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Club der gebrochenen Herzen

Club der gebrochenen Herzen

Titel: Club der gebrochenen Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Moggach
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Arm hatte er um ihre Taille geschlungen. Sie trug noch (nicht aufeinander abgestimmt) BH , Schlüpfer und, Gott sei Dank, ihre Strumpfhose. Buffy schien obenrum angezogen, doch ohne seine Hose. Die Nachttischlampe brannte noch, graues Licht begann durchs Fenster zu schimmern.
    Monica arbeitete sich unter der Bettdecke hervor und raffte ihre Kleidung zusammen. Die Holzdielen knarrten, während sie sich heimlich wie ein Teenager aus dem Zimmer schlich. Es war halb acht. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen und lauschte. Das Haus war still. Wieder auf ihrem Zimmer, goss sie sich mit zitternden Händen ein Glas Wasser ein. Der Schädel pochte und brummte ihr, und sie hatte einen Riesendurst.
    Später träumte sie, sie läge festgebunden und nackt in einem Feld. Wölfe knabberten an ihrem Gesicht. Ihr Vater stand beobachtend in der Nähe. Sie hatte das fürchterliche Gefühl, er wäre sexuell erregt, und wachte mit einem Ruck auf, schweißgebadet. Es war fünf vor elf. Es roch ein wenig nach Fisch.
    Unten in der Küche grüßte Voda sie gutgelaunt. »Wir bereiten heute eine Fischpastete zu. Und mit dem Fischsud eine Bouillabaisse. Ich habe über Suppen allgemein schon gesprochen, aber Sie holen das sicher auf.«
    Niemand sah Monica komisch an. India machte ihr eine Tasse Tee und Toast. Nichts von Buffy zu sehen.
    Indes erschien er zur Mittagszeit, als sie sich gerade mit ihrem Essen hinsetzte. Er blieb am Eingang stehen, und als Monica ihn bemerkte, spürte sie, wie sie rot wurde. Er kratzte sich am Kopf und lächelte sie ratlos an. Wie unwirklich das war, dass sie die Nacht neben diesem Mann verbracht hatte! Er sah durcheinander aus in seinem zerknitterten gelben Hemd. Obwohl er sich umgezogen hatte, wirkte es, als hätte er darin geschlafen.
    Penny saß ihr gegenüber, wirkte kühl und aufmerksam. Ahnte sie, dass etwas im Gange war? Sie trug ein T-Shirt von Virgin Airlines Maiden Voyage und hatte die gesunde Gesichtsröte einer Nicht-Londonerin, Monica vermutete allerdings eine Schönheitsoperation. Wahrscheinlich spielte sie Tennis. Zwei unterschiedlichere Menschen wie sie und Buffy konnte sie sich kaum vorstellen.
    Penny erzählte einer Frau, dass Aufs-Land-Ziehen nicht so war, wie sie erwartet hatte. Sie schreibe gerade eine Kolumne mit dem Titel: Ländliches Gestöhne für Lucullus, die einzige Publikation, die ihre Sachen noch annahm, und in der Not frisst der Teufel Fliegen. Anscheinend befand sich ihr Cottage neben einer Weide, und als der Winter kam, wurde hinter ihrer Hecke der Lagerplatz von ukrainischen Gemüsepflückern sichtbar. »Ich bin mir sicher, sie waren im Sommer beim Kauf des Häuschens noch nicht da«, sagte sie. »Ihr Sex-Kombi steht direkt neben meinem Gartenschuppen. Was das für ein Krach ist, also wirklich! Als ob Katzen erwürgt würden. Ich habe eine Kolumne darüber geschrieben, ziemlich amüsant, dachte ich, aber man fand sie unpassend für die Klientel, und ich musste stattdessen über Kürzungen im örtlichen Busverkehr schreiben.«
    Monica hörte nur mit halbem Ohr zu. Buffy saß am Nebentisch und stierte nachdenklich auf seinen Teller mit Aufschnitt. Ausnahmsweise gab er nicht die Betriebsnudel der Party. Hatte er einen Kater, oder wurde ihm bewusst, dass er die Nacht mit ihrem halb bekleideten, alternden Körper verbracht hatte?
    Nach dem Mittagessen versammelten sich die Kursteilnehmerinnen wieder in der Küche, um Törtchen zu backen. Monica verkündete, sie habe Kopfschmerzen und gehe frische Luft schnappen. Sie verließ das Myrtle House und spazierte die Straße hinunter, hoffte, dass auch Buffy es gehört hatte, wollte, dass er ihr folgte. Ihr war auf einmal, was geradezu lächerlich war, übel vor Sehnsucht.
    Und dann war plötzlich der kläffende Hund an ihren Fersen, und sie hörte Buffys Schritte.
    »Monica!«
    Sie blieb stehen. Buffy holte sie keuchend ein und legte die Hand auf ihren Arm.
    »Es tut mir so leid«, sagte er schnaufend.
    »Was denn?«
    Er runzelte vor Anstrengung, sich zu erinnern, die Stirn. »Wir haben doch nichts gemacht, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht, so weit ich mich erinnern kann.«
    Buffy atmete erleichtert auf. »Gott sei Dank.«
    Monica wich einen Schritt zurück. »Du meinst Gott sei Dank ?« Sie starrte ihn an, in ihren Augen glitzerten Tränen. »Ist der Gedanke so abstoßend?«
    »Ich wollte damit nicht ausdrücken –«
    »Lass mich in Ruhe!« Sie drängte sich an ihm vorbei und eilte die Straße weiter.
    »Monica!«, rief er

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