Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

hatten sich auch Jonas und Daniel zu ihnen gesellt, was Paulas Ansinnen entgegenkam. „Was haltet ihr davon, wenn wir in mein Landhaus umziehen? Es hat genug Wohnräume, sodass jeder von uns ein eigenes Zimmer beziehen könnte.“ Sie spürte,dass sie die anderen ins Grübeln brachte.
    „Ich habe meine nächsten Fotoshootings erst in zwei Monaten. Dann muss ich nach Paris. Bis dahin wär ich dabei …“, sagte Lara.
    Luka. Ob er bereit wäre, mit ihr zu gehen? Seine Miene war undurchschaubar und doch: War da nicht ein Funkeln, ein begehrliches Aufblitzen? Es war ihr im Moment gleichgültig, ob er nur bleiben und mitziehen würde, weil er sie körperlich begehrte. Hauptsache, er würde sie nicht verlassen und ihr damit jede Chance nehmen, seine Liebe zu gewinnen. Die Sekunden zogen sich schier ins Unendliche, bis Luka antwortete.
    „Gemacht. Ich bin vorerst auch dabei.“
    Paula hatte das Gefühl, als donnerten ihr Felsbrocken vom Herzen. Sie spürte, wie sich ihre Miene aufhellte. „Ich freu mich total.“
    Sie sprang auf und umarmte die anderen, zuletzt Luka. Er umfing sie mit seinen starken Armen und das Gefühl der Geborgenheit berauschte Paula. Himmel, wie sie ihn liebte. Wie ihr das Glück durch die Adern rauschte, wenn sie nur in seiner Nähe war. Niemals, niemals dürfte es misslingen, dass sie es schaffte, seine Zuneigung zu gewinnen. Ein Stich machte ihr klar, dass der Weg hart und steinig sein würde. Zu viele Probleme hingen noch im Raum, sowohl ihre eigenen als auch seine. Sie schwor sich, alles daranzusetzen, die Aufgaben zu bewältigen. Es musste einfach gelingen. Widerstrebend löste sie sich aus Lukas Armen. Ihr Geist lief zu Hochtouren auf. Während sie über alles Mögliche nachdachte, gewannen ihre Gedanken an Owen kurzzeitig überhand. Ihr erster Plan war, ihn in seinem Büro bei Gericht aufzusuchen und ihm gehörig Angst einzujagen, bevor sie sich daran begab, die Herkunft des Geldes zu erkunden. Nach der neuesten Entwicklung zog sie jedoch vor, es langsamer angehen zu lassen und sich Owen noch nicht zu präsentieren. Ihr altes Leben war nicht mehr wichtig, außer, was ihre finanzielle Zukunft betraf. Er war nicht mehr wichtig! Zwar stellte sie sich vor, wie er den ausgeräumten Safe entdeckte, und fragte sich, ob er ihre Handschrift auf dem Geldschein erkannt hatte, doch entlockte ihr seine vermutete Reaktion nur ein schwaches Lächeln.
    Paula beschloss, sich einen zweiten Wagen zuzulegen, um sich auch in den Gegenden Londons, in denen sie oder ihr Wagen bekannt waren, unerkannt bewegen zu können. Eine der dringlichsten Angelegenheiten war, ihr Erbe zu sichern. Auf alle Fälle wollte sie finanziell unabhängig sein und bleiben.
    Sie bat Lara, sie zu einem Autohändler zu begleiten, denn Luka hatte sich bereits wieder auf den Weg zu unbekannten Zielen gemacht. Paula spürte, wie hässliche Gefühle an ihr nagten. Eifersucht. Nur der Regenbogen versetzte sie in die Lage, ihre Fassung zu wahren und ihr Vorhaben in Angriff zu nehmen. Paula hatte sich in eine rassige Schwarzhaarige verwandelt und gefiel sich in dem erfundenen Aussehen. Sie fragte Lara, ob es ein Problem sei, es dauerhaft aufrecht zu erhalten und diese zwinkerte amüsiert. Von einer Sekunde auf die andere erschien sie als eine niedliche, leicht pummelige Rothaarige, fast noch ein Mädchen, das eine sympathische Ausstrahlung hatte, jedoch nicht im Entferntesten mit der vollkommenen Schönheit zu vergleichen war, in die sie sich kurzerhand zurückformte. Paula begriff und stimmte in Laras Lachen ein. Bei einem Autohändler machten sie Stopp und Paula erstand nach einer Probefahrt kurz entschlossen ein schnittiges BMW-Cabriolet, das sie am nächsten Morgen zugelassen auf Laras Namen abholen konnte. Paula hatte ihr Angebot freudig angenommen, nachdem Lara ihr anvertraute, dass ihre Person erfunden sei, ihre Papiere aber jeglicher Prüfung Stand hielten. Lara versprach, sie kurzfristig mit Leuten in Kontakt zu bringen, die in der Lage seien, ihr eine neue Identität zu vermitteln.
    Auf dem Weg zurück ins Jagdhaus plante sie voll neuem Optimismus ihre nächsten Schritte, den Umzug in das Landhaus, ihre Verhaltensweise gegenüber Luka. Sie verbot sich strikt, Negatives zu denken. Ihre Liebe war die einzige Kraft, die zählte. Die einzige Kraft, die sie zulassen würde.

    „Hanna ist genauso sexy wie Paula, und damit meine ich nicht allein den Namen.“
    Luka war lange vor Jonas im Jagdhaus zurück, hatte niemanden außer Daniel