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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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passiert garantiert was - etwas ganz Wichtiges.“
    Ben lugte mit dem Fernglas um die Ecke. Die Kartons waren mit japanischen oder chinesischen Zeichen beschriftet. Um sicher zu gehen drückte er Chong das Glas in die Hand.
    „Chinesische Zeichen“, flüsterte Chong, „ … kann sie aber nicht lesen. Weiß jemand was ein Magnetron ist?“
    „Jaah!“, antworteten Milli und Ben beinahe gleichzeitig.
    „Schscht!“ Anna presste den Zeigefinger vor die Lippen.
    Ben nickte eifrig. „Magnetrons braucht man für Mikrowellenherde, Strahlenwaffen, Radargeräte, Funkgeräte … aber auch für die Plasmaerzeugung -“
    „Ein echter Streber“, stöhnte Chong in gespielter Verzweiflung, ohne vom Fernglas aufzusehen.
    Der Fahrer des silbernen Lieferwagens kam mit einem zweiten Hubwagen aus der Garage und half beim Ausladen. Grabbauer hatte sich inzwischen auf einen Klappstuhl neben die Garagentür gesetzt und telefonierte, während er den Männern beim Ausladen und Stapeln der Kartons zusah. Ben wirkte nachdenklich; den Kopf gesenkt, ließ er ein kleines Stöckchen zwischen seinen Fingern tanzen. Anna fragte ihn, ob alles okay wäre, aber er reagierte nicht. Dann sah er auf die Uhr und machte den Vorschlag, entweder morgen Nacht oder die Nacht darauf in die Garage einzubrechen. Er wollte sich den Van vornehmen und sich einen Eindruck vom Kellereingang verschaffen.
    Verblüfft legte Chong für einen Moment das Fernglas aus der Hand und sah Ben mit offenem Mund an. „Morgen?“, fragte er ungläubig und überlegte. „Na gut. Übermorgen Nacht bin ich dabei.“
    Anna musste mal dringend und trat schon die ganze Zeit von einem Bein aufs andere. Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte Chong ungläubig an. „Übermorgen! Wie wollen wir das denn organisieren?“
    „Da gibt es nicht viel zu organisieren“, sprach Chong leise weiter. „Wir brauchen die Leiter und die Matte für die Mauer. Für die zwei Schäferhunde hab ich mir schon was überlegt. Und das Schloss der Garage ist nicht besonders kompliziert“, er machte eine Pause und sah Ben an.
    „Das ist zu knacken“, bestätigte Ben mit einem Kopfnicken. „Und auch der Lieferwagen ist kein Problem. Ich kenn mich mit so was aus. Und die Kellertür müssen wir uns mal ansehen …“
    „Gut. Dann ist ja alles geregelt“, sagte Chong.
    „Und Werkzeug?“
    „Hab ich“, meinte Ben.
    Milli wurde plötzlich ganz flau im Magen. Sie hatte mit wachsender Unruhe Ben und Chong beobachtet und war über ihr Selbstbewusstsein erstaunt. Sie lief ein paar Schritte die Mauer entlang. Was sie vorhatten, hatte mit Lolliklauen nichts mehr gemein, es war ernst und wirklich gefährlich. So eine Aktion musste sorgfältig geplant werden. Sie waren zwar zu viert, aber sie kannten sich noch nicht gut genug. Verstohlen musterte sie ihre Freunde: Anna, Chong und Ben - sie selbst eingeschlossen -, sie wirkten alle so schrecklich nett. Schlimmer noch, sie sahen stink normal aus, kein bisschen kriminell oder auffällig, wie blutige Anfänger eben. Wie sollte das gehen? Mal so eben, ganz locker und spontan in bewachtes Gelände einsteigen, zwei Wachhunde außer Gefecht setzten, dann die Garage aufbrechen, das Auto knacken und vielleicht auch noch in unterirdische geheime Labore vorrücken? Der bloße Gedanke daran war absurd!
    „Wir machen das auf keinen Fall“, sagte Milli, „wir verschieben es und erarbeiten einen Plan.“
    Chong lachte. „Ach komm!“, er sprang auf die Beine und ging langsam zu ihr hin. „Mach nicht den Fehler und gib einer flüchtigen Stimmung nach“, er blickte ihr ernsthaft in die Augen, „wir können das. Jeder fängt mal an.“
    Und zu Anna gewandt sagte er: „Wie sieht’s mit dir aus?“
    Anna seufzte. „Oh, Chong, ich weiß nicht. Was, wenn wir geschnappt werden?“
    „Sie werden uns auf keinen Fall umbringen, wenn sie uns kriegen“, erwiderte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ.
    „Dieser Grabbauer ist ein gemeiner Kerl“, wandte Anna ein.
    „Chong hat Recht“, fiel ihr Ben ins Wort. „Sollten sie uns fassen, werden sie unsere Eltern benachrichtigen. Es gibt eine Anzeige und eine absolut blödsinnige Strafe. Den Müll von der Wiese sammeln, oder so. Ein paar Leute werden sich ungeheuer aufregen, und wir werden einsortiert und abgehakt unter gelangweilte und randalierende Kids.“
    „Aber nur, wenn man uns kriegt“, wischte Chong entschlossen alle Bedenken vom Tisch. Er sah Milli prüfend an, als wollte er abschätzen, ob sie

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