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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Franklin bombardierten meinen Begleiter daraufhin mit Blicken, die reine Drohgebärden waren. Talbots Blick war nur ein schwacher Abglanz dessen, was sein Liebhaber zustande brachte und konnte von daher getrost ignoriert werden. Aber Russel war nun einmal König und Franklin ganz augenscheinlich ein einflußreicher Vampir. Mit einem Schlag war meinem Begleiter wieder klar, wo er sich befand und mit wem zusammen er am Tisch saß.
    „Entschuldige, Sookie, ich war nur eifersüchtig", sagte er so laut, daß jeder in unserer Runde ihn hören konnte. „Das war wirklich interessant."
    „Interessant?" fragte ich so unbekümmert ich konnte. Ich war ziemlich wütend, verdammt wütend sogar. Ich lehnte mich hinüber und fuhr Alcide neckisch durchs Haar. „Du fandest uns also nur interessant?" Wir lächelten einander an, wobei sein Lächeln ebenso falsch war wie meins. Die anderen kauften es trotzdem. Ich verspürte den dringenden Wunsch, mir eine Handvoll dieser schwarzen Locken zu schnappen und kräftig daran zu reißen. Alcide mochte ja kein Telepath sein wie ich, aber einen starken spontanen Impuls konnte auch er lesen. Er mußte sich sehr zusammenreißen, um nicht erschrocken zurückzuzucken.
    Wieder mischte Tara sich ein - Gott schütze diese Frau! - und erkundigte sich bei Alcide, was er beruflich mache, und so verging ein weiterer unangenehmer Moment, ohne daß etwas Schreckliches geschah. Ich schob meinen Stuhl ein kleines Stück weiter zurück und schuf so ein wenig Abstand zwischen mir und den anderen am Tisch. Dann ließ ich meinen Gedanken freien Lauf. Alcide hatte ja recht gehabt, es war wirklich an der Zeit, daß ich arbeitete, statt mich nur zu amüsieren. Aber ich hatte wirklich nicht gewußt, wie ich Tara etwas hätte verwehren können, was ihr offensichtlich so großen Spaß machte.
    Einen Moment lang teilte sich die Menge auf der inzwischen überfüllten Tanzfläche, und ich erhaschte einen Blick auf Eric, der hinter der kleinen Bühne an der Wand lehnte. Seine Augen waren auf mich gerichtet und sprühten vor Hitze. Da war also jemand, der nicht wütend auf mich war, der unsere kleine Nummer ebenso gutgelaunt und wohlwollend aufgenommen hatte, wie wir sie hatten präsentieren wollen.
    Eric sah in seinem Anzug und mit der Brille auf der Nase nett aus. Ich beschloß, es müsse an dieser Brille liegen, daß er so viel weniger furchterregend aussah als sonst und wandte meine Gedanken wieder der Arbeit zu. Weniger Weren und Menschen - das bedeutete, daß es einfacher war, einzelnen zuzuhören, daß es leichter war, bestimmte Gedankenstränge bis zu demjenigen zurückzuverfolgen, der sie gedacht hatte. Ich hatte kaum die Augen geschlossen, um mich besser konzentrieren zu können, da schnappte ich auch schon Teile eines inneren Monologs auf, der mich erschütterte.
    „Ein Märtyrer", schoß es da irgendeinem Mann durch den Kopf. Daß es ein Mann war, das wußte ich - ebenso, daß der Gedanke hinter mir gedacht worden war, in der Nähe des Tresens. Unwillkürlich wollte ich den Kopf dorthin wenden, aber ich konnte mich gerade noch beherrschen. Es hätte nichts gebracht, jetzt dorthin zu sehen, dennoch war der Impuls, es zu tun, so stark, daß ich ihm fast nicht widerstehen konnte. Ich riß mich zusammen und starrte zu Boden, um mich nicht von den Bewegungen anderer Gäste ablenken zu lassen.
    Kein Mensch denkt in vollständigen Sätzen, das ist doch klar, oder? Wenn ich die Gedanken anderer also aufschreibe, dann übersetze ich dabei quasi.
    „Wenn ich sterbe, wird mein Name weiterleben", dachte der Unbekannte. „Mein Name wird berühmt sein. Gleich ist es soweit. Gott, bitte mach, daß es nicht weh tut. Wenigstens ist er bei mir ... ich hoffe, der Pfahl ist spitz genug."
    Verdammt! Ehe ich mich's versah, war ich auch schon aufgesprungen und hatte unseren Tisch verlassen.
    * * *
    Dann schob ich mich ganz langsam immer näher an den Tresen heran, wobei ich die Musik und die Stimmen um mich herum so gut es ging ausblendete, um mich ganz auf die Dinge konzentrieren zu können, die im stillen gesagt wurden. Das war ein wenig wie Schwimmen unter Wasser. Am Tresen saß eine Frau mit einem Turm hochtoupierten Haars auf dem Kopf, die sich gerade ein Glas synthetisches Blut hinter die Binde kippte. Das Kleid, das sie trug, hatte ein enges Oberteil, unter dem sich ein weit ausgestellter Rock bauschte. Die muskulösen Arme und breiten Schultern der Frau wirkten in dieser Bekleidung etwas befremdlich, aber ich würde

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