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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Mir wollte so rasch keine Ausrede einfallen. Das einzige Hindernis, das mich von einer solch netten Verwöhnkur trennte, war schließlich akuter Geldmangel, und das konnte ich schlecht sagen.
    In Alcides Augen blitzte Verstehen auf. „Wenn Sie zu Janice gingen, hätte meine Schwester Gelegenheit, Sie ordentlich unter die Lupe zu nehmen. Wir tun doch so, als wären Sie meine neue Freundin. Janice hat Debbie gehaßt. Sie würde sich freuen, wenn Sie vorbeikämen."
    „Sie sind wirklich sehr nett zu mir", sagte ich und versuchte, nicht so verwirrt und gerührt zu klingen, wie ich mich fühlte. „Das hatte ich nicht erwartet."
    „Sie sind auch nicht das, was ich erwartet hatte", erwiderte Alcide, woraufhin er einen Zettel mit der Telefonnummer des Salons, den seine Schwester betrieb, neben dem Telefon deponierte und aus der Wohnung eilte, um sich seinen Geschäften zu widmen.

       Kapitel 5
    Janice Herveaux Phillips (seit zwei Jahren verheiratet und Mutter eines Säuglings, wie mir fast umgehend mitgeteilt wurde) war genau so, wie ich es von Alcides Schwester auch erwartet hätte: Sie war groß, attraktiv, redete, wie ihr der Schnabel gewachsen war und verfügte über eine Menge Selbstvertrauen. Zudem führte sie ihren Betrieb höchst effizient.
    Ich hatte bislang sehr selten überhaupt einen Fuß in einen Schönheitssalon gesetzt. Meine Großmutter pflegte sich ihre Dauerwelle daheim zu machen, eigenhändig, und ich hatte mir die Haare nie färben oder irgend etwas anderes mit ihnen anstellen lassen, außer sie von Zeit zu Zeit ein wenig zu kürzen. Als ich Janice diese Tatsache gestand - sie hatte mitbekommen, wie ich mich neugierig, wie nur komplette Ignoranten es tun, im Laden umgesehen hatte -, erhellte ein strahlendes Lächeln deren breites Gesicht. „Dann brauchen Sie einfach alles!" erklärte sie hochzufrieden.
    „Nein, nein", widersprach ich besorgt, „Alcide ..."
    „Alcide hat mich von seinem Mobiltelefon aus angerufen und mir deutlich zu verstehen gegeben, daß ich Sie ordentlich in die Mangel nehmen soll", unterbrach mich Janice. „Ganz ehrlich, Schatz: Jede Frau, die es schafft, ihn von dieser Debbie loszueisen, ist meine beste Freundin!"
    Da konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Aber ich bezahle!"
    „Nein, Schatz, Ihr Geld nehmen wir hier nicht. Selbst wenn Sie meinem Bruder schon morgen den Laufpaß geben - wenn es Ihnen gelingt, ihm über die heutige Nacht hinwegzuhelfen, dann ist es die Sache schon wert."
    „Die heutige Nacht?" Mich beschlich das bedrückende Gefühl, wieder einmal nicht alles zu wissen, was es zu wissen gab.
    „Zufällig weiß ich, daß die Schlampe vorhat, heute Nacht ihre Verlobung bekanntzugeben. In dem Club, in den sie immer alle gehen", erklärte Janice.
    Na ja, diesmal war es wohl eher eine Nebensache gewesen, von der ich nichts gewußt hatte. „Dann heiratet Sie den ... Mann, mit dem sie sich eingelassen hat, als sie Alcide verließ?" (Mir war es gerade so eben noch gelungen, das Wort 'Gestaltwandler' nicht zu sagen.)
    „Reichlich überstürzt, was? Was kann an dem Typen schon dran sein, was mein Bruder nicht hat?"
    „Da fällt mir spontan nichts ein!" sagte ich im Brustton der Überzeugung, was mir ein strahlendes Lächeln von Janice eintrug. Ganz bestimmt war auch ihr Bruder nicht ohne jeglichen Fehl und Tadel - vielleicht erschien er immer in seiner Unterwäsche zum Abendbrot oder bohrte in aller Öffentlichkeit in der Nase.
    „Sagen Sie Bescheid, wenn Ihnen doch etwas einfällt. Nun wollen wir aber mal." Geschäftig sah Janice sich um. „Corinne übernimmt Maniküre und Pediküre, Jarvis Ihre Frisur. Sie haben wirklich wunderschönes Haar!"
    „Alles mein eigenes und reine Natur", gestand ich.
    „Sie färben nicht?"
    „Nein."
    „Dann sind Sie ja wirklich ein Glückspilz." Begeistert schüttelte Janice den Kopf.
    Mit dieser Meinung stand sie aber ziemlich allein da!
    Janice selbst arbeitete gerade an einer Kundin, deren Silberhaar und Goldschmuck auf ein Leben mit Privilegien hindeutete. Diese Frau musterte mich mit kalten Augen und gleichgültiger Miene, während Janice ihren Angestellten im Maschinengewehrtempo Anweisungen erteilte, um sich gleich darauf wieder der Dame mit dem großen Geld zuzuwenden.
    Ich war noch nie in meinem Leben so verwöhnt worden. Noch dazu war alles, wirklich alles, was sie hier mit mir anstellten, völlig neu für mich. Corinne (Maniküre und Pediküre), die so rund und saftig war wie eins der Würstchen, das

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