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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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aber
    alle, die sich zu Ehemännern verwandeln wollten, einer so-
    viel wert wie der andere. Gefiel Agathokles der jungen Er-
    bin, dann machte sich die Sache ganz allein. Freilich Louise
    Elissane war ein reizendes Mädchen . . . kurz, wenn die Dé-
    sirandelles erst in Oran angelangt waren, wird es Zeit sein,
    sie dem geneigten Leser vor- und ihm freizustellen, Agatho-
    kles auszustechen.
    Wir wissen also nun, zu welchem Zweck sich die kleine
    perpignanesische Gesellschaft auf der ›Argèlès‹ eingeschifft
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    hatte und weshalb sie selbst eine Fahrt über das Mittelmeer
    wagte.
    In Erwartung der Stunde zum Essen begab sich Clovis
    Dardentor nach dem Oberdeck, wo sich diejenigen Passa-
    giere der ersten Kajüte befanden, die das Schwanken des
    Schiffes noch nicht in ihre Kabinen verscheucht hatte. Herr
    Désirandelle, dessen Blässe fortwährend zunahm, folgte
    ihm und machte sich’s auf einer Bank bequem.
    Agathokles kam auch heran.
    »He, mein Junge, du bist besser konstruiert als dein Va-
    ter!« begann Dardentor. »Bei dem knarrt es schon an allen
    Ecken . . .«
    Agathokles begnügte sich zu antworten, daß »es bei ihm
    nicht knarrte«.
    »Desto besser für dich und versuch nur bis zum Ende
    auszuhalten. Geh nicht da hinunter, um eine Physiognomie
    aus Papiermaché oder eine Miene wie ein Kürbis in Marme-
    lade aufzustecken!«
    Nein, das war nicht zu befürchten. Das Meer tat dem
    jungen Mann nichts an.
    Clovis Dardentor hatte es nicht für angezeigt gehalten,
    nach der Kabine von Frau Désirandelle hinunterzugehen.
    Die gute Dame wußte ja, daß er an Bord war, und das ge-
    nügte. Trostworte von ihm hätten auf sie auch keinen heil-
    samen Einfluß ausgeübt. Und dazu gehörte Herr Dardentor
    zu der Kategorie von abscheulichen Menschen, die im-
    mer bereit sind, über die Opfer der Seekrankheit zu spot-
    ten. Unter dem Vorwand, daß sie nicht davon leiden, sol-

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    len sie nicht zugestehen, daß man sie überhaupt bekommen
    könnte. Man sollte sie einfach an der Rah des Großsegels
    aufhängen!
    Die ›Argèlès‹ befand sich auf der Höhe von Kap Agde, als
    auf dem Vorderteil ein Glockenschlag erklang. Es war 5 Uhr
    . . . die Stunde zum Essen.
    Bisher hatte sich das Stampfen und Schlingern des
    Dampfers noch nicht besonders bemerkbar gemacht. Der
    wenn auch etwas kurze Wellenschlag erschien der größten
    Zahl der Passagiere recht erträglich. Die ›Argèlès‹ erhielt
    die Wellen von rückwärts und lief mit ihnen. Es war also
    zu hoffen, daß es dem Mittagessen nicht an Teilnehmern
    fehlen würde.
    Die männlichen und sogar fünf bis sechs weibliche Pas-
    sagiere stiegen die Doppeltreppe vom Oberdeck hinab und
    nahmen ihre an der Tafel für sie reservierten Plätze ein.
    Herr Eustache Oriental saß auf seinem sichtlich schon
    mit großer Ungeduld. Seit 2 Stunden war er hier schon an-
    genagelt. Alles ließ jedoch hoffen, daß dieser Jäger auf gute
    Plätze nach dem Essen nach dem Deck hinaufgehen und
    nicht bis zum Eintreffen im Hafen an denselben Stuhl ge-
    fesselt bleiben würde.
    Kapitän Bugarach und Doktor Bruno hielten sich hin-
    ten im Salon auf. Sie überhoben sich nie der Verpflichtung,
    die Honneurs an der Tafel zu machen. Clovis Dardentor
    und die Herren Désirandelle, Vater und Sohn, begaben sich
    nach dem oberen Ende der Tafel. In dem Verlangen, diese
    verschiedenen Typen von Perpignanesern zu studieren,
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    nahmen Marcel Lornans und Jean Taconnat neben Herrn
    Dardentor Platz. Die übrigen – zusammen etwa zwanzig –
    setzten sich beliebig nieder, die einen in die Nachbarschaft
    Orientals ganz in der Nähe des Anrichtezimmers, von der
    aus die Schüsseln unter Leitung des Oberkellners ausgege-
    ben wurden.
    Herr Clovis Dardentor machte sofort Bekanntschaft mit
    dem Doktor, und bei zwei so redelustigen Leuten konnte
    die Unterhaltung in der Umgebung von Kapitän Bugarach
    wohl nicht ins Stocken kommen.
    »Herr Doktor«, begann Dardentor, »ich fühle mich
    glücklich . . . sehr glücklich, Ihnen die Hand drücken zu
    können, und wäre sie mit Mikroben gespickt, wie die aller
    Ihrer Kollegen . . .«
    »Keine Furcht, Herr Dardentor«, antwortete Doktor
    Bruno in demselben launigen Ton, »ich habe mich eben mit
    Borwasser gewaschen.«
    »Pah, was scheren mich die Mikroben und die Mikro-
    bentöter!« rief Herr Dardentor. »Ich bin niemals krank ge-
    wesen, keinen Tag, keine Stunde, mein lieber Aeskulap! . . .
    Keine 5 Minuten lang hab’ ich je

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