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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und Will konnte erkennen, dass er von innen heraus zu strahlen schien: eine Art Licht, das vorher nicht da gewesen war. Natürlich hatte Jem immer unbändigen Lebenswillen und überwältigende Güte ausgestrahlt, doch das hier war etwas völlig anderes. Das Licht in Jem schien zu funkeln – weit entfernt und einsam, wie das Licht eines Sterns. »Du brauchst mich nicht mehr, Will«, sagte er.
    Will schaute an sich herab, auf das Messer zu seinen Füßen und erinnerte sich an den Dolch, den er am Fuß jenes Baums an der Straße zwischen Shrewsbury und Welshpool vergraben hatte, beklebt mit Jems und seinem Blut. »Mein ganzes Leben lang, seit meiner Ankunft im Institut, bist du immer der Spiegel meiner Seele gewesen. Ich habe das Gute in mir in deinen Augen gesehen. Nur in deinen Augen habe ich Gnade gefunden. Wenn du fort bist, wer wird mich dann noch so sehen?«
    Einen Moment lang herrschte Stille. Jem stand reglos wie eine Statue da. Will betrachtete ihn, suchte und fand die Parabatai rune unterhalb von Jems Schulter; genau wie seine eigene war auch sie verblasst.
    Endlich räusperte Jem sich. Die kühle Distanz in seiner Stimme war verschwunden. Will holte tief Luft und erinnerte sich daran, wie sehr ihn diese Stimme in den vergangenen Jahren geprägt hatte, ihre ruhige, beständige Freundlichkeit wie der Lichtstrahl eines Leuchtturms in tiefer Dunkelheit. »Hab Vertrauen in dich. Du kannst dein eigener Spiegel sein«, sagte Jem.
    »Aber was, wenn ich das nicht kann?«, flüsterte Will. »Ich weiß ja nicht mal, wie ich ohne dich ein Schattenjäger sein soll. Ich habe immer nur mit dir an meiner Seite gekämpft.«
    Jem trat vor und dieses Mal wich Will nicht zurück. Er kam nun so nah heran, dass er ihn hätte berühren können. Geistesabwesend dachte Will einen Moment darüber nach, dass er noch nie so nahe vor einem Bruder der Stille gestanden hatte. Nun fiel ihm auf, dass die pergamentfarbene Robe aus einem eigentümlichen hellen Gewebe gewirkt war, wie die Rinde eines Baums, und dass von Jems Haut eine Kühle auszugehen schien, so wie ein Stein selbst an einem heißen Tag immer eine gewisse Kälte abstrahlte.
    Jem legte einen Finger unter Wills Kinn und zwang ihn, ihm direkt in die Augen zu schauen. Die Berührung seiner Hand fühlte sich kühl an.
    Will biss sich auf die Lippe. Dies war möglicherweise das letzte Mal, dass Jem ihn – als Jem – berühren würde. Die Erinnerung an all die vorherigen Momente fuhr ihm wie eine Messerklinge ins Herz: Jems leichte Berührung an seiner Schulter; seine Hand, die sich ihm entgegenstreckte, um ihm nach einem Sturz aufzuhelfen; Jem, der ihn zurückhielt, wenn er wütend losstürmen wollte; seine eigenen Hände auf Jems hageren Schultern, als Jem immer häufiger Blut gespuckt hatte.
    »Hör mir zu«, sagte Jem. »Ich gehe fort, aber ich werde leben . Ich werde dich nicht endgültig verlassen, Will. Wenn du kämpfst, werde ich noch immer bei dir sein. Wenn du durch diese Welt gehst, werde ich das Licht an deiner Seite, der feste Boden unter deinen Füßen sein und die Kraft, die das Schwert in deiner Hand führt. Wir sind miteinander verbunden, über den Eid hinaus. Die Runenmale haben daran nichts geändert. Der Eid hat daran nichts geändert. Er hat lediglich etwas in Worte gefasst, das bereits zwischen uns existierte.«
    »Aber was ist mit dir?«, fragte Will. »Sag mir, was ich tun kann, denn du bist mein Parabatai und ich möchte nicht, dass du allein in die Schatten der Stillen Stadt zurückkehren musst.«
    »Mir bleibt keine andere Wahl. Aber wenn es etwas gibt, das ich mir von dir wünsche, dann wäre das Glück: Ich möchte, dass du glücklich bist, dass du eine Familie gründest und mit deinen Lieben an deiner Seite alt wirst. Und falls du Tessa heiraten willst, möchte ich, dass du dich durch die Erinnerung an mich nicht davon abhalten lässt.«
    »Möglicherweise will sie mich ja gar nicht«, gab Will zu bedenken.
    Jem lächelte flüchtig. »Nun ja, das liegt dann wohl ganz bei dir.«
    Will erwiderte das Lächeln und für einen Moment waren sie wieder Jem und Will, so wie früher. Will sah Jem, aber auch durch ihn hindurch, sah Bilder ihrer gemeinsamen Vergangenheit: Sie beide in den dunklen Gassen der ärmeren Viertel Londons, wie sie von Dach zu Dach gesprungen waren, leuchtende Seraphklingen in der Hand; sie beide im Fechtsaal bei stundenlangem Training. Wie sie sich gegenseitig in Matschpfützen geschubst hatten, wie sie Jessamine im Innenhof mit

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