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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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als hätte ich ihm eben anvertraut, ich hätte noch nie in meinem Leben ein Wasserklosett zu Gesicht bekommen.
    Um die aufkommende Peinlichkeit zu überspielen, spreizte ich die Finger, damit Alcide meine Nägel bewundern konnte. Da ich keine allzu langen Nägel hatte haben wollen, hatte Corinne mir, wie sie mir versichert hatte, die kürzesten angefertigt, die sie mir guten Gewissens hatte verpassen können. „Die Fußnägel passen farblich!" teilte ich meinem Gastgeber stolz mit.
    „Das will ich sehen!" sagte der.
    Daraufhin band ich mir die Schnürsenkel meiner Turnschuhe auf, streifte die Socken von den Füßen und streckte ihm die Füße hin. „Sind die nicht hübsch?" wollte ich wissen.
    Alcide betrachtete mich mit einem Blick, der irgendwie komisch war. „Sie sehen phantastisch aus", sagte er dann ganz still.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr, die auf dem Fernseher stand. „Ich sollte mich wohl lieber fertig machen", sagte ich und fragte mich, wie ich es schaffen sollte, in die Badewanne zu steigen, ohne meine Frisur und die Nägel zu gefährden. Dann gingen mir die Neuigkeiten über Debbie durch den Kopf, die ich am Nachmittag von Janice erfahren hatte. „Sind Sie denn wirklich willens und in der Lage, sich heute noch groß in Schale zu werfen?" wollte ich von Alcide wissen.
    „Aber klar doch", erwiderte der munter.
    „Ich für meinen Teil werde nämlich Nägel mit Köpfen machen."
    Da blickte er interessiert drein. „Wie soll ich das denn verstehen?"
    „Warten Sie ab, Sie bekommen es schon zu sehen!" Alcide war ein netter Mann mit einer bezaubernden Familie, der mir gerade einen außerordentlich wichtigen Gefallen tat. Gut - man hatte ihn gezwungen, mir diesen Gefallen zu tun. Aber unter den gegebenen Umständen verhielt er sich mir gegenüber extrem liebeswürdig.
    * * *
    Gut eine Stunde später hatte ich meinen großen Auftritt: Alcide stand in der Küche und goß sich gerade ein Glas Cola ein, als ich aus meinem Zimmer trat. Bei meinem Anblick vergaß er alles, und das Glas lief über, weil er nichts anderes tun konnte, als mich anzustarren.
    Das war ja nun wirklich ein echtes Kompliment.
    Alcide machte sich sofort daran, den Küchentresen mit Krepp-Papier abzuwischen, wobei er mir immer wieder verstohlene Seitenblicke zuwarf. Ganz langsam drehte ich mich einmal um die eigene Achse.
    Ich war ganz in Rot, Schreiendrot, das Rot von Feuerwehrwagen. Einen Gutteil des Abends würde ich bitterlich frieren müssen, denn mein Kleid war schulterfrei, auch wenn es Ärmel gab, die man allerdings unabhängig vom Kleid überstreifte. Das Kleid besaß hinten einen Reißverschluß und war unterhalb der Hüfte ausgestellt - das, was unterhalb der Hüfte davon noch übrig war. In einem solchen Gewand hätte mich meine Oma nicht aus dem Haus gelassen, sie hätte sich notfalls über die Türschwelle geworfen, um das zu verhindern. Ich war verliebt in dieses Kleid. Ich hatte es bei Taras Togs als absolutes Schnäppchen erworben, wobei ich den Verdacht nicht loswurde, daß Tara es extra für mich beiseite gelegt hatte. Ein unwiderstehlicher und äußerst unkluger Impuls hatte mich dazu verleitet, mir auch gleich noch den passenden Lippenstift und entsprechende Schuhe zuzulegen - nun waren, dank Janice, auch noch die Nägel hinzugekommen. Ich besaß einen grauschwarzen Seidenschal mit Fransen, den ich umlegen konnte und ein winzig kleines, perlenbesticktes Handtäschchen, das genau zu den Schuhen paßte.
    „Bitte noch einmal drehen!" bat Alcide ein wenig heiser. Er trug einen konventionellen schwarzen Anzug, dazu ein weißes Hemd und eine in Grüntönen gemusterte Krawatte, die zu seinen Augen paßte.
    Offenbar war nichts und niemand in der Lage, sein Haar zu bändigen. Vielleicht hätte er statt meiner den Schönheitssalon seiner Schwester aufsuchen sollen! Ich fand, er sah hübsch und ein wenig derb aus, wobei hübsch vielleicht noch nicht einmal das treffende Wort war. Attraktiv, ja, das kam schon eher hin.
    Langsam drehte ich mich noch einmal um die eigene Achse. Ich besaß nicht genug Selbstvertrauen, um verhindern zu können, daß meine Augenbrauen fragend in die Höhe schossen, als ich die Vorstellung beendet hatte.
    „Bei Ihrem Anblick läuft einem das Wasser im Munde zusammen", verkündete Alcide, ohne mit der Wimper zu zucken. Daraufhin stieß ich die Luft aus, die ich angehalten hatte, ohne es überhaupt zu bemerken.
    „Danke", sagte ich höflich, krampfhaft bemüht, nicht über beide Backen zu strahlen

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