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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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sumpfigen Gehölzen, die nach der Stadt be-
    nannt werden und in denen Betoums, Pistazien und wilde
    Brustbeerbäume vorkommen.
    Immer der Bewunderung voll, war es Herr Dardentor,
    der seine Reisegenossen den ganzen Tag an sich zu fesseln
    wußte. Marcel Lornans wäre vielleicht lieber bei Frau und
    Fräulein Elissane geblieben, selbst wenn er die Désirandel-
    les dabei hätte in Kauf nehmen müssen. Der Retter und der
    Gerettete durften sich indes nicht trennen. Jean Taconnat
    war notwendigerweise neben dem Perpignaneser, von dem
    er keinen Fußbreit abließ.
    Ein einziger beteiligte sich nicht an dem Ausflug, und
    das war Agathokles, dank dem Zureden Clovis Dardentors,
    der dessen Eltern noch einmal ins Gebet genommen hatte.
    Seiner Ansicht nach mußte ihr Sohn bei Louise Elissane zu-
    rückbleiben, da die Damen die Herren nicht begleiteten.
    Eine freimütige Erklärung würde die Verhältnisse der bei-
    den Verlobten gleich aufhellen . . . Der Augenblick zu einer
    solchen gegenseitigen Aussprache sei gekommen usw. Kurz,
    Agathokles blieb auf ergangenen Befehl zurück.
    Ob es zu einer Erklärung gekommen war, wußte am
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    Abend noch niemand; doch als Herr Dardentor da Louise
    fragte, ob sie gut ausgeruht habe, um am nächsten Tag wie-
    der weiterfahren zu können, antwortete sie:
    »Oh, von der ersten Stunde an, Herr Dardentor!« Ihr Ge-
    sicht verriet dabei aber etwas wie schreckliche Langeweile.
    »Agathokles hat Ihnen doch wohl den ganzen Tag über
    Gesellschaft geleistet, mein liebes Fräulein? . . . Da haben Sie
    zwanglos plaudern können . . . Das verdanken Sie mir . . .«
    »Ah, also Ihnen, Herr Dardentor!«
    »Ja . . . ich hatte den vortrefflichen Gedanken und zweifle
    nicht, daß Sie sich darüber gefreut haben . . .«
    »Oh, ich bitte Sie, Herr Dardentor!«
    Dieses »Ah« und dieses »Oh« sagten sehr viel . . . so-
    viel, daß ein 2stündiges Gespräch auch nicht mehr an den
    Tag gebracht hätte. Unser Perpignaneser begnügte sich da-
    mit aber nicht, er setzte Louise weiter zu und entwand ihr
    schließlich das Geständnis, daß sie Agathokles nicht leiden
    könne.
    »Zum Teufel«, murmelte der im Fortgehen, »das geht
    also nicht von allein! Pah, das letzte Wort ist ja noch nicht
    gesprochen! . . . So ein Mädchenherz ist doch unergründ-
    lich, und wie recht tat ich, den Kopf nie in eine solche
    Schlinge zu stecken!«
    So dachte Dardentor, es kam ihm dabei aber gar nicht in
    den Sinn, daß Marcel Lornans dem jungen Désirandelle ein
    Unrecht zugefügt haben könne. Seiner Meinung nach ge-
    nügte die auf der Hand liegende Unbedeutendheit, die von
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    ihm selbst nicht erkannte Beschränktheit ihres Zukünfti-
    gen, um die Mißachtung Louise Elissanes zu erklären.
    Am folgenden Morgen um 7 Uhr wurde Daya wieder
    verlassen. Menschen und Tiere . . . alle waren frisch und
    marschbereit. Das Wetter gestaltete sich sehr günstig, wenn
    beim Morgengrauen auch Dunstmassen am Himmel stan-
    den, da diese sich doch bald auflösen mußten. Regen war
    nicht in Aussicht. Über der Provinz Oran kondensieren sich
    die Wolken so selten, daß nach 20jähriger Beobachtung die
    mittlere jährliche Regenhöhe noch keinen Meter erreicht –
    um die Hälfte weniger als in den anderen Provinzen Alge-
    riens. Wenn auch nicht vom Himmel, so kommt hier, dank
    den vielfachen Verzweigungen der Oueds, das Wasser doch
    aus der Erde.
    Die Entfernung zwischen Daya und Sebdou beträgt
    etwa 74 Kilometer, wenn man der Fahrstraße folgt, die von
    Ras-el-Ma über El-Gor nach Sebdou führt. Damit macht
    man von Daya nach Ras-el-Ma freilich einen Umweg von
    5 Lieues, doch ist dieser vorzuziehen, statt in gerader Li-
    nie durch die Alfaanpflanzungen des Westens und durch
    die Felder der Eingeborenen zu fahren. Das hügelige Land
    hier bietet den Reisenden nämlich nicht den erquickenden
    Schatten der an den Süden grenzenden Waldungen.
    Von Daya aus fällt die Straße nach Sebdou zu. Bei früh-
    zeitigem Aufbruch und Einhaltung einer etwas schnelleren
    Gangart der Zugtiere rechnete die Karawane darauf, El-Gor
    am Abend zu erreichen. Das war freilich eine tüchtige Stre-
    cke, auf der nur einmal gefrühstückt werden sollte und über
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    die sich die Meharis, die Pferde und die Maultiere vielleicht
    zu beklagen gehabt hätten, diese taten es aber jedenfalls
    nicht.
    So ging es in gewohnter Ordnung fort durch eine Ge-
    gend mit sehr vielen Quellbächen, dem Aïn-Bahiri, Aïn-
    Sassa und anderen, lauter

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