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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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kein Kapitän
    Bugarach da, der das Steuer zur Frühstücksstunde so umle-
    gen könnte, daß einem der Appetit verginge.«
    »Wie, das hätte sich der Kapitän der ›Argèlès‹ unterstan-
    den?« fragte Herr Désirandelle.
    »Jawohl, mein Bester, das hat er gewagt«, rief Herr Dar-
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    dentor, »und zwar im Interesse der Gesellschaftsaktionäre.
    Erst die Dividende, die Passagiere können zusehen, wie sie
    dabei wegkommen! Desto besser für die, die einen ausge-
    pichten Magen haben und sich um so ein bißchen Schwan-
    ken den Teufel kümmern!«
    Patrice hatte dreimal die Nase gerümpft.
    »Hier aber«, fuhr Herr Dardentor fort, »bewegt sich der
    Fußboden nicht und wir brauchen keine Roll- und Stampf-
    tafel!«
    Patrice ließ die Ohren hängen.
    Das Essen wurde auf dem Gras aufgetragen. Da fehlte es

weder an Schüsseln, Tellern und Gläsern, noch an Messern,
    Gabeln und Löffeln – alles von erfreulichster Sauberkeit.
    Selbstverständlich verzehrten die Touristen ihre Mahl-
    zeit gemeinsam, was ein näheres Bekanntwerden der Teil-
    nehmer begünstigte. Jeder setzte sich nach Belieben – Mar-
    cel Lornans aus Diskretion nicht zu nah neben Fräulein
    Elissane, doch freilich auch nicht zu weit von ihr, neben sei-
    nen Retter, den er anbetete, nachdem dieser ihn »den zün-
    gelnden Flammen eines brennenden Waggons« entrissen
    hatte! . . . ein prächtiger Satz, den Herr Dardentor gern wie-
    derholte und der jedesmal Patrices Beifall fand.
    An der länglichen Tafel gab es heute kein »gutes« und
    kein »schlechtes Ende«. Die Gerichte wurden nicht von ei-
    ner einzigen Stelle aus herumgereicht. Herr Eustache Ori-
    ental hatte also keine Ursache, nach dem besten Platz zu
    suchen, für welche Neigung er an Bord des Dampfers so
    überzeugende Beweise geliefert hatte. Immerhin hielt er
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    sich etwas abgesondert, seinem scharfen Blick entgingen
    die besten Stücke dennoch nicht. Jean Taconnat gelang es
    zwar, ihm mit der Gewandtheit eines Taschenspielers einige
    vor der Nase wegzufischen, Herr Oriental verzog dazu das
    Gesicht aber auch in verdrießlichster Weise.
    Die erste Mahlzeit unter freiem Himmel verlief sehr hei-
    ter. Von ansteckender Lustigkeit wurden ja stets alle befal-
    len, wenn unser Perpignaneser, der sich wie ein Bergbach
    freien Lauf ließ, den Vorsitz führte. Bald war eine lebhafte
    Unterhaltung im Gange. Man sprach von der Reise, von den
    Überraschungen, an denen es dabei nicht fehlen würde,
    und von den Zufälligkeiten einer Fahrt durch diese inter-
    essanten Landesteile. Dazwischen stellte Frau Elissane auch
    die Frage, ob man hier nichts von Raubtieren zu befürchten
    habe.
    »Von Raubtieren?« antwortete Clovis Dardentor. »Pah,
    sind wir denn nicht zahlreich genug? Liegen auf dem Last-
    wagen nicht genügend Gewehre, Revolver und Patronen
    dazu? Wissen etwa meine jungen Freunde Jean Taconnat
    und Marcel Lornans, die doch schon ihr Jahr abgedient ha-
    ben, nicht mit Schießwaffen umzugehen? – Und gibt es un-
    ter unseren Gefährten keine, die nicht schon Schützenpreise
    eingeheimst hätten? Ich will mich nicht rühmen, doch ich
    würde auf 400 Meter keine Mühe haben, eine konische oder
    andere Kugel durch den Deckel meines Ohrenfutterals zu
    jagen!«
    »Hm!« brummte Patrice, dem diese Bezeichnung für ei-
    nen Hut ganz und gar nicht gefiel.
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    »Meine Damen«, ließ sich darauf der Beamte Dérivas
    vernehmen, »bezüglich etwaiger Raubtiere können Sie ganz
    ruhig sein! Da wir nur am Tag reisen, ist ein Angriff durch
    solche überhaupt nicht zu befürchten. Nur in der Nacht
    verlassen die Löwen, die Panther, die Geparde und Hyänen
    ihre Höhlen. Des Abends wird sich unsere Karawane aber
    stets im Schutz eines europäischen oder arabischen Dorfs
    befinden.«
    »Papperlapapp!« fuhr Clovis Dardentor fort, »mich küm-
    mern eure Panther soviel wie ein krepierter Kater, und eure
    Löwen«, fügte er hinzu, während er mit dem ausgestreckten
    Arm scheinbar auf einen solchen zielte . . . »Peng! . . . Peng!
    . . . Unter das Wurstmesser mit dem Burschen!«
    Patrice beeilte sich schon, eine Schüssel herbeizuholen,
    die niemand verlangt hatte.
    Der Bahnbeamte hatte übrigens ganz recht: Im Laufe des
    Tages war ein Angriff durch wilde Tiere kaum zu erwar-
    ten. Um die anderen Bewohner dieser Wälder, die Schakale,
    geschwänzten und ungeschwänzten Affen, Füchse, um die
    Mouflons, Gazellen und Strauße brauchte man sich keine
    Sorge zu machen, nicht einmal

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