Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
Vom Netzwerk:
sage ich, in endloser und unerträglicher Agonie kreischen, ihre Nasen verstopft vom Geruch des Unrats brennenden Kot in den Mündern, während die Hautsich von ihren Körpern abschält und verfault und eine Feuerkugel in ihren kreischenden Gedärmen wühlt. Ja, ja, ja, ich weiß es, meine Freunde, denn ich habe es in gottgesandten Visionen gesehen.« An diesem Punkt, Brüder, fing ein Plenni in einer der hinteren Reihen mit der alten Lippenmusik an - »Brrrrrzzzrrrp«-, aber die brutalen Tschassos waren gleich zur Stelle und stürzten sich skorri auf die vermutete Quelle des Schums, wo sie wütend loskeilten und nach allen Seiten Tollschocks austeilten. Dann suchten sie sich einen armen, zitternden Plenni aus, sehr dünn und malenki und auch stari, und schleppten ihn raus, obwohl er die ganze Zeit kreischte: »Ich war es nicht, er war es, seht!« Aber das machte keinen Unterschied. Er wurde sehr schmutzig getollschockt und dann aus der Kapelle geschleift, während er wimmerte und kreischte.
    »Nun, meine Freunde«, sagte der Vaterunsermacher vorn am Altar, »höret das Wort des Herrn«. Dann nahm er das große Buch auf und blätterte die Seiten, wobei er immer wieder seine Finger mit der Zunge befeuchtete. Er war ein bolschiger großer Bastard mit einem sehr roten Litso, aber er mochte mich sehr gern, weil ich jung war, und in letzter Zeit sehr interessiert an dem großen Buch. Als Teil meiner weiteren Ausbildung hatte er arrangiert, daß ich allein in dem Buch lesen durfte und dabei sogar Musik von der Stereoanlage in der Kapelle haben konnte, o meine Brüder. Und das war richtig Horrorschau. Sie sperrten mich ein und ließen mich heilige Musik von J. S. Bach und G. F. Händel sluschen, und dann las ich von diesen stari Yahuhudis, wie sie einander tollschockten und dann ihren hebräischen Vino pitschten und mit den Hausmägden ihrer Frauen ins Bett gingen, richtig Horrorschau. Das hielt mich wie aufrecht, Brüder. Den späteren Teil des Buches fand ich nicht so sladki, denn der ist mehr wie lauter predigermäßiges Govoriten, und über Kämpfe und das alte Rein-Raus steht nicht viel drin. Aber eines Tages sagte der Pfarrer zu mir, und er drückte mich dabei mit seinem bolschigen dicken Arm an sich: »Ah 6537, denk an das göttliche Leiden. Versenke dich in das Leiden und Sterben des Gottessohns, mein Junge.« Und die ganze Zeit hatte er diesen kräftigen männlichen Sung von Scotch an sich, und dann ging er in sein kleines Kontorva, um ein wenig mehr davon zu pitschen. Also las ich alles über die Geißelung und die Dornenkrönung und das mit dem Kreuz, und dann sah ich besser, daß da was dran war. Während das Stereo Orgelfugen von Bach spielte, schloß ich meine Glotzies und sah mich selber bei dem Tollschocken und Annageln m ithelfen und sogar die Leitung übernehmen, in so was wie eine Toga gekleidet, die die Höhe der römischen Mode war. So war die Zeit im Staja 84 F nicht ganz verschwendet, und der Direktor selber war sehr erfreut zu hören, daß ich mich wieder der Religion zugewandt hatte, und das war, wo ich meine Hoffnungen hatte.
    An diesem Sonntagmorgen las der Pfarrer aus dem Buch über Tschellovecks, die das Slovo sluschten und es nicht befolgten. Sie seien wie ein Haus, das auf Sand gebaut ist, und dann kommt der Regen und spült es fort, und das ist das Ende von dem Haus. Aber ich dachte, daß nur ein sehr dummer Veck sein Haus auf Sand bauen würde, und eine saubere Bande von falschen Droogs und ekelhaften Nachbarn mußte ein solcher Veck haben, daß sie ihm nicht sagten, wie dämlich er war, eine solche Art von Bau zu machen. Dann rief der Pfarrer: »Denkt darüber nach und geht in euch. Wir beschließen die Andacht mit Hymne Nummer 435 aus dem Gesangbuch für Gefangene.« Dann gab es ein Gepolter und Gegrabbel und Gehüstel und Geraschel, während die Plennis ihre schmierigen malenki Gesangbücher aufnahmen und fallen ließen und darin blätterten, und diese Schweine von Wärtern brüllten: »Hört auf zu reden, da, Bastarde! Ich beobachte dich, 9205.« Natürlich hatte ich die Platte a uf dem Stereo bereit, und als unser Seelenbändiger mir das Zeichen gab, ließ ich so ein kurzes Orgelgrollen aus den Lautsprechern donnern, und dann fingen die Plennies ganz schauderhaft zu singen an: Schwach sind wir und in Dunkelheit, Der Sünden Last drückt schwer, Und lange währt der Prüfung Zeit, Doch hilft uns Gott der Herr.
    Sie leierten und heulten diese stumpfsinnigen Slovos, und der Pfarrer machte

Weitere Kostenlose Bücher