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Clockwork Orange

Clockwork Orange

Titel: Clockwork Orange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Burgess
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überhaupt los? Warum macht ihr Gesichter, als ob ich der Gerichtsvollzieher wäre?«
    »Dies ist Joe«, sagte meine Emme. »Er wohnt jetzt hier. Unser Untermieter, das ist es, was er ist. O Gott o Gott o Gott o Gott«, machte sie und schnupfte dazu, wie wenn sie gleich wieder losheulen wollte.
    »Du«, sagte dieser Joe. »Ich habe alles über dich gehört. Ich weiß, was du getan hast, und wie du deinen armen Eltern die Herzen gebrochen hast und alles. Und nun bist du wieder zurück, eh? Gekommen, um ihr Leben wieder zur Hölle zu machen, ist es das? Nur über meine Leiche, das sage ich dir gleich, denn sie haben mich mehr wie einen Sohn behandelt als einen Untermieter.« Über das hatte ich beinahe laut smecken können, wenn das alte Razdraz in mir nicht angefangen hätte, das Gefühl von Brechreiz zu wecken, denn dieser Veck sah nicht sehr viel jünger aus als meine Emme, und nun legte er den wie schützenden Arm des Sohnes um meine heulende Em, o meine Brüder.
    »Ach so«, sagte ich, nicht sehr weit davon entfernt, selber mit den Tränen zu machen. »Das ist es also. Nun, ich gebe dir fünf lange Minuten, all deine scheißigen Sachen aus meinem Zimmer zu räumen.« Und ich machte zu meinem Zimmer, ungehindert, weil dieser Veck ein malenki bißchen zu langsam war, um mich aufzuhalten. Aber wie ich die Tür öffnete, war es wie ein Schlag vor den Gulliver, und mein Herz zog sich wie zusammen, denn ich sah, daß es überhaupt nicht mehr wie mein Zimmer aussah, Brüder. Alle meine Fahnen und Bilder waren von den Wänden verschwunden, und dieser Veck hatte Fotos von Boxern eingerahmt und aufgehängt, und eins zeigte eine ganze Mannschaft, die mit verschränkten Armen hinter einem wie silbernen Schild im Vordergrund saß. Und dann sah ich, was noch fehlte. Meine Stereoanlage und mein Plattenschrank waren nicht mehr da, und auch meine verschlossene Schatzkiste war weg, in der ich Flaschen und Drogen und zwei blitzsaubere Injektionsspritzen aufbewahrt hatte.
    »Was soll das bedeuten?« schrie ich. »Hier sind schmutzige Dinge passiert. Was hast du mit meinen eigenen, persönlichen Wetsches gemacht, du grazniger Bastard?« Das war für diesen Joe bestimmt, aber mein Dadda anwortete für ihn und sagte wie entschuldigend: »Das wurde alles von der Polizei abgeholt, Junge. Es gibt eine Bestimmung, verstehst du, über Entschädigungen für die Opfer und so.« Ich fand es sehr schwer, gegen die plötzliche Übelkeit und dieses Elendsgefühl anzukämpfen. Mein Gulliver schmerzte auf einmal ganz höllisch, und meine Kehle war so trocken, daß ich skorri einen Schluck aus der Milchflasche tun mußte, die auf dem Frühstückstisch stand. Dieser Joe sah es und sagte: »Schweinische Manieren.« Ich sagte: »Aber sie starb. Diese Alte starb.«
    »Es waren die Katzen, Junge«, sagte mein Dadda wie voll Trauer. »Niemand war da, der sich um sie kümmerte, bis das Testament vollstreckt wurde, also brauchten sie jemand, der in dem Haus einhütete und die Tiere fütterte und versorgte. Die Polizei beschlagnahmte deine Sachen, Kleider und alles, und ließ sie versteigern, um mit dem Erlös diese Kosten zu decken. Das ist das Gesetz, Junge. Aber du warst nie einer, der sich viel um Gesetze kümmerte.« Ich mußte mich dann hinsetzen, und dieser Joe sagte: »Bitte gefälligst um Erlaubnis, bevor du dich setzt, du manierenloses junges Schwein«, also schlug ich skorri mit einem: »Halt deine schmutzige Fresse, du Labersack. Dies ist mein Zuhause«, zurück. Aber das war nicht gut für meine Innereien, und so versuchte ich meiner Gesundheit zuliebe ganz auf vernünftig und lächelnd zu machen und sagte: »Nun, das ist mein Zimmer, das ist nicht zu leugnen. Und wie ich sagte, dies ist auch mein Zuhause. Welche Vorschläge habt ihr, meine Pe und Em, zu machen?« Aber sie schauten bloß sehr trübselig und unbehaglich drein, und meine Emme machte ein bißchen mit dem alten Händezittern, womit sie schon früher immer versucht hatte, sich vor Entscheidungen zu drücken, bloß kam es mir diesmal mehr wie simuliert vor, weil ich es lange nicht gesehen hatte, und dann verzog sie ihr Litso und schluchzte und versteckte es hinter den Händen, und mein Dadda seufzte und sagte: »Alles das muß überdacht werden, Junge. Wir können Joe nicht gut rausschmeißen, nicht einfach so, verstehst du? Ich meine, Joe arbeitet, er hat einen Zeitvertrag, zwei Jahre, und wir haben unsere Vereinbarungen mit ihm, nicht wahr, Joe? Ich meine, Junge, wir dachten, du

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