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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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auch in diesem Lieferwagen und kutschiere anderer Leute blutige Laken durch die Gegend.
     
    Ihre Hand fuhr erneut in eine ihrer Tasche und zog eine große schwarze Filmstarsonnenbrille aus Plastik hervor.
    - Ich hab gesagt intelligent, nicht clever.
    - Auch wieder wahr.
     
    Sie setzte ihre schmale, dunkel gerahmte Sehbrille ab und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase.
     
    - Wie auch immer. Mom schuftete und schuftete, um Jaime zufriedenzustellen. Was natürlich bedeutete, dass sie so gut wie nie zuhause war, um sich um ihn zu kümmern, wie sie es eigentlich hätte tun sollen. Das ging so, bis er achtzehn war.
    - Und dann?
    - Dann hat sie ihn rausgeworfen. Kein Wunder. Wenn Verhaltensforscher ein idealtypisches Szenario entwickeln müssten, um einen Menschentyp zu kreieren, der unfähig ist, für sich selbst zu sorgen und emotional mit der Welt fertig zu werden, könnten sie’s nicht besser machen als meine Mutter. Und um das Ganze noch interessanter zu gestalten, hat sie ihn auch noch mitten in Hollywood vor die Tür gesetzt.
     
    Die Lichter eines Jumbojets im Anflug auf LAX kreuzten den Freeway. Im Westen erstreckte sich das flache, trostlose Inglewood, endlose Blocks kleiner Häuschen mit verrammelten Fenstern und verwahrlosten Vorgärten.
     
    - Ein hartes Städtchen, nicht?
     
    Sie zuckte mit den Schultern.
     
    - Geschaffen, um die Armen und Schwachen noch weiter runterzudrücken.
    - Und wie bist du Muttis Erziehungsversuchen entronnen?

    Sie beugte sich vor, um die Heizung einzustellen.
     
    - Dad hat sich von ihr scheiden lassen, als ich drei war. Und da sie nicht allzu scharf auf die Verantwortung war, Kinder großzuziehen, hat er ohne große Probleme das Sorgerecht für mich gekriegt. Um die Zeit war sie für mich bereits ein rotes Tuch. Dad hat gar nicht mal schlecht über sie reden müssen, was er übrigens auch nie getan hat, und dennoch hab ich sie um keinen Preis sehen wollen. Trotzdem hat er mich jede Ferien und manchmal auch am Wochenende ins Auto gepackt und mich rüber ins Valley gefahren. Es war schrecklich für mich, aber mit fünf, als sie dann Jaime bekommen hat, wurde es erträglicher. Er war süß. Und lustig.
    - Bis er erwachsen und zu einem Arschloch wurde.
    - Wie gesagt, man hat es ihm leicht gemacht.
    - Es wird uns allen leicht gemacht. Trotzdem rennen wir nicht durch die Gegend und schlitzen Leute auf, wenn ein Drogendeal in die Hose geht.
     
    Sie zog mit dem Finger die Sonnenbrille ein Stück herunter und fixierte mich über den Rahmen hinweg.
     
    - Meine Herren, da ist aber jemand hartgesotten.
    - Ich mein ja nur.
     
    Sie schob die Sonnenbrille wieder an ihren Platz.
     
    - Ich weiß, was du meinst. Und so unrecht hast du damit auch gar nicht. Er ist definitiv gestört. Aber er ist nun mal mein Bruder. Und ich … ach, du weißt schon.
    - Klar.
    - Außerdem war es kein Drogendeal.
    - Nein? Was dann? Aktienhandel? Warentermingeschäfte?
    - Keine Ahnung. Ich meine, klar, er dealt gelegentlich. Gras und Ecstacy hauptsächlich. Beliefert Filmteams, persönliche Assistenten von bekannten Schauspielern und die Statisten. Sein Messer stammt übrigens vom Set eines John-Woo-Films. Einer der Ausstattungstypen hat es gegen ein paar Pillen getauscht. Er liebt dieses Messer. Aber was auch immer da gelaufen ist, mit Drogen hat es nichts zu tun. Jaime ist immer in irgendwelche verrückten Geschäfte verwickelt. Meistens hat es was mit Film zu tun, auch wenn ich das in dem Fall nicht für wahrscheinlich halte. Aber normalerweise dreht sich für ihn alles um Filme. Entweder er versucht, die Rechte für irgendeinen ungarischen Science-Fiction-Streifen an Land zu ziehen. Oder er will einen balinesischen Popstar managen, der als die indonesische Madonna gilt. Oder er bemüht sich um die U.S.-Verleihrechte einer kanadischen Produktionsfirma, die sich auf Remakes paraguayanischer Kinoklassiker spezialisiert hat. Solches Zeugs. Filmgeschäft eben. Das hat er von meiner Mom.
     
    Während ich mich in die Abbiegerspur zur 10 West einreihte, dachte ich an L.L., das Filmgeschäft und was es aus den Leuten machte.
    Sie deutete auf das Hinweisschild für die 10.
     
    - Wo willst du hin?
    - Ich nehm die 10 und dann den Pacific Coast Highway rauf nach Malibu.
     
    Sie fuhr hoch und streckte die Hand nach dem Lenkrad aus.
     
    - Nein, nein, nicht. Fahr einfach weiter.

    Sie packte das Steuer, riss es nach links, und wir schleuderten zurück auf die Hauptfahrspur, direkt vor einen herandonnernden

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