Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
Vom Netzwerk:
und schüttelte den Kopf. „Lieber einen Haufen Arschlöcher als eine herumschnüffelnde Lucretia Ziggedorn“, keuchte er. „Wir müssen improvisieren. Die will zu Chong … also muss Chong hier verschwinden.“
    „Shit. Er hat Recht“, knurrte Chong und drückte Milli die Fernbedienung in die Hand. „Du oder Ben. Waffe ist startbereit. Ich kümmere mich um Lucretia und ihre Typen. Wenn die hier aufkreuzen, sind wir am Arsch. Viel Glück!“
    Anna kreischte: „Bist du verrückt? Wir brauchen dich!“
    „Blödsinn! Aber du kommst mit und hilfst mir. Und wir nehmen die Raketen mit.“
    „Was hast du vor?“
    „Die Raketen steigen lassen. Lucretia und ihr Gefolge beschäftigen.“
    Anna schien das nicht so zu sehen, sie versperrte Chong den Weg: „Den einen kenne ich, das ist ihr Bruder; er ist Musiker und der Idiot der Familie. Der ist total nett und viel zu alt für so Raketenkram.“
    „Lucretia steht drauf“, versicherte Chong und zog Anna an der Hand mit sich fort. „Die reiche Lady mag auch gern mal was Verbotenes tun.“
    „Na toll“, sagte Ben und zog eine Grimasse. Seine Stimme klang grimmig. Er ging ums Auto herum und lehnte sich mit dem Hintern an den Kühler. „Es bleibt nun an uns hängen!“, rief er Milli zu, „steh endlich auf, die können dich doch ruhig sehen.“
    „Was tust du da vorn?“, quiekte Milli und blickte nervös um sich.
    „Hier habe ich den Überblick … los, komm jetzt! Du schießt.“
    Milli kam hoch und ging dann blitzartig wieder in die Hocke. „Neiiin! Da vorne ist Philip - Philip Adam!“
    „Meine Güte … du ziehst aber auch Schwierigkeiten an. Du bist viel zu auffällig. Jetzt bleib auf jeden Fall unten. Er kommt.“
    Ben lehnte sich lässig ans Auto und versperrte den Durchgang zu Milli.
    Sie spähte durch die Heckscheibe. Philip und Ben redeten. Ben zeigte auf irgendwas in der Menge und Philip guckte interessiert in die Richtung. Danach verschwand er schnell.
    Von der Bühne aus rief die Rednerin zu Ruhe und Besonnenheit auf, aber auf dem Dorfplatz wurde es immer unruhiger. Eine neue Gruppe von dunkel angezogenen Individuen setzte sich grölend in Bewegung.
    „Du kannst wieder rauskommen!“, schrie Ben gegen den Lärm an, „er ist weg!“
    „Ja - und?“
    „Er war mit Lucretia verabredet und hat dann zufällig dich gesehen.“
    „Ach – und was hast du gesagt?“
    „… gezeigt, wo Lucretia und ihr Bruder stehen und gesagt, dass du auch gerade los bist, um mit den anderen Raketen abzufeuern.“
    „Bist du verrückt!“ Milli Stimme überschlug sich, „er wird uns verraten.“
    „Ganz bestimmt nicht. Er war total geil darauf, mitzumachen“, Ben rümpfte die Nase. „So ein Großmaul.“
    Milli kam ein bisschen höher, um besser sehen zu können. „Und was hat er zu der Tasche gesagt?“
    „Ich hab ihm Schwachsinn erzählt … dass ein alter Verstärker drin sei, den ich gerade von Dix abgeholt hätte.“
    In Millis Hosentasche ruckelte es. Sie zog ihr Handy hervor. „Hallo, Chong … ja, warte mal.“ Sie fischte die Fernbedienung heraus und tippte eine Zahl ein. Im Display erschien ein kleines grünes Symbol.
    „Die Ziffern für die Verriegelung hätte ich dir auch sagen können“, meinte Ben.
    Vor der Rednerbühne und an drei Ecken des Platzes hatten Einsatzkommandos der Polizei in Kampfmontur Stellung bezogen, um einen Kessel zu bilden. Milli kannte die offizielle Rechtfertigung dieser Polizeitaktik aus Kreuzberg, sie bildeten so einen Kessel, um Ausschreitungen zu verhindern, die sie aber damit zuallererst provozieren. Das wurde so gemacht, um Leute rauszufischen.
    Die autonome Szene begann, sich für den Ernstfall zu sammeln. Mit Sicherheit waren auch verkleidete Ziggedornaufwiegler darunter.
    Ben stellte sich zu Milli hinters Auto und sah sie neugierig an. „Und jetzt? Was sagt denn Chong? Was treiben die die ganze Zeit?“
    „Wir sollen erst schießen, wenn sie die Raketen abfeuern“, antwortete sie, „und dann, wenn alle abgelenkt sind, schnell mit dem Koffer abhauen und hinter der Kirche auf sie warten. Wie das mit dem schweren Scheißding schnell gehen soll, hat er nicht gesagt. Lucretia hat Bauchweh und ist ziemlich grob drauf, behauptet er. Sie will aber unbedingt beim Feuerwerk mitmachen, und -“
    Plötzlich hörten sie ein viehisch lautes Zischen und teuflisches Pfeifen. Schreie kamen aus der Menge, einige jubelten. Dann ein lauter Knall, der jeder Kanone Ehre gemacht hätte, und wieder Pfeifen und Zischen. Alle Blicke

Weitere Kostenlose Bücher