Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
Vom Netzwerk:
Scheiße, wieder die Mailbox. Schätze, er ruft mich grade zurück.
     
    Ein fragender Blick in Richtung Cowboy.
     
    - Soll ich auflegen und ihn anrufen lassen, oder soll ich es weiter versuchen?
     
    Der Cowboy erhob sich von der Couch.
     
    - Leg das Handy weg.

    Talbot tat wie geheißen.
    Der Cowboy schabte sich über seine langen Koteletten und stiefelte zu uns rüber, bis seine Absätze nur noch eine Handbreit von meinem Gesicht entfernt waren.
     
    - Hat sie dir gesagt, was wir wollen?
     
    Mein Blick wanderte an seinen Jeans empor, an der verkratzten Longhorn-Gürtelschnalle vorbei zu seinem verwitterten Gesicht.
     
    - Die Blechkiste?
     
    Er steckte seinen Revolver hinten in den Gürtel.
     
    - Richtig.
     
    Er ging in die Hocke und hob einen Finger.
     
    - Hat sie dir auch erzählt, was wir sonst tun?
    - Was Schlimmes?
    - Genau. Was richtig Schlimmes.
     
    Er drehte sich zu Talbot.
     
    - Schau mal durchs Fenster, was draußen so läuft.
     
    Talbot humpelte zum Küchenfenster.
     
    - Nichts zu sehn. Nur die Treppe, ein Stück Parkplatz und die Straße.
    - Pass weiter auf. Wir sind schon verdammt lang hier, da könnte jederzeit jemand aufkreuzen.

    Seine Hand ruhte auf dem Telefon, mit dem ich Talbot eine verpasst hatte, und mit dem er es mir gleich darauf heimgezahlt hatte.
     
    - Solider alter Apparat.
    - Stimmt.
    - Muss wehgetan haben.
    - Ziemlich.
    - Hm.
     
    Er wog das Telefon in der Hand.
     
    - Talbot übertreibt’s ein bisschen damit, anderen weh zu tun. Seit er sich hat aufschlitzen lassen.
     
    Talbot wandte sich vom Fenster ab.
     
    - War nicht mein Fehler.
    - Du passt weiter auf.
     
    Talbot spähte wieder aus dem Fenster.
     
    - Echt nicht mein Fehler.
     
    Der Cowboy stellte das Telefon auf seinem Knie ab.
     
    - Es war sein Fehler. Eine halbe Portion wie der Bruder von deinem Mädel sollte eigentlich kein großes Problem darstellen. Aber Talbot tut sich schwer damit zuzugeben, wenn er was vergeigt hat.
     
    Er erhob sich, machte drei Schritte, die laut auf dem Linoleumboden widerhallten, und hämmerte das Telefon direkt in Talbots Gesicht, als dieser herumfuhr. Noch während
Talbot zusammensackte, schlug er erneut zu. Und noch einmal, als er am Boden lag. Und dann noch einmal.
    Er beugte sich über den wie eine blutige Gliederpuppe daliegenden Mann und presste ihm den behandschuhten Zeigefinger unterhalb des Kiefers an den Hals. Unzufrieden mit dem Ergebnis, hob er erneut das Telefon und ließ es herabdonnern.
    Um die Arbeit zu einem sauberen Abschluss zu bringen, schätze ich.
    Als er diesmal unter Talbots Kiefer tastete, war offensichtlich kein Puls mehr zu spüren, und er warf das Telefon auf die Leiche.
    Dann richtete er sich auf und musterte mich.
     
    - Hast das ziemlich locker weggesteckt. Hätte dich eher so für den hysterischen Typ gehalten.
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    - Bin ich aber nicht. Ich hab so Kram schon öfter gesehen.
     
    Er nickte, ging zum Waschbecken, schaute im Schrank darunter nach und zog einen Müllsack heraus.
     
    - Klar. Ist auch kein Wunder, bei deinem Job.
     
    Mit der Wange flach auf dem Teppich verfolgte ich, wie er den Müllsack ausschüttelte und ihn über Talbots zerschmetterten Schädel stülpte.
    Dann kam er zu mir rüber.
     
    - Und es scheint, als käme dir deine Routine heute zugute.

    Er packte die Enden der Fesseln an meinem Handgelenk, zerrte daran, und meine Hände waren frei.
     
    - Kannst gleich loslegen mit Saubermachen.
     
    Er nahm das Seil mit rüber zu dem Toten, um den Plastiksack an seinem Hals zu verschnüren.
     
    - Und dann besorgst du die Blechkiste und meldest dich bei uns.
     
    Er warf Talbots Handy auf den Teppich.
     
    - Drück einfach auf Wahlwiederholung.
     
    Er packte die Leiche unter den Armen, hievte sie sich über eine Schulter und richtete sich auf.
     
    - Inzwischen verarzte ich den Burschen hier.
     
    Er marschierte zur Eingangstür, ohne dass man ihm etwas von der Last, die er trug, angemerkt hätte.
    Er öffnete die Tür.
     
    - Schaff mir die Blechkiste ran. Ich will meine verfluchten Mandeln. Alles klar?
     
    Ich starrte auf Talbots Blut in meiner Küche.
    Der Cowboy hämmerte den Absatz auf den Boden.
     
    - Ich hab gesagt, alles klar ?
     
    Ich wandte mich von der Sauerei ab.

    - Alles klar.
     
    Er tippte an die Krempe seines Huts.
     
    - Dann ist ja alles in Butter. Und, ach ja, da fällt mir ein, ich hab noch den Lieferwagen von deinem Boss. Den kriegst du auch zurück, wenn du mir meinen Container

Weitere Kostenlose Bücher