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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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dem Teppich, wo die Originalfarbe durch mein Schrubben heller wirkte. Das verräterische Bettzeug hatte ich in den Abfallkorb zu den Papierhandtüchern gestopft.
    Job perfekt erledigt.
    Ein verdammt krimineller Job, perfekt erledigt.
    Aber wer achtet bei so was schon auf derartige Nebensächlichkeiten.
    Jaime erhob sich schwankend von seinem Stuhl, kickte die zu seinen Füßen verstreuten Fläschchen quer durch den Raum und zeigte dann mit der Stiefelspitze auf den Abfallkorb.
     
    - Dann müsst ihr ja wohl nur noch die Dinger hier auswaschen und könnt euch verpissen.
     
    Ich streifte die Gummihandschuhe ab und warf sie auf die blutbefleckten Laken.
     
    - Jaime, mein Freund, ich weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll, aber ich fürchte, du musst die Pfandgebühr für die Laken abschreiben.
     
    Er beobachtete, wie ich die Reinigungsutensilien wieder in der Plastikkiste verstaute.
     
    - Scheiße, was soll das heißen?
     
    Ich stopfte ein Paket Einweg-Schaber in den Behälter.
     
    - Das soll heißen, das Zeug geht nicht mehr raus.
    - Bisschen Bleiche. Was hast du schon für’ne Scheißahnung?

    Ich deutete auf die Laken.
     
    - Ne frühere Freundin von mir, die hatte immer ziemlich heftig ihre Periode. Wir waren über ein Jahr zusammen, und in der Zeit hab ich genügend Bettlaken weggeschmissen, um einen hoffnungslosen Fall auf Anhieb zu erkennen. Die Dinger hier kannst du definitiv vergessen.
     
    Soledad trat zu mir.
     
    - Kannst du sie für uns entsorgen?
     
    Ich nickte.
     
    - Kann ich.
    - Danke.
     
    Ich bückte mich, um mir den Abfallkorb zu schnappen, aber Jaime schlug meine Hand beiseite.
     
    - Vergiss es, Mann. Die Laken bleiben hier.
     
    Ich schaute auf die Uhr. Fast vier. Meine Augen brannten. Mein Kopf und mein Mund pochten. Ganz zu schweigen davon, wie es sich unterhalb meiner Hüfte anfühlte. Versteht sich, dass ich mich endlich hinhauen wollte.
    Ich griff nach der Kiste mit den Reinigungsutensilien.
     
    - Okay, dann bleiben die Laken eben hier.
     
    Ich wandte mich zur Tür und hörte hinter mir das Messer aufschnappen.
     
    - Keine Bewegung, Arschloch. Niemand verlässt den
Raum, bevor die Laken nicht blitzsauber und die Location hier abgedreht und im Kasten ist.
     
    Ich wandte mich um. Er schwankte betrunken und hielt das Messer auf mich gerichtet.
    Ich stellte die Kiste auf der Kommode zwischen Fernseher und Lampe ab.
     
    - Hast du eine Pistole?
    - Was?
     
    Ich blickte zu Soledad.
     
    - Hat er eine Pistole?
     
    Sie schnippte ihre Kippe durch die Badezimmertür in Richtung Wanne.
     
    - Nein.
     
    Jamie ließ das Messer wirbeln, verlor es beinahe, fing sich aber wieder und nahm eine einigermaßen glaubwürdige Kung-Fu-Stellung ein, die ich aus Chevs DVD Game of Death wiederzuerkennen glaubte.
     
    - Ich brauch keine Pistole.
     
    Ich schnappte mir die Lampe, schüttelte mit einem Ruck den Schirm herunter, riss den Stecker aus der Wand, drehte sie um und zeigte ihm die spitzen Ecken des massiven Holzsockels.
     
    - Und ich habe eine Lampe. Und wenn du noch einen Schritt näher kommst, dann zieh ich sie dir über den
Schädel, so fest ich kann. Wenn du stirbst, beseitige ich die Sauerei und verschwinde. Und wenn du nicht stirbst, dann kannst du dein Blut selbst aufwischen. Arschloch.
     
    Er blickte zu seiner Schwester.
     
    - Sol?
     
    Sie marschierte zum Kleiderschrank, holte ihre Jacke heraus und streifte sie über.
     
    - Du brauchst mich gar nicht so anzuschauen, Jaime.
     
    Er fuchtelte mit dem Messer durch die Luft.
     
    - Der Typ hier bedroht deinen Bruder. Lässt du das etwa zu?
     
    Sie trat zum Abfallkorb.
     
    - Bist du immer noch bereit, das für uns zu entsorgen?
     
    Ich wog die Lampe in der Hand.
     
    - Klar.
     
    Sie griff sich den Korb.
     
    - Kann ich mit dir kommen?
    - Kein Problem.
     
    Sie wechselte in meine Hälfte des Raums und schnappte sich meine Kiste.

    - Dann lass uns von hier verschwinden.
     
    Ich folgte ihr zur Tür, Jaime immer im Auge und die Lampe vor mir ausgestreckt.
     
    - Sind sicher nicht allzu teuer, sind nämlich echte Scheißlaken.
     
    Er ließ die Arme sinken, und das Messer fiel ihm aus der Hand.
     
    - Scheiße, woher willst du das wissen? Du hast nicht mal die Mandelschalen weggeräumt, Arschloch. Du brauchst dich nicht zu melden, ich lass von mir hören, Wichser.
     
    Rückwarts verließ ich den Raum. Hielt nur noch einmal kurz inne, um die Lampe abzustellen, dann warf ich die Tür hinter mir zu und spurtete zum Auto. Unterwegs nahm

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