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Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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besiegelt.
    Revoltierend raffte er sich zu einem letzten Versuch auf. Er zwang mit eisernem Willen die Faust seiner Peinigerin in Richtung seines Gesichts, bis ihr Handgelenk vor seinem Mund schwebte.
    Luka biss zu. Zwei, drei, vier winzige Schlucke gelangen ihm, ein Hauch Leben streifte ihn, doch nicht genug, um zu verhindern, dass sich das Weib ihm entriss. Sie stolperte kreischend davon.
    Luka dankte Samuel und Gaia, dass die Person nicht wusste, wie leicht er zu töten gewesen wäre. Er dämmerte dahin, wartete, dass das bisschen Menschenblut ihm wenigstens etwas Energie gab. Er war entsetzt, dass er angreifbar geworden war. Wie hatte das geschehen können? Eines seiner stärksten Attribute war seine Unverwundbarkeit. Fassungslosigkeit schüttelte ihn. Schrittweise wurden seine Überlegungen klarer, sein Körper bewegungsfähig. Er rappelte sich schwankend auf, sackte erneut zu Boden und kam nach mehreren Versuchen zum Stehen. Luka wankte auf einen Baum zu und stützte sich schwerfällig ab. Er lehnte die Schulter an, die Knie so weich, dass er zusammenzubrechen drohte. Dann versuchte er, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Einen Fuß vor den anderen.

    Paula streckte die Hände in die flimmernde Luft vor dem Feuer und war diesmal nicht überrascht, dass sie die Hitze nicht spürte, wohl aber den seichten Luftzug, der um ihre Finger strich. Während die Flammen an Kraft gewannen, entfernte sie alle Laken von den Wohnzimmermöbeln und je mehr Details sie erkannte, desto weiter bröckelte die Fassade, die ihr Gedächtnis unter Verschluss hielt. Sie starrte in die Glut und versuchte, Antworten zu finden. Als die Holzpyramide zusammenbrach und ein Funkenregen aus dem Kamin stob, erinnerte sie sich an die vergangenen Stunden, an den Kampf mit Owen, an die Morde. Unerbittlich bohrte sie in der Retrospektive. Klaustrophobische Panik, lebendig in einem Sarg gefangen zu sein, überfiel sie für einen Sekundenbruchteil. Dann entsann sie sich des Kofferraums, daran, wie Owen sie an die Leiche gefesselt und in den See gezerrt hatte. Von da an herrschte wieder Düsternis. War sie ertrunken? Verrückt geworden?
    In den nächsten Minuten übermannte sie erneut der Hunger mit seiner lodernden Gewalt und trieb sie in den Wald, den die Nacht bereits umfangen hielt. Die Geräusche waren vertraut, obwohl sie sich nie besonders für die Natur interessiert hatte. Tjara verhielt sich ruhig, als Paula an einen Rothirsch heranpirschte. Das Blut berauschte sie, befriedigte sie, stillte ihren Durst. Das Brennen im Hals ließ nach. Zurück im Haus ging sie ins Bad, zog die verschmutzte Kleidung aus und stellte sich vor den Spiegel. Ihr Mund war blutverschmiert, eine eingetrocknete Spur lief am Kinn hinab. Sie sah furchterregend aus. Paula zog die Mundwinkel auseinander und erstarrte noch mehr als am Vormittag, als sie ihre unglaubliche Schönheit entdeckt hatte. Minuten verstrichen, sie versuchte, die Hand zu heben. Es schien Jahre zu dauern, bis ihre Finger an den Eckzähnen anlangten. Sie betrachtete die vier mächtigen Hauer, die sich aus den Kiefern schoben und ein gruseliger Schauder durchlief sie. Paula berührte einen der nadelspitzen Zähne und wischte das Blut fort. Er verkleinerte sich etwas. Kopflose Panik überrollte sie. Sie riss ihre Zahnbürste aus dem Glas, schrubbte, spuckte rosafarben ins Becken und drückte fast die halbe Tube Zahnpasta auf die Borsten, bis sie so viel Schaum produzierte, dass er ihr an den Mundwinkeln hinablief. Als sie die Lippen auseinanderzog, waren die Fangzähne verschwunden und ihr Gebiss sah normal aus. Sie war tatsächlich dabei, durchzudrehen. Es war nicht anders möglich, ihr Gehirn gaukelte ihr Halluzinationen und irreale Erlebnisse vor.
    Paula drehte sich um und stützte sich am Waschbecken ab, da fiel ihr Blick auf die schmutzige Kleidung, das Blut darauf. Sie hob sie auf, fuhr mit dem Finger über die Flecken und spürte die Feuchtigkeit, erkannte den typischen Eisengeruch. Sie schnappte nach Luft. Es war keine Einbildung. Horrorfilme schoben sich vor ihre Augen, der Name Dracula blitzte auf. War sie zum Vampir geworden? Was für ein ausgemachter Blödsinn! Am Morgen war sie am See aufgewacht, als gerade die Sonne aufging. Sie war nicht zu Staub zerfallen. Paula lachte auf.
    Verrückt! Durchgeknallt!
    Dennoch rannte sie durch das Haus, kontrollierte sämtliche Fensterläden, jede Verriegelung. Sie verteilte die von den Möbeln abgenommenen Laken vor allen Fenstern, damit sich am nächsten

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