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Clean Team

Clean Team

Titel: Clean Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Huston
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einem Herzinfarkt stand.
    Überraschenderweise gab er jedoch dem Schweigen den Vorzug.
    Und dann führten wir ein langes Gespräch. Am Ende versprach ich, mich bald wieder zu melden. Und ich tätigte einen weiteren, noch vergnüglicheren Anruf als den vorigen. Mein Entzücken kannte keine Grenzen.
    - Hi, ist Soledad da?
    - Wie?
    - Kann ich bitte mit Soledad sprechen?
    - Wer ist da?
    - Der Typ, der euch die Mandeln besorgen soll.
    - Der was? Oh, richtig. Hey, Harris, der Typ ist dran.
     
    Am anderen Ende wurde das Telefon weitergereicht.
     
    - Hast du die Blechkiste?
     
    Unter diesen Umständen eine heikle Frage, aber ich war darauf vorbereitet.
     
    - Wir sind bereit für den Austausch.
    - Wer ist wir ?
    - Ich und Jaime.
    - Die Knalltüte? Hab ich was davon gesagt, dass du die Knalltüte mit an Bord holen sollst?
    - Nein, haben Sie nicht. Aber Sie haben mir gesagt, ich soll Ihnen Ihre Blechkiste besorgen und Ihre Mandeln. Und da ich keinen blassen Schimmer hatte, was Sie damit meinen, hielt ich es für angeraten, jemanden mit hinlänglichen Fachkenntnissen hinzuzuziehen.
    - Hm. Komisch.
     
    Ich beobachtete durch die verschmierte Schaufensterscheibe des Jim’s, wie Jaime mit seinem Mortal Combat Kämpfer einem Gegenspieler die Wirbelsäule herausriss.
     
    - Was ist komisch?
    - Als ich noch mit dir in einem Raum war, hast du nicht so’ne dicke Lippe riskiert.
    - Also, das kann ich Ihnen gern erklären. Wir waren nämlich
nicht nur gemeinsam in einem Raum, wir waren zudem in Gesellschaft Ihrer Schusswaffe, und das ließ mich klugerweise meine Klappe halten. Gegenwärtig jedoch spreche ich am Telefon, also befinden wir uns in einer ganz anderen Ausgangsituation, und ich mache mir weniger Sorgen, dass Sie mich umbringen, sobald ich was Falsches sage. Weil Sie schließlich nicht durch den Hörer schießen können und so.
    - Hm. Ja, er riskiert ganz eindeutig’ne dicke Lippe. Okay, du hast recht, übers Telefon kann ich nichts ausrichten. Zumindest nicht gegen dich . Wenn du mir folgen kannst, ohne dass ich es extra für dich ausbuchstabiere.
     
    Da ich Ex-Lehrer war, musste er es nicht extra für mich ausbuchstabieren.
     
    - Ich verstehe.
    - Gut, denn wenn ich meine Aggressionen nicht an dir abreagieren kann, muss ich sie eben an etwas austoben, das gerade zur Hand ist.
    - Ich hab doch gesagt, ich verstehe .
    - Gut. Ich nehme an, du willst dein Mädchen sprechen.
    - Sie ist nicht wirklich mein Mädchen.
    - Da sagt sie aber was anderes.
     
    Ich hörte auf, nervös um eine Mülltonne herumzurennen.
     
    - Tatsächlich? Was hat sie gesagt?
    - Kannst du sie selbst fragen, sobald du mit den Mandeln hier aufkreuzt.
    - Sie haben gerade gesagt, ich kann mein Mädchen sprechen.
    - Nein, ich hab gesagt: Ich nehme an, du willst dein Mädchen
sprechen . Und die Voraussetzung dafür ist, dass du mir meine Blechkiste ranschaffst. Außerdem hast du selbst gerade gesagt, sie ist gar nicht dein Mädchen.
    - Ich weiß, was ich gesagt hab.
    - Was willst du dann von ihr?
    - Erklären Sie mir einfach, wo ich hinkommen soll.
     
    Er erklärte es mir, und mein Unterkiefer sackte ein angemessenes Stück herab.
     
    - Oh, Mann, das ist ja wohl ein Witz.
    - Was ist denn daran so verflucht witzig?
     
    Ich brachte meinen Unterkiefer wieder in Position.
     
    - Eigentlich nichts. Betrifft auch gar nicht Sie. Ich hab nur das Gefühl, dass Gott mich irgendwie auf den Arm nehmen will.
    - Junge.
    - Ja.
    - Missbrauche nicht den Namen Gottes. In dem Punkt versteh ich keinen Spaß.
    - Nein. Hab ich auch nicht angenommen.
    - Und sag der Knalltüte Jaime, wenn er nicht mit der Kohle rüberkommt, die er uns für das Zimmer und das Essen schuldet, fliegt ihm der ganze Deal um die Ohren.
     
    Dann legte er auf.
    Ich klappte das Handy zu, sah kurz nach Jaime, der bei jeder herausgerissenen Rippe eines Gegners die Arme in Siegerpose reckte, und ging dann zur Parkplatzausfahrt, um einen kurzen Blick die Straße runter zu riskieren.
    Anschließend sorgte ich im Jim’s dafür, dass Jaime mit einem Vorrat an Vierteldollarmünzen ausgestattet war und
marschierte dann die Anaheim ein paar Blocks runter bis zur Flint. Hinter dem Verkaufsgelände für gebrauchte Trucks, einem ungepflasterten Areal, eingezäunt mit verrosteten Stahlpfosten und Stacheldraht, zugestellt mit riesigen Sattelschleppern, bog ich links ab. Weniger als ein Block die Flint runter, gleich nach einer Reihe von türkis gestrichenen Bungalows, entdeckte ich das Harbor Inn. An der Nordseite

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