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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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irgendeinen blöden Witz darüber gerissen hatte, dass Chev Waise war. Ich rastete komplett aus und bekam von ihm eine ziemliche Abreibung verpasst. Dabei hatte Dillard nicht mal ein Messer.
    Also versuchte ich es mit Diplomatie.
     
    - Aber du hast nicht wirklich Fresse gesagt. Und ganz sicher hast du niemals so was Bescheuertes gesagt wie … GAH!
     
    Nein, er sagte nicht GAH! Ich sagte GAH! Oder besser gesagt, ich bellte GAH, als er mir sein Knie in die Eier rammen wollte und dabei den Behälter erwischte, der dann meine Eier traf.
     
    - GAH! GAH!
     
    Er wiederholte den Vorgang zweimal. Nur für den Fall, dass ich es beim ersten Mal noch nicht ganz begriffen hatte.
    Die Badtür flog auf, und Soledad kam heraus, die sich die Hände mit einem Badetuch abtrocknete.
     
    - Jaime!
     
    Gemeint war offensichtlich der Hahnenkamm-Bursche, der sein Knie gerade ein viertes Mal in meine Hoden versenken wollte.
    Er ließ von mir ab und wandte sich um.
     
    - Was? Was denn?
     
    Ich rutschte zu Boden und versuchte mich zu erinnern, wie das mit dem Atmen funktionierte.
    Soledad hastete zu mir herüber und kniete sich neben mich.
     
    - Verflucht noch mal, was soll das, Jaime?
     
    Jaime wedelte mit dem Messer.
     
    - Er hat sich wie ein Arschloch aufgeführt. Genau wie du gesagt hast!
     
    Sie legte eine Hand auf meine Wange.
     
    - Ich hab gesagt, vielleicht führt er sich wie ein Arsch auf, und dann musst du cool bleiben.
     
    Er deutete mit dem Messer auf mich.
     
    - Warum soll ich cool bleiben, wenn er sich wie ein Arsch aufführt?

    Sie schüttelte den Kopf und betrachtete mich. Dabei fielen ihr die langen Locken ins Gesicht und verdeckten es fast vollständig.
     
    - Alles okay?
     
    Statt einer Antwort presste ich noch mehr Tränen hervor und hielt meinen Schritt mit den Händen umklammert.
    Jaime beugte sich über ihre Schulter und blickte auf mich herab.
     
    - Außerdem hat er es verdient, weil er sich heute Morgen in deinem Haus schon wie ein Arschloch verhalten hat.
     
    Sie sah zu ihm hoch.
     
    - Hat er nicht. Scheiße, Jaime, er hat mich zum Lachen gebracht.
     
    Er hob die Hände über den Kopf.
     
    - Siehst du! Das ist doch krank, Mann. Dein Dad jagt sich’ne Kugel in den Kopf, verspritzt sein Hirn in der ganzen Bude, und dieses Arschloch macht sich darüber lustig. Das ist doch total pervers!
     
    Sie starrte ihn an, schüttelte den Kopf.
    Er hob die Schultern.
     
    - Was? Was hab ich denn gesagt? Er ist derjenige, der Witze darüber macht, dass dein Dad sich selbst in Jenseits befördert hat. Warum glotzt du mich da so böse an?
     
    Sie schaute zu Boden.
    - Sei einfach still. Halt die Klappe und hol dir einen Drink.
    - Was hab ich denn getan?
     
    Sie legte die Fingerspitzen an die Schläfen.
     
    - Bitte, Jaime. Komm wieder auf den Teppich und trink was. Bitte.
     
    Er vollzog mit dem Handgelenk den bekannten Schlenker, diesmal nur umgekehrt, und ließ die Messerklinge wieder in dem Metallgriff verschwinden.
     
    - Schön. Wie auch immer. Ich will nur, dass alle daran denken, dass ich bei der ganzen Produktion hier das Sagen hab. Wir müssen uns nach einem Zeitplan richten und können uns keine weiteren Verzögerungen leisten.
     
    Er marschierte zum einzigen Stuhl im Zimmer. Mandelschalen krachten unter seinen mit Chromkappen besetzten Stiefeletten, er hockte sich hin und hob eine weiße Plastiktüte auf seinen Schoß.
     
    - Also sorg dafür, dass das Arschloch in die Gänge kommt und auf dem Set erscheint. Ich will das Ding so bald wie möglich abdrehen und im Kasten haben.
     
    Er griff in die Tüte und holte ein kleines Fläschchen Malibu Rum heraus.
     
    - Ständig kommt es zu Zwischenfällen, die mein Budget strapazieren.
     
    Ich zeigte auf ihn.

    - Lass mich raten, du bist ein Schauspieler, der gerne Regisseur wäre?
     
    Er kippte das Fläschchen, schleuderte es quer durch den Raum, und es prallte von meinem Schädel ab.
     
    - Fick dich, Arschloch. Ich bin ein verdammter Produzent.
     
    Soledad schloss kurz die Augen, schüttelte erneut den Kopf und blickte dann zu mir.
     
    - Web, darf ich vorstellen, mein Bruder Jaime.
     
     
    - Ist nicht so schlimm, wie’s aussieht.
     
    Ich hockte auf dem geschlossenen Klodeckel, zwischen meinen Schenkeln den Plastikbeutel mit Eis, den sie aus der Motelrezeption geholt hatte.
     
    - Weißt du, was das Lustige an deiner Bemerkung ist? Es sieht so beschissen aus, dass es sich, selbst wenn es nur halb so schlimm wäre, wie’s aussieht , immer noch um

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