammen was essen, okay?
     
    Sie zupfte an seinem Ärmel.
    - Komm, kleiner Bruder.
    - Ach Maaann.
     
    Er kletterte aus dem Wagen.
     
    - Hey, warte, was ist mit meiner Knete, Arschloch? Meinen zehn Prozent?
     
    Ich rieb mir die Stirn.
     
    - Ich hab das Geld nicht.
    - Was? Das ist nicht cool. Ich muss die Motelrechnung zahlen. Die versauten Laken. Die ganzen Sonderposten verschlingen mein Eigenkapital.
     
    Er deutete auf Soledad.
     
    - Steckt noch was in dem Hemd?
     
    Ich musterte sie.
     
    - Nein, das war alles.
    - Mann, du stehst bei mir in der Kreide. Ohne mich wär das Ganze nie so glatt über die Bühne gegangen. Einen Profi wie mich kriegt man nicht umsonst. Das war mein Projekt!
     
    Ich schob das Harbor Inn Handtuch zurecht, das ich mir um die Hüften geschlungen hatte, nachdem ich meine vollgepissten Jeans ausgezogen und auf die Ladefläche des Apache geworfen

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