Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
war klar gewesen, dass sie sich nicht dort befand, wohin der Navigator den Sprung geplant hatte. Die auf der Brücke versammelten Mannschaftsmitglieder zeigten alle den gleichen Ausdruck im Gesicht, egal welcher Spezies sie angehörten: Besorgnis.
»Okay, warum sind wir nicht da, wo wir eigentlich hin wollten?«, fragte Pellaeon mit strenger Stimme. »Denn wenn wir jetzt noch nicht einmal mehr vernünftig springen können, dann befinden wir uns in ernsten Schwierigkeiten. Bei Unterlichtgeschwindigkeit ist es ein langer Weg bis nach Hause.«
Und Rex steckt auch in Schwierigkeiten. Dieses Mal könnte ich mein Blatt überreizt haben.
»Ich glaube, es hängt alles mit demselben Problem zusammen, Sir«, meinte Baradis. »Die Sensorerfassung, der Navi-Computer – die Software für die galaktische Lagebestimmung und das System arbeiten nicht miteinander oder zumindest werden keine oder zu wenig Daten weitergegeben.«
Sie konnten sich noch nicht einmal mit dem Flottenhauptquartier in Verbindung setzen. Pellaeon war mittlerweile klar geworden, dass ihr verschlüsselter Kanal geknackt worden war und die Seps jetzt nicht nur wussten, mit welchen neuen Waffensystemen die Leveler aufgerüstet worden war, sondern auch, welche Systeme zurzeit nicht einsatzbereit waren. Das Schiff war jetzt wirklich ganz auf sich allein gestellt.
»Wo ist Benb?« Pellaeon drückte auf den Knopf für eine schiffsweite Durchsage. Er brauchte den sullustanischen Techniker. »Technischer Leiter Benb, bitte sofort auf die Brücke.«
Die Brücke lag im Dunkel, damit die Leute, die vor den Bildschirmen saßen, die Anzeigen besser erkennen konnten. Wenn das Schiff sich in Alarmbereitschaft befand, herrschte angespannte Konzentration, und die Mannschaftsmitglieder saßen unter Umständen stundenlang an den Konsolen. Manchmal hatte Pellaeon aber wegen der Dunkelheit auch das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen, ins Rampenlicht zu schauen und nicht in der Lage zu sein, das Publikum zu sehen, aber gleichzeitig die Vorstellung seines Lebens geben zu müssen.
Ich denke nicht die ganze Zeit an Hallena. Bin ich gut, schlecht, gefühllos?
Er tat, was er tun musste – für sein Schiff und für diejenigen, die er mutterseelenallein bei JanFathal zurückgelassen hatte. Es war absolut klar, wie er sich zu entscheiden hatte.
Da habt Ihr Eure Bindung Meister Altis. In der Klemme stecken wir alle, nicht nur die Jedi. Und jeder geht damit anders um.
»Baradis, können Sie uns bereits sagen, wo wir uns befinden?«
»Sir, wir sind im Poressi-System.«
»Dann sind wir ganz schön weit abgekommen.« Pellaeon stellte die Holokarte auf die fast maximale Größe ein. Eine Abweichung von ein paar Sekunden bei Überlichtgeschwindigkeit führte zu großen Entfernungsdifferenzen. Es war nur ein schneller Sprung gewesen, ein simpler Trick, bei dem man das Gebiet verließ und Minuten später wieder an einer anderen Stelle auftauchte, um eventuell aus dem Hinterhalt anzugreifen. »Aber eins müssen wir jetzt wissen – ist das eine ständige Fehlfunktion oder nur Zufall? Der Sprung von Kemla aus erfolgte ohne Probleme.«
Benb kam auf die Brücke geschlurft. Aus den Taschen seines Overalls baumelten Prüfkabel wie Luftschlangen herunter.
»Ich weiß, ich weiß«, meinte er gereizt. »Wir arbeiten daran.«
Jetzt herrschte absolute Stille auf der Brücke. Es war ohnehin nur ein kleines Team, das aus weniger als zwanzig Leuten bestand. Aber dadurch, dass man alle Kom-Kanäle geschlossen hatte, war es unheimlich leise. »Sagen Sie mir nur, woran es liegt.«
»Einfach ausgedrückt«, erklärte Benb, »die zentrale Chrono-Software, die dem System des Schiffes die Zeit vorgibt, sodass Daten genau dann, wenn es sein muss, ausgetauscht und auf den neuesten Stand gebracht werden können, ist völlig hinüber. Dadurch funktionieren weder die Sensoranzeigen noch die Zielerfassung. Und deshalb sind wir irgendwohin gesprungen, wo wir nicht hinwollten.«
Der Hauptaspekt von Navigation war im Grunde Zeit. Navigationspunkte basierten auf zeitlich exakt festgelegten Einheiten; Schiffe berechneten ihre Position anhand von Geschwindigkeit und Kurs innerhalb einer festgelegten Zeit. All das wurde jetzt von Navi-Computern erledigt, aber die grundlegenden Dinge waren die gleichen, wie wenn Pellaeon mit seiner Yacht aufs offene Meer fuhr.
»Kann das in Ordnung gebracht werden, und wenn ja – bis wann?«
»Das ganze System muss dafür heruntergefahren werden. Dann alles bereinigen und neu
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