Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
erneut Hunger verspürte, keimte das Brennen in ihrem Hals, aber sie unterdrückte es mit eiserner Willensstärke, wie sie in den vergangenen Jahren so vieles hatte schlucken müssen. Sie erinnerte sich nur nicht, was. Frustration? Ernüchterung?
Owen! Wieder überkam Paula dieses ohnmächtige Wutgefühl. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und losgerannt, um ihn zu suchen, ihm die Kehle aufzureißen, seinen Lebenssaft aus ihm herauszusaugen. Warum hatte sie so einen Zorn auf ihren Ehemann? Diesmal war der Gedanke an Blut überhaupt nicht mehr unangenehm und nicht einmal ihre wilden Vorstellungen brachten sie dazu, es als abartig zu empfinden. Sie versuchte, sich den Geschmack in Erinnerung zu rufen und verzog das Gesicht. Doch, es war widerlich. Eklig!
Im Schlafzimmer entdeckte Paula eine Kommode mit Wäsche und auch der Kleiderschrank enthielt neben Owens Freizeitkleidung eine Menge ihrer Garderobe, die vom Schlabberlook bis zur Abendrobe reichte. Sie entschied sich für eine ausgewaschene Jeans und ein T-Shirt. Paula ging ins Wohnzimmer, um zu überlegen, was sie als Nächstes tun sollte. Der offene Kamin weckte den Wunsch, ein prasselndes Feuer zu entfachen.
Die Holzscheite lagen einladend in einer Nische neben der Feuerstelle. Sie stellte einige zu einer Pyramide auf und schob Zweige sowie einen Anzünder in die Mitte. Auf dem Sims entdeckte sie das schwarze Wurzelholzkästchen, nahm ein Streichholz heraus und steckte das Paraffin in Brand. Sie griff zielstrebig nach einem weiteren Kästchen, wählte ein Räucherstäbchen und entzündete es. Der blumig-warme Duft nach Jasmin, Rose und Sandelholz wirkte wie immer beruhigend und entspannend. Warum waren ihr zahlreiche Einzelheiten im Haus vertraut, jedoch keine Erinnerungen an ihr Leben vorhanden?
Heilige Mutter Gottes, was war mit ihm passiert? Luka glitt durch Wasserpflanzen. Ihn schwindelte, er fühlte sich kaum in der Lage, seine Situation zu erfassen. Mit dem Gesicht nach unten trieb er in Wasser. Schwammige Fäden, die seine Glieder umschlossen und ihm normalerweise nicht einmal aufgefallen wären, hielten ihn wie Stahlketten umklammert. Mühsam versuchte er, sich herumzurollen. Es gelang nicht. Eine grausige Kälte durchzog jede Faser seines Geistes, als er erkannte, dass er dem Tode nahe war wie nie zuvor. In seiner Seele glomm ein winziger Funke Überlebenswille, wurde schwächer, flackerte. Er riss sich zusammen. Unter ihm huschte ein Schwarm gelbbräunlicher Kleinfische vorüber. Koordinationslos schwebten seine Arme umher. Blut! Luka angelte nach den Fischen, doch sie glitten durch seine Finger. Konzentrier dich, konzentrier dich, dachte er. Er tat es und seine Hand schnappte zu. Nach Äonen gelang es ihm, seinen Fang zum Mund zu führen. Irgendwann drehte er sich auf den Rücken, schaffte es, schwach paddelnde Bewegungen zu machen und dann registrierte er festes Land unter sich. Luka gab sich seiner Erschöpfung geschlagen und dämmerte in einem fast einer Bewusstlosigkeit ähnlichen Zustand vor sich hin. Wie Kaugummi durchzogen Gedankenfetzen seinen Kopf. Ein Gesicht tauchte vor ihm auf. Paula? Nein. Diese Frau war fülliger. Sie hatte dunkle, leicht gelockte Haare bis knapp über die Schultern und roch abstoßend nach Schweiß.
„He, Sie.“
Luka spürte ihr Rütteln wie ein Erdbeben höchster Stärke. Zwar war es kein Schmerz, der ihn durchzuckte, aber er meinte, sein Gehirn würde im Schädel hin- und hergeschleudert und pralle gegen die Knochenwände. Wut schoss in seine Adern und verhalf ihm, Kraftreserven zu mobilisieren.
Jäh krachte etwas auf ihn herab. Die Irre hieb mit einem dicken Ast auf ihn ein. Den ersten Schlag auf seine Brust konnte er nicht abwehren, doch beim zweiten zerbarst das Holz in Tausende Splitter, bevor es seinen lädierten Körper traf. Er nutzte die Schrecksekunde des Weibs, um ihren Fußknöchel zu umklammern. Zentimeterweise zog er seinen Oberkörper an ihr Bein. Sie kreischte und strampelte. Luka war unfähig, sie in Trance zu versetzen, damit sie sich ihm willenlos ergab. Dennoch gelang es ihm, den Mund an ihre Wade zu bringen. Seine Fangzähne streiften das Fleisch und eine Spur Blut benetzte seine Zunge. Es war entsetzlich, er brachte nicht die Kraft auf, zuzubeißen. Ein weiterer Tropfen perlte auf seine Lippen, aber dann riss die Frau seinen Kopf an den Haaren zurück,boxte in seine Brustwunde. Er ließ sich zurückfallen, zu kraftlos, sich gegen einen schwachen Menschen zu wehren. Sein Schicksal war
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