Clovis Dardentor
einzutreten. Geht mir, das habt ihr geträumt!
. . . Wenn Marcel nicht gekommen wäre, hätt’ ich auch gar
nicht Gelegenheit gehabt, ihn . . .«
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Der Satz endete mit den vier Worten »brennenden Wag-
gons zu entreißen«.
In der Tat war der würdige Mann bezüglich jener An-
deutungen noch recht naiv, und doch, wenn »es mit Aga-
thokles nicht vorwärts ging«, so war gar nicht zu leugnen,
daß »es sich mit Marcel machte«.
Gegen 9 Uhr gelangte die Karawane in den ausgedehn-
testen Wald der ganzen Provinz, in den von Zegla, den die
Landstraße schief durchschneidet, indem sie sich nach Daya
zu herabsenkt. Jener Wald umfaßt übrigens 68.000 Hektar.
Zu Mittag war die nächste Teilstrecke überwunden, und
wie am Vortag frühstückte man im kühlen Baumschatten
am Ufer des Oued-Sefioum.
Herr Dardentor befand sich dabei in der Gemütsverfas-
sung, daß er gar nicht darauf achtete, ob Marcel Lornans
sich gegenüber Fräulein Elissane besonders aufmerksam er-
wies oder nicht.
Während des Frühstücks bemerkte Jean Taconnat, daß
Herr Oriental seiner Reisetasche verschiedene Süßigkeiten
entnahm, die er, ohne jemand davon anzubieten, mit dem
Behagen eines echten Leckermauls verzehrte. Wie immer
hatte er es auch jetzt auf die besten Stücke der Mahlzeit ab-
gesehen.
»Diese zu entdecken, braucht er sein Fernrohr nicht»,
sagte Jean Taconnat zu Herrn Dardentor.
Am Nachmittag gegen 3 Uhr machten Wagen, Pferde,
Kamele und Maultiere vor den Berberruinen von Taourira
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halt, für die zwei Touristen, mehr Archäologen als die ande-
ren, besonderes Interesse bekundeten.
Auf dem weiteren Weg nach Südwesten trat die Kara-
wane auf das Gebiet von Djafra-Thouama und Mehamid
über, das vom Oued-Taoulila bewässert wird. Hier bedurfte
es nicht einmal des Ausspannens der Wagen, um diesen
mittelst einer gangbaren Furt zu überschreiten.
Der Führer zeigte übrigens viel Intelligenz – jene Intelli-
genz, die ein reichliches Trinkgeld erwartet, wenn die Reise
zur allgemeinen Zufriedenheit abgelaufen ist.
Gegen 8 Uhr abends endlich tauchte am Ende eines klei-
nen gleichnamigen Waldes im Dämmerlicht der Flecken
Daya auf.
Ein ziemlich gutes Gasthaus empfing die ganze, etwas
ermüdete Gesellschaft.
Vor dem Zubettgehen sagte einer der Pariser zum an-
deren:
»Na, Marcel, wenn wir nun von Raubtieren überfal-
len würden, wenn wir das Glück hätten, Herrn Dardentor
aus den Klauen eines Löwen oder eines Panthers zu retten,
sollte das nicht zählen?«
»Gewiß«, antwortete Marcel schon halb im Einschlafens
»Ich sage dir aber im voraus, daß er es nicht ist, den ich bei
einem Angriff dieser Art zu retten suchen würde . . .«
»Sapperment . . . das ist stark!« stieß Jean Taconnat her-
vor.Als er sich dann niedergelegt hatte und ein gewisses
Brüllen in der Umgebung des Fleckens vernahm, rief er:
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»Stillgeschwiegen, dummes Viehzeug, das den ganzen
schönen Tag verschläft!«
Und ehe er die Augen schloß, fügte er noch hinzu:
»Es steht also im Schicksalsbuch geschrieben, daß ich
nicht der Sohn . . . nicht einmal der Enkel des vortrefflichen
Mannes werden soll!«
13. KAPITEL
Worin Jean Taconnats Dankbarkeit und Enttäuschung
sich zu gleichen Teilen mischen
Daya, das alte Sidi-bel-Kheradji der Araber – jetzt eine von
einer Mauer mit Schießscharten und von vier Bastionen
verteidigte Stadt –, beherrscht hier den Zugang nach den
Hochebenen Orans.
Um den Touristen von der Anstrengung der beiden vor-
hergegangenen Tage ausreichende Erholung zu gönnen,
war an diesem Platz eine Rast von 24 Stunden in Aussicht
genommen. Die Karawane sollte also erst am übernächsten
Tag weiterziehen.
Den Aufenthalt hier hätte man sogar verlängern können,
denn das Klima dieses Fleckens, der 1400 Meter hoch am
Abhang eines Berges mit Pinien und Eichenbeständen liegt,
ist als ganz besonders heilsam bekannt, weshalb es viele Eu-
ropäer gern aufsuchen.
In der 16- bis 17.000 fast ausschließlich eingeborene
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Einwohner zählenden Stadt findet man Franzosen nur als
Offiziere und Soldaten des Militärpostens.
Über den Aufenthalt der Ausflügler in Daya brauchen
wir uns nicht eingehender zu verbreiten. Die Damen spa-
zierten nur durch das Innere der Stadt. Die Herren wagten
sich etwas weiter bis zum Abhang der Berge und in die Wäl-
der hinaus. Einige stiegen auch hinunter nach der Ebene
und bis zu den
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