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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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für synthetisches Blut; Tara, Talbot, Alcide und ich bestellten Mixgetränke, wobei ich befand, ein weiterer Champagnercocktail sei genau das Richtige für mich. Die Kellnerin, eine Gestaltwandlerin, bewegte sich merkwürdig. Fast schien es, als schleiche sie, und zum Reden aufgelegt war sie auch nicht. So eine Vollmondnacht machte sich anscheinend auf verschiedene Art und Weise bemerkbar.
    In dieser Nacht, in der der Mondzyklus seinen Höhepunkt erreichen sollte, befanden sich weit weniger Doppelwesen in der Bar als in der Nacht zuvor. Ich war froh, feststellen zu können, daß Debbie und ihr Verlobter fehlten und daß nur sehr wenige Werrocker anwesend waren. Dafür waren mehr Vampire und Menschen gekommen. Wie die Vampire Jacksons es nur fertigbrachten, die Existenz dieser Bar geheimzuhalten? Es gab doch unter den Menschen, die in Begleitung übernatürlicher Wesen hierherkamen, bestimmt den einen oder anderen, der sich nur zu gern einem Reporter anvertraut oder auch nur in einer Gruppe von Freunden über seine Erlebnisse im Club Dead geplaudert hätte.
    Ich fragte Alcide danach, und der meinte unbeeindruckt: „Auf der Bar liegt ein Zauberspruch. Selbst wenn Sie wollten, Sie wären gar nicht in der Lage, anderen zu erzählen, wie man hierher kommt."
    Das würde ich später einmal ausprobieren müssen, um feststellen zu können, ob das wirklich nahtlos funktionierte. Wer den Zauberbann - oder wie man so etwas nannte - wohl gesprochen haben mochte? Jetzt, wo ich an Werwölfe, Vampire und Gestaltwandler glaubte, war es bis zum Glauben an die Existenz von Hexen und Hexerei auch nicht mehr weit.
    Da saß ich nun zwischen Talbot und Alcide eingeklemmt an unserem Tisch und hatte eine Unterhaltung in Gang zu halten. Talbot schien nichts dagegen zu haben, ein wenig mit mir zu plaudern, und so fragten ich auch ihn nach den Geheimhaltungsregeln und Verfahrensweisen im Club, denn Alcide und Franklin Mott hatten festgestellt, daß sie gemeinsame Bekannte hatten und waren beschäftigt. Talbot trug zuviel Eau de Cologne, was ich ihm aber nicht ankreiden mochte. Der Mann war verliebt und noch dazu süchtig nach Sex mit Vampiren ... beides hängt keineswegs immer untrennbar miteinander zusammen, das dürfen Sie nicht denken! Talbot war ein skrupelloser, sehr intelligenter Mann, der nicht recht verstehen konnte, wie sein Leben eine so exotische Wendung hatte nehmen können. (Noch dazu war er ein hervorragender „Sender", weswegen ich auch mühelos so viel über sein Leben erfahren konnte).
    Bereitwillig wiederholte der Mann Alcides Geschichte vom Zauberbann, der auf der Bar lag. „Um dafür zu sorgen, daß alles, was innerhalb der Bar geschieht, ein Geheimnis bleibt, bedient man sich allerdings noch anderer Methoden", fuhr er dann bedacht fort, als sei er sich nicht ganz schlüssig, ob er mir die kurze oder die lange Antwort zuteil werden lassen sollte. Nachdenklich betrachtete ich das angenehme, gutaussehende Gesicht neben mir und rief mir energisch in Erinnerung, daß dieser Mann genau wußte, daß Bill gefoltert wurde und daß ihm das völlig egal war. Ich wünschte mir, er würde wieder an Bill denken, ich wollte so gern mehr erfahren. Unter Umständen wüßte ich dann zumindest, ob Bill noch existierte oder aber bereits endgültig tot war. „Nun, Miß Sookie: Alles, was hier in diesen Räumen geschieht, bleibt deswegen ein Geheimnis, weil jedem, der plaudert, Gewalt und strenge Strafe droht."
    Das erzählte mir der Mann voller Genuß - ihm gefiel das Konzept von Gewalt und Strafe. Noch dazu gefiel es ihm, das Herz Russel Edgingtons erobert zu haben - das Herz eines Wesens, das imstande war, einfach so zu töten, eines Wesens, das es verdiente, von allen gefürchtet zu werden. „Jeder Vampir oder Wer - oder auch jedes andere übernatürliche Wesen, und Sie haben noch nicht viele von denen zu Gesicht bekommen, glauben Sie mir der oder das einen Menschen mit hierher bringt, ist verantwortlich dafür, wie dieser Mensch sich benimmt. Wenn Sie zum Beispiel heute abend hier rausgehen und eine Boulevardzeitung anrufen, wäre Alcide verpflichtet, Sie aufzuspüren, zu jagen und zu töten."
    „Verstehe." Ich verstand wirklich. „Was, wenn Alcide es nicht über sich brächte, mich zu töten?"
    „Dann wäre auch sein Leben verwirkt, und einer der Kopfgeldjäger würde beauftragt, den Job zu erledigen."
    Jesus Christus, Hirte von Judäa! „Kopfgeldjäger?" Alcide hätte mir wirklich mehr erzählen können, er hatte sich reichlich

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