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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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verwirrt an, woraufhin Tessa seine Hand noch fester umklammerte und ihre Finger mit seinen verschränkte. »Verstehst du denn nicht, Will? Du bist eine Person wie ich. Du bist wie ich . Du sagst die Dinge, die ich denke, aber nicht laut ausspreche. Du liest die Bücher, die auch ich lese. Du liebst dieselben Gedichte wie ich. Du bringst mich zum Lachen … mit deinen albernen Liedern und deiner Eigenart, dank der du in allem sofort die Wahrheit erkennst. Ich habe das Gefühl, als könntest du in mich hineinschauen und all jene Seiten sehen, die an mir merkwürdig oder ungewöhnlich sind, und sie mit deinem Herzen umfangen, weil du auf genau dieselbe Art und Weise merkwürdig und ungewöhnlich bist.« Behutsam berührte Tessa seine Wange. »Wir sind eins.«
    Will senkte die Lider; Tessa spürte seine Wimpern an ihren Fingerspitzen. Er holte Luft und erwiderte mit rauer, aber beherrschter Stimme: »Bitte, sag so etwas nicht, Tessa, bitte nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du hast gesagt, ich sei ein guter Mensch«, erklärte Will. »Aber so gut bin ich nun auch wieder nicht. Und ich bin … ich bin katastrophal in dich verliebt.«
    »Will …«
    »Ich liebe dich so sehr, so unfassbar sehr«, fuhr er fort. »Und wenn du mir so nah bist wie jetzt, vergesse ich, wer du bist. Ich vergesse dann, dass du Jem gehörst. Ich muss wahrscheinlich der schlechteste Mensch auf dieser Welt sein, dass ich das denke, was ich gerade denke. Aber ich kann nichts dagegen tun.«
    »Ich habe Jem geliebt«, sagte Tessa. »Ich liebe ihn noch immer. Und er hat mich geliebt. Aber ich gehöre niemandem, Will. Mein Herz gehört mir. Es entzieht sich deiner Kontrolle. Es entzieht sich meiner Kontrolle.«
    Will hatte die Augen noch immer geschlossen. Seine Brust hob und senkte sich rasch und Tessa konnte das laute Pochen seines Herzens hören, das schnell unter seinem festen Brustkorb schlug. Sein Körper war lebendig und warm an ihrer Seite und Tessa musste unwillkürlich an die kalten Automatenhände denken und an Mortmains noch kältere Augen. Sie überlegte, was wohl geschehen würde, wenn sie weiterlebte und Mortmain seine Pläne mit ihr durchsetzte und sie für den Rest ihres Lebens an ihn gebunden war – an einen Mann, den sie nicht liebte, ja sogar verachtete.
    Sie dachte an das Gefühl seiner kalten Hände auf ihrem Körper und fragte sich, ob dies wohl die einzigen Hände waren, die sie jemals wieder berühren würden. »Was, glaubst du, wird morgen geschehen, Will?«, flüsterte sie. »Wenn Mortmain uns findet. Sag es mir ehrlich.«
    Seine Hand bewegte sich vorsichtig, fast widerstrebend, über ihr Haar und blieb dann an ihrer Halsbeuge liegen. Tessa fragte sich, ob er das Klopfen ihres Herzens spüren konnte, ihre Reaktion auf seinen eigenen schnellen Puls. »Ich denke, Mortmain wird mich töten. Oder um genau zu sein: Er wird mich von diesen Kreaturen töten lassen. Ich bin ein ziemlich passabler Schattenjäger, Tess, aber diese Automaten … sie sind nicht aufzuhalten. Runengezeichnete Klingen können gegen sie nicht mehr ausrichten als herkömmliche Waffen und Seraphschwerter sind vollkommen nutzlos.«
    »Aber du hast keine Angst.«
    »Es gibt wesentlich Schlimmeres als den Tod«, erwiderte Will. »Nicht geliebt zu werden. Oder nicht lieben zu können … das ist viel schlimmer. Und es ist nicht ehrlos, im Kampf zu sterben, so wie es sich für einen Schattenjäger gehört. Ein ehrenhafter Tod – das habe ich mir immer gewünscht.«
    Ein Schauer ging durch Tessas Körper. »Es gibt da zwei Dinge, die ich mir wünsche«, sagte sie, von ihrer ruhigen Stimme selbst überrascht. »Wenn du davon überzeugt bist, dass Mortmain morgen versuchen wird, dich zu töten, dann wünsche ich mir, dass du mir eine Waffe gibst. Ich werde meinen Klockwerk-Engel ablegen und an deiner Seite kämpfen. Und falls wir untergehen, gehen wir gemeinsam unter. Denn auch ich wünsche mir einen ehrenhaften Tod, genau wie Boadicea.«
    »Tess…«
    »Ich würde lieber sterben, als zum Werkzeug in Mortmains Händen zu werden. Gib mir eine Waffe, Will«, forderte sie und spürte, wie sein Körper an ihrem zitterte.
    »Dafür kann ich sorgen«, willigte er schließlich ein. »Und was ist das Zweite, das du dir wünschst?«
    Tessa musste schlucken. »Ich möchte dich noch ein letztes Mal küssen, ehe ich sterbe.«
    Ruckartig riss Will die Augen auf. Sie schimmerten blau – blau wie das Meer und der Himmel in ihrem Traum von den Klippen und seinem Fall in die Tiefe, blau

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