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Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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ohne Angst zur Kenntnis, dass Henning, der ehemalige Geschäftspartner von Karen, in den Räumen herumschlich.
    Wie von allein tastete sie sich in den fremden Wahrnehmungen voran, suchte nach Gründen, nach Erinnerungen, und war überrascht und entsetzt zugleich über das, was sie erfuhr. Henning war auf miserabelste Art und Weise von Karen reingelegt worden. Sie hatte bei Kredithaien Gelder auf seinen Namen geborgt und seine Unterschriften gefälscht. Aus heiterem Himmel waren Handlanger über ihn hergefallen, um die Rückzahlung zu fordern. Henning hatte quasi über Nacht alles verloren: seine berufliche Existenz, seine Frau, seine kleine Tochter und wenig später sein Haus. Er war auf der Suche nach Dokumenten, mit denen er Karens Schuld nachweisen konnte. Paula erfuhr auch, dass Henning ein Gespräch belauscht hatte, als Owen ihrer Freundin von den Morden an ihr und Luka erzählt hatte. Als Henning sie am Bahnhof erkannte, war er in Panik davongestürmt, weil er sich in dem Glauben befand, sie sei tot. Seit einigen Wochen sprach er dem Alkohol mehr zu, als gut für ihn war und in seinem benebelten Zustand hatte ihn die Begegnung am Bahnhof in Panik versetzt.
    Paula entschied, dass es keinen Sinn ergab, in die Räume einzudringen. Alles, was Henning ihr hätte verraten können, hatte sie seinen Gedanken und Erinnerungen entnommen. Sie nahm sich vor, ihm zu helfen, seine Unschuld zu beweisen und sein altes Leben zurückzugewinnen. Doch das musste leider hintenanstehen. Sie drückte Henning die Daumen, dass er noch ein Weilchen durchhielt. Leise verließ sie das Bürohaus.
    Karens Wohnung lag rund zwei Meilen entfernt. Sie machte sich zu Fuß auf den Weg. Es war nicht zu fassen, was sie in Hennings Gedanken über ihre Jugendfreundin gelesen hatte. Konnte sie sich getäuscht haben? Oder er? Sie war unsicher, ihre Gabe war noch zu neu. Sie vertraute noch nicht darauf. Zumindest wollte sie Karen die Gelegenheit geben, sich zu äußern. Paula beschleunigte ihre Schritte. Unterwegs musterte sie eindringlich die Passanten, prüfte, ob sie Durst verspürte und in Gefahr geraten könnte, sich zu vergessen. Es war nicht der Fall. Sie war gesättigt durch das Blut, das sie Owen ausgesaugt hatte. Sie würde sich beherrschen können. Die Spannung auf Karens Reaktion, wenn diese sie erblickte und viel mehr darauf, was sie zu Hennings Anschuldigungen sagen würde, wuchs beinahe ins Unerträgliche. Sie schluckte heftig an der Erkenntnis, welche Falschheit sich bei der Frau herausstellte, die sie fast ihr ganzes Leben lang zu kennen geglaubt hatte. Die sie lieb gehabt hatte wie eine Schwester. Die Enttäuschung schmeckte bitter.
    Es war dunkel, als sie an Karens Wohnhaus ankam. Sie drückte entschlossen auf den Klingelknopf und hielt sekundenlang den Finger darauf fest. Karens Stimme erklang über die Sprechanlage.
    „Ja, bitte?“
    „Hier ist Paula.“ Angesichts des erschreckten Aufkeuchens konnte sie sich ein leicht schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Schade, dass die Anlage keine Bildübertragung hatte. „Willst du mich nicht reinlassen?“
    Sie unterdrückte den Versuch, in Karens Geist einzudringen, wollte sich die Vorfreude und den Moment der Begegnung nicht zerstören. Karen hüstelte und stotterte.
    „Doch, doch, warte. Eine Sekunde.“
    Es vergingen fast fünfzehn und sie war kurz davor, die Tür selbst zu öffnen, als endlich der Summer der Haustürbrummte. Nur wenige Schritte trennten sie von Karen. Sie war leichenblass, als sie Paula an der Tür empfing.
    „Kann ich reinkommen?“
    Karen drehte sich zur Seite und machte eine schwache einladende Handbewegung. Paula blieb im Flur stehen und wartete, bis Karen vorausging. Schweigend folgte sie ihr in das Wohnzimmer, und als sie sich in dem hell erleuchteten Raum umsah, stockte ihr der Atem. Sie fing sich jedoch innerhalb eines Sekundenbruchteils.
    „Owen. Ist das nicht nett, dass wir uns begegnen?“
    Er war ebenso blass wie Karen, räusperte sich und zog sich die Krawatte zurecht, die vorher schon perfekt am Hals gesessen hatte. Owen und Karen brachten kein Wort heraus, Schuld stand in ihre Gesichter geschrieben. Sie hatten ein Verhältnis! Paulas Verbitterung und Enttäuschung konnten ohnehin nicht mehr größer werden, was spielte das angesichts der Mordabsichten noch für eine Rolle? Bevor sie erneut etwas sagen konnte, öffnete Owen den Mund.
    „Du willst sicher die Scheidung?“
    Meine Güte, war der abgebrüht. Trotz des Schocks, den er haben musste, sie

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