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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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keine. Stattdessen riss es Holly jäh von ihrem Sitz. Die Bremsen des Wagens kreischten. Eine mächtige Wucht schleuderte sie nach vorn. Verwundert fragte sie sich noch, warum sie nicht angeschnallt war. Sie war doch sonst so vorsichtig. Holly knallte mit der Stirn gegen die Glasscheibe, die den Fahrerbereich vom Fond trennte. Metall schleuderte über Asphalt, ihr Magen drehte sich. Nein, der Wagen. Sie überschlugen sich. Oder? Die Geräusche, das Rumpeln und Poltern – alles hörte sich so …
böse
an. Mit einem Ruck kam das Fahrzeug zum Stillstand. Dann endlich breitete sich Stille aus.
    Holly versuchte, sich zu orientieren. Wo war oben und wo war unten? War ihr etwas passiert? Sie streckte die Hände vor dem Gesicht aus, bewegte sie. Bis jetzt schien alles intakt. Wie durch einen Hammerschlag wurde ihr klar, dass sie nicht allein im Wagen war.
    Emily. Maisie. Lorenzo?
    Die Wagentür stand offen. Sie klaffte auf wie ein Loch, das nicht an diese Stelle zu gehören schien. Holly stemmte sich wackelig auf den Ellbogen ab, drehte sich und kroch über Scherben auf die Öffnung zu. Als sie hinauskrabbeln wollte, bemerkte sie, dass Äste und Strauchwerk ihr den Weg versperrten. Die Tür war gar nicht geöffnet, erkannte sie entsetzt. Wärme floss ihr an der Schläfe hinab. Sie streckte ihre Finger aus, rieb, aber irgendwie rutschte sie an einer dicklichen Flüssigkeit ab.
    Für einen Augenblick schwanden ihr beinahe die Sinne. Holly kämpfte sich mühselig aus der Dunkelheit. Schmerzwellen jagten durch ihren Kopf. Sie kümmerte sich nicht weiter darum. Emily. Maisie. Lorenzo.
    Holly kroch auf allen vieren zurück, stemmte sich mit der Schulter auf der anderen Fahrzeugseite gegen die Tür.
Der Griff, du musst den Griff betätigen
. Sie tat es und drückte, stürzte.
    Etwas Spitzes bohrte sich in ihren Oberschenkel. Holly zischte einen Fluch und tastete nach dem Fremdkörper. Warum bewegten sich ihre Finger so langsam? Endlich schaffte sie es, ein Metallstück aus ihrem Fleisch zu ziehen. Deutlich schlimmer als der Schmerz in ihrem Bein pochte der Kopf. Nebel zog auf. Sah alles so milchig aus bei Nebel? Sie versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, wann sie das letzte Mal Nebel gesehen hatte und wie er ausgesehen hatte. Milchig, ja, richtig. Sie befühlte erneut ihre Stirn. Dickflüssiges Blut rann an ihren Fingern entlang. Das war nicht gut … gar nicht gut. Holly rollte sich herum, um aufzustehen. Sie hielt sich an der Karosserie des Wagens fest, kam auf die Knie. Warum schwankte der Boden so? War das ein Erdbeben? Sie hob schützend einen Arm über den Kopf, um sich vor herabfallenden Ästen zu schützen. Machte man das so bei einem Beben in freier Natur?
    Emily. Maisie. Lorenzo. Daniel!
    Ein Schrei drang an ihre Ohren. Woher? Sie sah sich um, nein, nur eine Richtung. Sie konnte ihren Kopf nicht drehen. Wer brüllte da? Ein Mann? Es war nicht die Stimme von Daniel. Es war auch nicht Lorenzos Bass, den hätte sie selbst beim Schreien an seinem italienischen Akzent erkannt. Stimmte das? Konnte man einen Akzent beim Schreien erkennen? Hollys Gedanken nahmen immer verwirrtere Formen an und sie fragte sich verwundert, weshalb sie nicht klar denken konnte. Warum ließ das warme Fließen an ihrer Stirn nicht nach? Woher stammten die blauen Blitze, die durch die Gegend flogen? Ein leises Stöhnen drang aus dem Autowrack.
    Eine Frau. Emily. Maisie. Nein, eine andere Stimme. Holly kroch voran. Die Fahrertür war geöffnet. Diesmal war es wirklich so, es war nicht nur ein Loch, sie konnte sich an der Innenverkleidung festhalten, sich an dem Griff nach oben ziehen. Der Sitz, sich abstützen. Weiter ziehen. Kräftiger.
    Ein Stöhnen.
    Ziehen. Hinaufstemmen.
    Holly schob ihren Körper auf das Polster. Sie sackte gegen die Rückenlehne. Das Bein nachziehen. Das andere auch.
    Wieder dieses Stöhnen. Langsam wandte sie den Kopf zur Seite und noch langsamer erkannte sie das schwarze Haar der Haushälterin. Hollys Gedanken glitten völlig aus der Bahn.
    Frühstück. Fußballmannschaft. Rebecca.
    Sie spürte einen scharfen Schmerz. Als ihr Kopf ungewollt zur Seite fiel, hatte sie keine Kraft mehr, ihn aufrecht zu halten.
    Sterben. Sie würde sterben.
    Daniel.

Tag 13
     
    E
mily verpasste der dämonischen Kreatur einen Tritt zwischen die Beine. Es wirkte, wenn auch nur für einen Moment. Dieser jedoch genügte, in Deckung zu gehen und Lorenzos gebrüllter Aufforderung Folge zu leisten. Sie rollte sich herum, blinzelte, weil ihr ein

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