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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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zusammen.
     
    Ich riss mich zusammen. Nein, ist gelogen. Ich wurde wach, aber zusammenreißen war nicht drin. Nicht mal ein bisschen. In Wahrheit tauchte ich gerade so weit aus meiner Ohnmacht auf, um einen höllischen Schmerz im Nacken zu registrieren. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, und der Typ mit dem Verband drückte mir ein Handy ans Ohr.
     
    - Jemand will dich sprechen, Arschloch. Wach auf und hör zu.
     
    Am anderen Ende läutete es, dann ein Klicken, und eine dieser Roboterstimmen meldete sich.
     
    - Hallo, hier ist der Anschluss 209-673-9003. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.
    - Was soll ich sagen?
    - Was du sagen sollst? Verdammt! Beantworte einfach die Frage.
    - Frage? Welche Frage? Da ist’ne Mailbox dran.
    - Was? Gottverdammt.
     
    Er hielt das Handy ans eigene Ohr.
     
    - Scheiß doch der Hund.

    Ein Fingerschnippen.
    Wir starrten beide hinüber zu dem Cowboy mit der Kanone, der auf der Couch hockte.
     
    - Ruf einfach noch mal an, Talbot.
     
    Talbot beendete die Verbindung und wählte neu.
     
    - Der Penner hockt wieder auf seinen Scheißohren.
     
    Er lauschte auf das Klingeln, dann nickte er dem Cowboy zu.
     
    - Na endlich. Hallo. Ich bin’s. Genau. Warum zum Teufel gehst du nicht dran? Dann schalt den verdammten Vibrationsalarm aus und den Klingelton ein. Nein, nicht jetzt, später. Okay. Ist sie da? Leck mich, natürlich ist mir klar, dass sie nicht weg kann. Ich mein, ob sie in der Nähe ist. Also, dann hol sie schon ran.
     
    Er presste das Handy wieder an mein Ohr.
    Ich räusperte mich.
     
    - Äh, hallo?
    - Web?
    - Ja?
    - Bist du’s?
    - Jep.
    - Was, zum Teufel, stellen sie mit dir an?
    - Ich …
     
    Ich blickte zu Talbot.
     
    - Sie will wissen, was, zum Teufel, ihr mit mir anstellt.
    - Sie …? Verdammt.
     
    Er riss mir das Telefon aus der Hand.
     
    - Schlampe, erzähl ihm einfach, was verabredet war. Jesus.
     
    Wieder hielt er mir das Telefon ans Ohr.
     
    - Wie kann man nur so bescheuert sein.
     
    Die Stimme am anderen Ende meldete sich wieder, immer noch stark gedämpft wegen des Klingelns in meinen Ohren.
     
    - Web?
    - Ja?
    - Ich glaube, ich bin entführt worden.
     
    Ich schluckte.
     
    - Soledad?
    - Sie wollen ihren Container, Web. Ich soll ihnen das Ding schleunigst besorgen, oder sie tun mir was an.
    - Warte. Moment. Ich …
     
    Ich blickte zu Talbot.
     
    - Was für ein Container?
     
    Er verpasste mir einen Schlag auf den Hinterkopf.
     
    - Die Blechkiste, Wichser. Hör dem Mädchen zu.
     
    Ich befolgte seine Anweisung.
    - Erzähl weiter.
    - Sie wollen ihren Container. Du kriegst von ihnen eine Nummer, die du anrufst, sobald du ihn hast. Sie wollen ihn bis spätestens morgen Abend.
    - Okay, okay, ich kann …
     
    Mein Hirn schleuderte mit quietschenden Reifen im Kreis, während ich verzweifelt herauszufinden versuchte, welche Worte logischerweise als Nächstes kommen mussten. Was konnte ich überhaupt tun? Die Cops verständigen? Soledad aus den Fängen ihrer Entführer befreien ? Mich unter die Räder eines vorbeidonnernden Lastzugs werfen, damit ich endlich ein bisschen Frieden fand?
    Jetzt wart mal’ne Sekunde . Mein Hirn legte eine kreischende Vollbremsung hin. Du wirst hier doch komplett verarscht, oder wie seh ich das?
    Ich schüttelte den Kopf und hätte beinahe laut aufgelacht, wäre ich nicht so verdammt sauer gewesen.
     
    - Du will mich verarschen, Soledad, stimmt’s?
    - Ich …? Web?
    - Die ganze Geschichte ist von langer Hand geplant. Der ganze Scheiß mit deinem Bruder und alles. Ja, sogar, dass du mit mir gevögelt hast. Gehört alles zu deinem Plan. Du hast mich benutzt. Mich voll auf’s Kreuz gelegt.
     
    Schweigen am anderen Ende, während sie nach irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden suchte, um meine Vorwürfe zu entkräften.
    Sie brach das Schweigen, als sie die passenden Worte gefunden hatte.
     
    - Web, du bist so ein Arschloch.

    Dann legte sie auf.
    Talbot rammte mir seinen Finger in den Nacken.
     
    - Hör auf, so’n Scheiß zu verzapfen. Die verarscht dich nicht. Hör der Schlampe einfach zu.
     
    Ich streckte ihm das Handy hin.
     
    - Sie hat aufgelegt.
     
    Er starrte auf das Display.
     
    - Jesus.
     
    Erneut tippte er die Nummer ein.
     
    - Mann, du bist so ein Arschloch. Das Mädel ruft dich an und braucht deine Hilfe, weil sie gekidnappt wurde. Und du verdächtigst sie, mit uns unter einer Decke zu stecken. Du hast echt Vertrauen in die Menschheit, Mann.
     
    Er klemmte sich das Telefon ans Ohr.
     
    -

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