Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Engel.
„Und was haben wir heute gelernt?“, sagte Frau Favola als es zur Pause klingelte, „wir halten uns von gewalttätigen Gruppen fern und lernen fleißig für die Schule. Habt ihr das verstanden!“
Strom in der Wand
Milli saß auf dem Gepäckträger ihres Fahrrads und wartete auf Chong. Als er endlich um die Ecke der Turnhalle kam, war er nicht allein. Die Volleyball Cracks umringten ihn, und - so eine Frechheit! - an seinem rechten Arm hing Lucretia Ziggedorn. Die schon wieder! Milli guckte schnell weg und drehte sich zur Straße.
„Stör ich“, sagte dann jemand neben ihr, aber es war nicht Chong, sondern Philip Adam.
Milli sah ihn und lächelte. Hinter ihm erblickte sie Chong mit der herumzappelnden Lucretia am Arm. Einfach unerträglich!
„Warum machst du nicht bei der Volleyball AG mit? Du spielst super“, sagte Philip.
„Ich - oh Gott“, Milli schnappte nach Luft, „findest du?“
„Ich habe dich beobachtet - ein bisschen Training noch, und du wärst absolut top.“
Philip stellte sich nun so hin, dass er den Ausblick auf Chong und Lucretia verhinderte, was Milli sehr gelegen kam.
„Tut mir leid Philip, aber ich bin kein Volleyballfan“, sagte sie.
„Wollen wir uns mal treffen“, sprach er mit gedämpfter Stimme weiter, während er sich zu ihr runter beugte, „dann zeig ich dir ein paar Tricks.“
„Ich mach schon bei der Tanz AG mit“, erwiderte sie.
Philip trat von einem Bein aufs andere und steckte beide Hände in die Hosentaschen. „Ja dann - dann treffen wir uns mal so. Vielleicht DVDs gucken. Ich habe einen Beamer, das ist wie Kino.“
Milli spürte, dass sie rot wurde und wunderte sich warum. Sie kannte Philip überhaupt nicht. Sie könnte nein sagen und dann wäre die Sache gegessen. Warum wollte sie ihn nicht in Verlegenheit bringen?
„Zusammen mit noch ein paar Leuten - gern“, sagte sie. „Dann lohnt sich auch der Beamer.“
Philip runzelte die Stirn - das war nicht die Antwort, die er erwartet hatte. „Na ja, wenn du das gut findest.“
„So – wir können los“, sagte Chong und schob sein Fahrrad zwischen sie und Philip.
Philip machte einen Schritt zur Seite und sah Milli hoffnungsfroh an.
„Machen wir“, sagte Milli, „und du sagst noch ein paar Leuten Bescheid.“
Philip lächelte zufrieden und sah Chong schnöde von der Seite an. „Nächste Woche?“
Milli runzelte plötzlich die Stirn, als sei sie ärgerlich auf sich selbst. „Na gut“ sagte sie, „das besprechen wir am besten morgen.“
„Okay – ich kümmere mich um einen Film“, antwortete er und ging ein paar Schritte rückwärts, ohne die Augen von Milli zu lassen.
Chong sprang aufs Fahrrad und fuhr langsam los.
„Bis morgen dann“, rief Milli und beeilte sich, Chong einzuholen, der schon auf der Straße war und sie misstrauisch beobachtete.
„Philip Adam. Was wollte der denn?“, fragte er belustigt.
Milli erzählte von seinen Avancen in Sachen Volleyball.
„Philip ist ein Idiot.“
„Wieso?“
„Weil er dich verarscht.“
„Was?“
„Er steht nicht auf Mädchen in der Mannschaft. Er denkt, sie senken das Leistungsniveau ... das war ’ne Anmache.“
„Ah ja …“
Milli lachte und heuchelte zugleich Empörung, aber im Stillen amüsierte es sie.
Batoris Auto stand im Hof, aber im Haus war niemand, auch der Hund nicht. Milli marschierte in die Küche. Sie ging zum Herd und hob die Deckel von den Töpfen: Erbsen, Soße, Kartoffeln und Fischfilet - alles noch warm. Sie naschte ein paar Erbsen. Auf dem Küchentisch war für zwei Personen gedeckt. Milli rief nach Emma. Keine Antwort. Sie nahm ihren Teller und bediente sich aus den Töpfen. Dabei sah sie nach draußen: am Koniferenwäldchen bewegte sich was. Milli rückte näher ans Fenster. Batori stand dort in Begleitung einer Frau, sie waren halb durch die Eiben bedeckt. Sie stellte den Teller beiseite und guckte genauer. Sie standen direkt vor dem geheimen Schuppen! Milli fielen fast die Augen aus dem Kopf. Sie rannte los wie besengt. Am Koniferenwäldchen machte sie eine Vollbremsung und setzte ein unschuldiges Gesicht auf. Lässig schlenderte sie den restlichen Weg und guckte in die Baumkronen.
„Milli!“, hörte sie eine vertraute Stimme. Emma kam hinter einer kleinen Kiefer hervor und winkte. „Das Essen ist fertig … warst du schon in der Küche?“
Milli nickte und lächelte.
„Emilie, meine Liebe“, jetzt hatte auch Batori sie entdeckt. „Komm - ich möchte dir jemanden
Weitere Kostenlose Bücher