Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)
eine abrupte Polumkehr.“
„Mit welchen Folgen?“
„Weltweite Überschwemmungen, Vulkanausbrüche und Erdbeben höchsten Ausmaßes.“
„Wie reagiert die Bevölkerung?“
„Natürlich nimmt die Warnungen kaum jemand ernst. Die Regierungen aller Länder intervenieren – es läuft kaum etwas anderes als eine Berichterstattung nach der anderen – ein Interview jagt das nächste. Die Regierungssprecher warten mit schlauen Köpfen auf und warnen die Leute, nicht in Panik auszubrechen. Der Vorfall in London sei weitaus nicht so dramatisch, wie manche Berichterstatter Glauben machen wollten.“
„Ja, es wimmelt von Hubschraubern über der Stadt. Ich glaube, jedes Fernsehteam der Welt hat einen hergesandt. Ich weiß gar nicht, wo die auf einmal alle herkommen.“
„Sie senden fast nur die Übergriffe und das Chaos. Aus den ruhigen Gegenden, von dort, wo sich die Menschen, wie du erzählt hast, organisieren und Eigeninitiative zeigen, wird nichts gesendet.“
„Die Aasgeier der Presse sollten lieber helfen, dass die Hilfskräfte zu Werke gehen können, anstatt die Sensationsgier der Massen zu befriedigen. Habt ihr Informationen, wie weit man mit Reparaturmaßnahmen ist?“
Seb antwortete. „Vage. Es scheint, dass etliche Transformatoren an Schlüsselpositionen betroffen und nicht reparabel sind. Sie müssen ausgetauscht werden, und das kann Tage, wenn nicht Wochen dauern. Sämtliche Stromkonzerne haben ihre Mannschaften zur Verfügung gestellt, aber sie kommen nur langsam voran. Essind nicht genug Experten und erst recht nicht genug Reservetransformatoren vorhanden. Und das Ausland hält sich mit Hilfe zurück, sie fürchten, dass sie ihre Spezialisten selbst benötigen werden.“
„Woher weißt du das?“
„Das ging natürlich nicht durch die Nachrichten. Ich kenne den Chef des größten hiesigen Netzbetreibers. Ein Cousin x-ten Grades.“
„Verdammt, das hört sich alles ziemlich beschissen an.“
„Das kannst du laut sagen. Wie viele Leute haben wir zusammenbekommen?“
Vince schlug sich mit der Faust in die Hand. „Noch nicht genug. Etwa hundert Gestaltwandler halten sich derzeit in London auf. Einige habe ich als Kuriere eingeteilt, die zwischen den Feuerwehren, der Polizei und anderen Organisationen hin- und herfahren, Nachrichten übermitteln und Einsätze absprechen. Zwanzig sind eingeteilt, um Krankentransporte zu koordinieren oder durchzuführen. Bis auf uns drei und weitere sieben Leute, die kurzfristig abrufbar sind, sind alle übrigen damit beschäftigt, bei der Evakuierung von Hochhäusern zu helfen. Die Bewohner versinken mittlerweile in Müllbergen. Verdorbene Lebensmittel, Fäkalien … wir müssen die Gefahr eines Seuchenausbruchs drastisch eindämpfen.“
„Welche weiteren Maßnahmen sind vorrangig?“
„Aus den Krankenhäusern müssen die Patienten evakuiert werden, deren Leben von technischen Geräten abhängt. Wenn der Stromausfall weitere 24 Stunden anhält, geht den Generatoren der Diesel aus und wer weiß, ob Tankwagen zu den Einrichtungen durchkommen. Die Straßen werden zunehmend bis zur Hoffnungslosigkeit verstopft sein. Tausende versuchen, das Stadtgebiet zu verlassen.“
Jonathan war es, der eine weitere Bedrohung zur Sprache brachte. „Wie verhalten sich die Paras?“
Vince biss sich auf die Unterlippe. Das war ein Problem, über das er seit Stunden grübelte. Er sah kommen, dass einige Kreaturen in Kürze außer Rand und Band geraten würden. Sein Magen krampfte sich erneut zusammen, als er sich an die Gedanken vereinzelter Gestalten erinnerte, die auf dem Weg nach London waren und sich zu einer Party mit einem horrenden Motto verabredet hatten.
All you can eat!
Er hoffte, dass es nicht so weit kommen würde und beschloss, seine schlimmsten Befürchtungen noch für sich zu behalten.
„In der ersten Nacht war es ruhig. Kaum mehr Opfer der Vampire als in anderen Nächten. Letzte Nacht allerdings tobte die Gewalt schon schlimmer. Ich habe von einigen Leuten gehört, dass die Ghouls sich immer weiter von den Friedhöfen entfernt herumtreiben. Sie gewinnen deutlich an Mut, weil sie sich in absoluter Dunkelheit bewegen können.“
„Mit wessen Hilfe können wir rechnen?“
„Die Druiden und Hexen tun, was sie können. Sie vereinigen sich zu einem riesigen Zirkel und wollen mit Magie versuchen, den Dingen entgegenzuwirken. Aber ich fürchte, dass es nicht reichen wird …“
„Wie sieht es mit den Vampirfamilien aus?“, wollte Seb wissen.
„Nun, die der
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